Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
Vom Netzwerk:
wenn ich nicht da runterkomme, um
sie zu warnen, werden alle Astartes auf Isstvan-III sterben.«
     
    Hauptmann Nathaniel Garro konnte den Blick nicht von der rauschenden Kom-Einheit
lösen, als könne er mit einem besonders starren Blick herausfinden, ob Saul
Tarvitz die Wahrheit sprach.
    Daneben wurden auf der taktischen Anzeige mit Lichtpunkten Tarvitz' Thunderhawk
und die ihn verfolgenden Schiffe dargestellt.
    Sein geschultes Auge verriet ihm, dass ihm nur noch Sekunden blieben,
um eine Entscheidung zu treffen, während alle seine Instinkte ihm sagten, dass
es nicht stimmen konnte.
    Doch Saul Tarvitz war sein eingeschworener Ehrenbruder. Da hatte es
einen Eid gegeben, der auf dem blutüberströmten Schlachtfeld des
Preaixor-Feldzugs gesprochen worden war, als sie gemeinsam das Blut des Feindes
vergossen und während des gesamten unseligen Kriegs Schulter an Schulter
gestanden hatten.
    Zahlreiche Brüder hatten ihr Leben verloren.
    Solch eine in der Hölle des Gefechts geschmiedete Freundschaft und
Ehrenbande war etwas Kraftvolles, und Garro kannte Saul Tarvitz gut genug, um
zu wissen, dass dieser Mann nie zu Übertreibungen neigte und dass er vor allem
niemals log. Die Vorstellung, sein Ehrenbruder könnte ihn jetzt belügen, war
schlicht undenkbar, doch das Gleiche galt auch für die Behauptung, die Flotte
werde ihre eigenen Krieger bombardieren.
    All das schwirrte einem Wirbelwind gleich durch seinen Kopf, und er
verfluchte seine Unentschlossenheit. Er sah nach unten auf den Adler, den
Tarvitz vor so langer Zeit in seine Armschiene geritzt hatte, und dann wusste
er, wie er sich entscheiden musste.
     
    Tarvitz ließ das Thunderhawk in einen flachen Sinkflug übergehen,
machte sich bereit, das Triebwerk zu drosseln und die Bremsklappen
auszustellen, wobei er hoffte, weit genug in die Atmosphäre eingetaucht zu
sein, damit die sein Kampfschiff für sein Vorhaben stark genug abbremste ...
    Er schaute auf die taktische Anzeige und sah, wie sich die Jäger neben
ihm positionierten, um ihn in die Zange zu nehmen, sobald seine
Fluggeschwindigkeit sank. Es war entscheidend, genau den richtigen Moment zu er
wischen.
    Tarvitz schob den Gashebel nach hinten und betätigte die Bremsklappen.
    Der Grav-Gurt drückte brutal gegen seine Brust, als er nach vorn
geschleudert wurde. Das Cockpit wurde mit einem Mal von grellen Blitzen
erhellt, und ein schreckliches Vibrieren erfasste das Kampfschiff. Er hörte
Treffer am Rumpf und fühlte, wie das Thunderhawk seiner Kontrolle entglitt.
    Wutentbrannt schrie er auf, als ihm klarwurde, dass die gewonnen
hatten, die die Astartes hintergehen wollten, und dass sein Aufbegehren gegen
ihren Verrat vergebens gewesen war.
    Feuersalven schossen am Cockpit vorbei, und Tarvitz wartete auf die
unausweichliche Explosion, die ihm den Tod bringen würde.
    Aber diese Explosion blieb aus.
    Erstaunt griff er nach den Kontrollen und rang mit ihnen, während er
versuchte, seine Flugbahn wieder zu stabilisieren. Die taktische Anzeige wurde
durch Interferenzen gestört, elektromagnetisches Durcheinander und radioaktiver
Müll von einer schweren Explosion sorgten für einen undurchdringlichen Nebel
auf dem Display. Er konnte die Jäger nicht ausmachen, aber sie waren womöglich
immer noch hinter ihm und kamen vielleicht sogar näher.
    Was war da gerade geschehen?
    »Saul«, meldete sich eine von tiefer Traurigkeit geprägte Stimme, und
Tarvitz wusste, sein Ehrenbruder hatte ihn nicht im Stich gelassen. »Ganz
ruhig, die Jäger sind weg.«
    »Weg? Wohin?«
    »Die Eisenstein hat sie auf meinen Befehl hin abgeschossen«,
erklärte Garro. »Sag mir, Saul, dass ich das Richtige getan habe, denn wenn du
mich belogen hast, dann habe ich mich so schuldig gemacht wie du.«
    Tarvitz hätte am liebsten gelacht und wünschte, sein alter Freund würde
jetzt neben ihm stehen, damit er ihn umarmen und ihm für sein Vertrauen danken
konnte. Ihm war klar, dass Nathaniel Garro die folgenschwerste Entscheidung
seines Lebens getroffen hatte, und zwar allein seinetwegen. Das Vertrauen und
die Ehre, die Garro ihm damit entgegenbrachte, waren unermesslich.
    »Ja«, bekräftigte er. »Es war richtig von dir, mir zu vertrauen, mein
Freund.«
    »Würdest du mir den Grund dafür erklären?«, fragte Garro.
    Tarvitz versuchte, seinem Freund irgendetwas Erbauliches zu sagen, doch
er wusste, nichts würde die Schwere dieses Verrats lindern können. Stattdessen
entgegnete er: »Erinnerst du dich daran, was du mir mal über Terra

Weitere Kostenlose Bücher