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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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Stormbird wieder, um den Schub für den Start von Davins Mond aufzubauen.
    Die Sturmrampe krachte hinter ihnen zu, und Loken spürte das Schiff nicken, als der Pilot abhob. Die Apo thekarii schlossen Horus an medizinische Geräte an, stießen ihm Nadeln und zischende Schläuche in die Arme und legten ihm eine Sauerstoffmaske über Mund und
Nase.
    Plötzlich überflüssig, sank Loken auf einen der ge panzerten Klappsitze und schlug die Hände vors Ge sicht.
    Den anderen Mitgliedern des Mournival ging es nicht besser.
     
    Die Behauptung, dass Ignace Karkasy kein glücklicher Mensch sei, wäre eine Untertreibung gewesen. Sein Mit tagessen war kalt, Mersadie Oliton verspätete sich, und der Wein, den er trank, eignete sich nicht einmal als Ma schinenöl. Um allem die Krone aufzusetzen, tippte sein Stift ohne jegliche Inspiration auf das dicke Papier in
seinem Bondsman Nummer 7. Mittlerweile mied er die Zu flucht, teils aus Furcht davor, Wenduin wieder zu be gegnen, aber hauptsächlich, weil sie ihn einfach zu sehr deprimierte. Der vorherrschende Vandalismus verlieh ihr einen unsagbar traurigen und düsteren Anstrich, und
Karkasy gehörte nicht zu den Memoratoren, die Schmuddligkeit als Inspiration für ihre Arbeit brauchten,
obwohl es einige davon gab.
    Vielmehr entspannte er sich am besten auf dem Sub deck, wo sich die meisten Memoratoren zu ihren Mahl zeiten
versammelten, das aber den größten Teil des Tages
leer war. Die Einsamkeit half ihm, mit dem fertig zuwerden, was sich ereignet hatte, nachdem er
Euph rati Keeler darauf angesprochen
hatte, dass sie Pamph lete der Lectitio Divinitatus verteilte — obwohl ihm das gewiss nicht dabei half, Poesie zu komponieren.
    Sie hatte keine Reue erkennen lassen, als er sie zur Rede
stellte, und ihn gedrängt, sich ihr im Gebet zum Gott-Imperator vor einem improvisierten Schrein anzu schließen.
    »Ich kann nicht«, hatte er gesagt. »Das ist lächerlich,
Euphrati, siehst du das denn nicht?«
    »Was ist so lächerlich daran, Ig?«, hatte sie ge fragt. »Denk darüber nach. Wir sind auf dem größten Kreuzzug, der der Menschheit bekannt ist. Ein Kreuz zug ist ein durch religiöse Überzeugungen motivierter Krieg!«
    »Nein, nein«, protestierte er, »dieser nicht. Wir brau chen die Krücke der Religion nicht mehr, Euphrati, und wir sind nicht von Terra aufgebrochen, um einen Schritt zurück in derart überholte Vorstellungen zu machen. Nur durch die Vertreibung der Religion, der Wolken des Aberglaubens können wir Wahrheit, Vernunft und Moral finden.«
    »Es ist kein Aberglaube, an einen Gott zu glauben, Ig nace«, sagte Euphrati, wobei sie ihm ein anderes Pam phlet der Lectitio
Divinitatus hinhielt.
»Hör mal, lies einfach das hier und entscheide dann.«
    »Ich brauche das nicht zu lesen«, schnauzte er und warf das Pamphlet auf den Boden. »Ich weiß, was darin stehen wird, und ich bin nicht interessiert.«
    »Aber du hast keine Ahnung, Ignace. Für mich ist jetzt alles so klar. Seit dieses Ding mich angegriffen hat,
habe ich mich versteckt. In meinem Quartier und im Kopf, aber jetzt habe ich begriffen, dass ich nur das Licht des Imperators in mein Herz zu lassen brauchte, um geheilt zu
werden.«
    »Hatten nicht Mersadie und ich etwas damit zu tun?«, konterte Karkasy höhnisch. »All die Stunden, an denen du dich an unserer Schulter ausgeweint hast?«
    »Ja, ihr wart für mich da«, lächelte Euphrati, indem sie
vortrat und ihm die Hände auf die Wangen legte. »Deswegen wollte ich dir die
Botschaft vermitteln und dir
sagen, was mir klargeworden ist. Es ist ganz ein fach, Ignace. Wir erschaffen uns unsere Götter selbst, und der Gesegnete Imperator ist der Herr der Mensch heit.«
    »Wir erschaffen uns unsere Götter selbst?«, sagte Kar kasy, indem er sich von ihr löste. »Nein, meine Liebe, Unwissenheit und Furcht erschaffen Götter, Begeiste rung und Täuschung schmücken sie, und menschliche Schwäche betet sie an. Es war im Verlauf der Geschich te immer dasselbe. Wenn Menschen ihre alten Götter zerstören, finden sie neue, die deren Platz einnehmen.
Warum glaubst du, dass es diesmal anders ist?«
    »Weil ich das Licht des Imperators in mir spüre.«
    »Tja, nun, dagegen komme ich natürlich nicht an, oder?«
    »Erspar mir deinen Sarkasmus, Ignace«, sagte Euphrati,
plötzlich feindselig. »Ich dachte, du wärst vielleicht offen genug, um dir die frohe Botschaft anzuhören, aber jetzt sehe ich, dass du nur ein engstirniger Dummkopf bist. Raus mit dir, Ignace, ich will

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