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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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dich nie
wiedersehen.«
    Dergestalt entlassen, hatte er sich draußen auf dem Niedergang wiedergefunden, allein und einer Freund schaft beraubt, die er gerade erst geschlossen hatte.
Seit her hatte sie
kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Er hatte sie auch nur ein Mal gesehen, und sie hatte seine Begrüßung ignoriert.
    »In Gedanken versunken, Ignace?«, fragte Mersadie Oliton,
und er blickte ein wenig verblüfft auf, jäh aus seinen trübsinnigen
Überlegungen gerissen.
    »Verzeih mir«, sagte er. »Ich habe dich nicht kommen gehört. Ich war Meilen weit weg, einen neuen Vers kom ponieren, den Hauptmann Loken missverstehen und Sindermann ablehnen kann.«
    Sie lächelte, was seine Laune augenblicklich hob. Es war unmöglich, in Mersadies Gesellschaft weinerlich zu sein, denn sie gab einem das Gefühl, dass es gut war, am Leben zu sein.
    »Die Zurückgezogenheit bekommt dir, Ignace, da bist du weit weniger der Versuchung ausgesetzt.«
    »Ach, ich weiß nicht«, sagte er, indem er die Weinfla sche hochhob.
    »In meinem Leben ist immer Platz für Versuchung. Ich betrachte einen Tag als vergeudet, an dem ich nicht durch das eine oder andere in Versuchung geführt
worden bin.«
    »Du bist unverbesserlich«, lachte sie, »aber genug da von. Was ist so wichtig, dass du mich von meinen Nie derschriften weg und zu diesem Treffen hier zerrst? Ich will auf dem neuesten Stand sein, wenn die Speerspitze von diesem Mond zurückkehrt.«
    Ein wenig perplex ob ihrer Direktheit, wusste Karkasy nicht recht, wie er beginnen sollte, und entschied sich
daher für die sanfte Variante.
    »Hast du Euphrati in letz ter Zeit mal gesehen?«
    »Gestern Abend, kurz vor dem Start der Stormbirds. Warum?«
    »Hattest du den Eindruck, dass sie sie selbst war?«
    »Ja, ich denke schon. Ich war etwas überrascht über die Veränderung in ihrem Auftreten, aber sie ist Imagologin.
Ich nehme an, die machen so etwas hin und wie der.«
    »Hat sie versucht, dir irgendwas zu geben?«
    »Mir irgendwas zu geben? Nein. Hör mal, worauf willst du eigentlich hinaus?«
    Karkasy schob Mersadie ein zerlesenes Pamphlet über den
Tisch und beobachtete, wie sich ihre Miene verän derte, als sie es las und begriff, worum es sich
handelte.
    »Woher hast du das?«, fragte sie.
    »Euphrati hat es mir gegeben«, erwiderte er. »An scheinend will sie zuerst uns mit dem Wort des Gott-Im perators erleuchten, weil wir ihr geholfen haben, als
sie Unterstützung
brauchte.«
    »Des Gott-Imperators? Hat sie ihrem Verstand Urlaub gegeben?«
    »Ich weiß nicht, vielleicht«, sagte er, während er sich Wein einschenkte. Mersadie schob ein Glas zu ihm hin, das er ebenfalls füllte.
    »Ich glaube nicht, dass sie ihr Er lebnis in den Flüsterspitzen schon verarbeitet hat, auch wenn sie anderer
Ansicht ist.«
    »Das ist doch Wahnsinn«, sagte Mersadie. »Man wird ihr
die Zulassung entziehen. Hast du ihr das gesagt?«
    »Dazu bin ich gar nicht gekommen«, erwiderte er.
    »Ich habe versucht, vernünftig mit ihr zu reden, aber du weißt ja, wie das
mit diesen religiösen Typen ist, da ist nie Platz für abweichende Meinungen.«
    »Und?«
    »Und nichts, danach hat sie mich aus ihrem Quartier geworfen.«
    »Dann bist du die Sache also mit deinem üblichen Takt angegangen?«
    »Vielleicht hätte ich etwas feinfühliger sein können«, gab Karkasy zu, »aber ich war ziemlich erschüttert dar über, dass eine intelligente Frau auf so einen Unsinn her einfallen kann.«
    »Was unternehmen wir also?«
    »Das wollte ich dich fragen. Ich habe keinen Schim mer. Glaubst du, wir sollten jemandem von Euphrati er zählen?«
    Mersadie trank einen ordentlichen Schluck Wein und sagte: »Ich glaube, das müssen wir.«
    »Irgendeine Idee, wem?«
    »Vielleicht Sindermann?«
    Karkasy seufzte. »Ich hatte so eine Ahnung, dass du ihn vorschlagen würdest. Ich mag ihn nicht, aber dieser Tage ist er wahrscheinlich die beste Möglichkeit. Wenn
jemand Euphrati zur Vernunft bringen kann, dann ein Iterator.«
    Mersadie seufzte und schenkte noch eine Runde nach. »Willst du dich betrinken?«
    »Jetzt verstehen wir uns«, grinste er.
    Sie erzählten sich eine Stunde lang Geschichten und Erinnerungen aus weniger schwierigen Zeiten. Die Fla sche Wein leerte sich, und sie beauftragten einen
Servitor, eine neue zu holen. Nachdem
die zweite Flasche halb geleert
war, planten sie bereits eine große Sinfonie ihrer dokumentarischen Werke, geschmückt mit seinen Versen.
    Sie lachten und mieden geflissentlich das Thema Eu phrati

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