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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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Tod eines Bruders, nicht annähernd genug, doch es würde reichen müssen. Sie ließen die schwelenden Überreste hinter sich und verlie ßen das Schiff auf demselben Weg, den sie gekommen waren.
    Die Nacht brach über Davins Mond herein, als sie draußen ankamen.
    Der Planet, eine blassgelbe Scheibe, hing tief am düsteren Himmel. Loken trug das Anathame in seinem glänzenden Holzkoffer, seine Krieger folgten
ihm schweigend aus dem Wrack.
    Eine große grollende Vibration erfasste den Mond, als sich ein Trio hoch aufragender Säulen aus Licht und Rauch aus der imperialen Landezone, wo das ganze Un glück seinen Anfang genommen hatte, in den Himmel erhob. Loken beobachtete das unglaubliche Spektakel, wie die Kriegsmaschinen der Legio Mortis zu ihren ge panzerten Liegeplätzen im Orbit zurückkehrten, und dankte ihren Besatzungen stumm für ihre Hilfe im Kampf gegen die toten Wesen.
    Bald war von den Transportern der Titanen nur noch ein diffuser Schein am Horizont zu sehen, und die Stille wurde einzig vom Schwappen von Wasser und leisen Grollen
der Triebwerke des wartenden Thunderhawk gestört. Die trostlosen Sümpfe waren in jeder Richtung kilometerweit wie leergefegt, und als Loken den Ge röllhang hinuntermarschierte, kam er sich wie der ein samste
Mensch der Galaxis vor.
    Einige Kilometer entfernt konnte er Flecken aus blauem Licht sehen, die den Transportern der Titanen folgten: Armee-Transporter,
welche die letzten überlebenden Soldaten
zurück zu ihren Mutterschiffen brachten.
    »Wir
sind hier bald fertig, was?«, sagte Torgaddon.
    »Das nehme ich an«, gab Loken ihm recht. »Je eher, desto
besser.«
    »Was
glaubst du, wie das Ding hergekommen ist?«
    Loken brauchte nicht erst zu fragen, wie sein Bruder die Frage meinte, und er schüttelte den Kopf, da er noch
nicht bereit war, seinen Verdacht mit Torgaddon zu be sprechen. So sehr er ihn auch liebte — Tarik hatte einen großen Mund, und Loken wollte sein Jagdwild nicht verschrecken.
    »Ich weiß es nicht, Tarik«, sagte er auf dem Weg zur ausgefahrenen Sturmrampe des Thunderhawk. »Ich glaube nicht,
dass wir es je erfahren werden.«
    »Hör auf, Garvi, ich bin's!«, lachte Torgaddon. »Du bist durch und durch korrekt, und das macht dich zu einem
ganz schlechten Lügner. Ich weiß, dass du eine Idee hast, was passiert ist. Also los, spuck sie aus.«
    »Ich kann nicht, Tarik, tut mir leid«, sagte Loken. »Jedenfalls noch nicht. Vertrau mir. Ich weiß, was ich tue.«
    »Wirklich?«
    »Ganz sicher bin ich nicht«, räumte er ein. »Ich glaube schon. Thron, ich wünschte, der Kriegsmeister wäre hier, und
ich könnte ihn fragen.«
    »Ist
er aber nicht«, stellte Torgaddon fest, »also musst du mit mir vorliebnehmen.«
    Loken betrat die Rampe, dankbar, der sumpfigen Oberfläche des Mondes zu entkommen, und wandte sich
Torgaddon zu.
    »Du hast recht. Ich sollte es dir sagen, und das werde ich auch. Bald. Ich muss nur zuerst
noch ein paar Dinge herausfinden.«
    »Hör mal, Garvi, ich bin nicht dämlich«, sagte Torgad don, indem er sich so nah zu ihm beugte, dass keiner der anderen mithören konnte. »Mir ist klar, dass das Ding nur von einem Mitglied der Expedition hierherge bracht worden sein kann. Es muss schon vor unserem Eintreffen hier gewesen sein. Das bedeutet, es gibt nur eine Person, die mit uns auf Xenobia war und vor uns hier gewesen sein kann. Du weißt, wen ich meine.«
    »Ich weiß, wen du meinst«, bestätigte Loken und zog Torgaddon auf die Seite, während die anderen Krieger in das Thunderhawk stiegen.
    »Aber ich komme einfach nicht hinter den Grund. Warum die ganze Mühe, das Ding zu stehlen und dann herzubringen?«
    »Ich breche diesen Hurensohn in Stücke, wenn er irgendwas
damit zu tun hat, was dem Kriegsmeister zu gestoßen ist«, fauchte Torgaddon. »Die Legion wird ihm das Fell abziehen.«
    »Nein«, zischte Loken, »noch nicht. Zuerst müssen wir herausfinden, was das alles soll und ob sonst noch jemand darin verwickelt ist. Ich kann einfach nicht glau ben, dass jemand es wagen würde, gegen Horus vorzu gehen.«
    »Glaubst du, dass es darum geht? Um einen Coup? Du glaubst, einer der anderen Primarchen will das Amt des Kriegsmeisters usurpieren?«
    »Ich weiß es nicht, es klingt zu weit hergeholt. Es klingt wie etwas aus einem von Sindermanns Büchern.«
    Beide schwiegen. Die Vorstellung, dass einer aus der ewigen Bruderschaft der Primarchen versuchen mochte, Horus' Amt zu usurpieren, war unglaublich, empörend und undenkbar, oder

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