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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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spähte um die von Kugeln durchlöcherte Säule herum und suchte
die Dunkelheit auf einem der vielen Schlachtfelder ab, die sich über den in
Ruinen daliegenden Palast verteilten. Leichen, Boltgewehre und Kettenäxte lagen
auf den zerschlagenen Fliesen verstreut, viele der Toten in jener letzten
Umklammerung, die dem Tod unmittelbar vorausgegangen war. Es war für Lucius
kein Problem gewesen, den Palast zu verlassen. Die größte Gefahr hatten die
Scharfschützen der Aufklärungstrupps dargestellt, die von den Streitkräften des
Kriegsmeisters in den Ruinen verteilt worden waren.
    Lucius hatte in den zerstörten Überresten der Gebäude wiederholt
Bewegungen bemerkt und war in Bombentrichtern oder hinter Leichenbergen in
Deckung gegangen.
    Wie ein Tier hatte er sich durch Schmutz und Dunkelheit bewegt, was er
als demütigend empfand, obgleich die Bilder, die Geräusche und Gerüche auf
diesen Schlachtfeldern seine Sinne auf erregende Weise ansprachen. Vorsichtig
betrat er den Innenhof. Die Männer, die hier überall herumlagen, waren auf
brutalste Weise umgekommen, indem man sie mit Kettenäxten in Stücke gehauen
oder mit Fäusten zu Tode geprügelt hatte.
    Es war ein hässliches Spektakel, und doch genoss er es, sich
vorzustellen, wie eindringlich der Tod dieser Männer gewesen sein musste.
    »Kein künstlerischer Anspruch«, sagte er sich, als sich eine Gestalt in
goldener und lilafarbener Rüstung aus den Schatten löste. Eine Schar Krieger
folgte der Gestalt, und dann lächelte Lucius, da er Lordkommandant Eidolon
erkannte.
    »Lordkommandant«, sagte er. »Es ist mir ein Vergnügen, wieder vor Ihnen
zu stehen.«
    »Zum Teufel mit Ihren Schmeicheleien!«, spie Eidolon aus. »Sie sind ein
zweifacher Verräter.«
    »Das mag wohl sein«, meinte Lucius und machte es sich auf einer
umgestürzten schwarzen Marmorsäule bequem. »Aber ich bin gekommen, um Ihnen zu
geben, was Sie haben wollen.«
    »Ha!«, schnaubte Eidolon verächtlich. »Was sollen Sie uns schon geben
können, Sie Verräter?«
    »Den Sieg.«
    »Den Sieg?« Eidolon musste laut lachen. »Glauben Sie etwa, wir
benötigen Ihre Hilfe, um den Sieg zu erringen? Wir haben Sie alle im
Schwitzkasten. Einer nach dem anderen werden Sie sterben, und dann ist der Sieg
unser! «
    »Und wie viele Krieger werden Sie verlieren, bis Sie Ihr Ziel erreicht
haben?«, konterte Lucius. »Wie viele von Fulgrims Auserwählten wollen Sie in
ein Gefecht schicken, das eigentlich niemals hätte ausgetragen werden sollen?
Sie können dem Ganzen jetzt und hier ein Ende setzen, und Ihre Astartes bleiben
am Leben, damit sie in einer richtigen Schlacht zum Einsatz kommen können. Wenn
der Imperator auf Horus' Verrat reagiert, werden Sie jeden Ihrer
Schlachtenbrüder benötigen, und das wissen Sie ganz genau.«
    »Und welchen Preis verlangen Sie für diese unbezahlbare Hilfe?«, fragte
Eidolon.
    »Ganz einfach«, sagte Lucius. »Ich will zurück in die Legion.«
    Eidolon lachte ihm ins Gesicht, und Lucius fühlte, wie sich das
Todeslied schmerzhaft einen Weg durch seinen Körper bahnte.
    Doch er bezwang die mörderische Musik noch gerade rechtzeitig.
    »Ist das Ihr Ernst, Lucius?«, wollte Eidolon wissen. »Und wie kommen
Sie überhaupt auf die Idee, wir könnten Sie wieder aufnehmen wollen?«
    »Sie brauchen jemanden wie mich, Eidolon. Ich will Teil einer Legion
sein, die meine Fähigkeiten und meinen Ehrgeiz respektiert. Ich bin nicht damit
zufrieden, den Rest meines Lebens als Hauptmann zu verbringen, so wie dieser
jämmerliche Tarvitz es kann. Ich werde an Fulgrims Seite sein, wo ich
hingehöre.«
    »Tarvitz?«, fragte er sofort weiter. »Lebt er noch?«
    »Er lebt«, bestätigte Lucius, »auch wenn ich ihn mit dem größten
Vergnügen für Sie töten werde. Der Ruhm dieser Schlacht sollte mir gehören,
aber er ist derjenige, der über uns alle bestimmt, als wäre er der
Auserwählte.« Lucius spürte, wie abermals Verbitterung in ihm aufstieg, und
wieder musste er sich zwingen, nicht die Fassung zu verlieren. »Früher begnügte
er sich damit, Seite an Seite mit seinen Kriegern zu marschieren und den Ruhm
besseren Männern zu überlassen. Aber er hat sich diese Schlacht ausgesucht, um
seinen Ehrgeiz zu entdecken. Ihm habe ich zu verdanken, dass ich überhaupt hier
unten bin.«
    »Sie erwarten von mir, dass ich Ihnen viel Vertrauen entgegenbringe,
Lucius«, sagte Eidolon.
    »Ich weiß, aber bedenken Sie auch, was ich Ihnen geben kann: den Palast
... und Tarvitz.«
    »Wir werden beides

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