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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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welche Hitze sie ausstrahlte.
    Eigentlich wollte er zurückweichen, weil es ihm Schmerzen bereitete,
doch seine Hände waren wie mit ihr verschmolzen. Er und Mersadie sahen einander
an, und das Entsetzen in ihren Augen verriet ihm, dass sie genauso empfand.
    Ein Wimmern kam über seine Lippen, und ihm wurde schwarz vor Augen, als
würde er einen Herzinfarkt erleiden. Bilder wirbelten durch seinen Kopf,
finster und unheilvoll, und er rang mit sich, um nicht den Verstand zu
verlieren. Visionen des absolut Bösen stürmten auf ihn ein.
    Der Tod lag wie ein schwarzer, gärender Umhang über allem.
    Sindermann betrachtete Mersadies zartes, schwarzes Gesicht, das von
diesem Tod besiegt war, die Gesichtszüge in Verderbnis eingefallen.
    Finstere Ranken wanden sich in der Luft und vernichteten alles, was sie
berührten. Er schrie bei Mersadies Anblick das Fleisch löste sich von ihren
Knochen ab, und als er den Blick auf seine Hände richtete, konnte er zuschauen,
wie sie verwesten. Die Haut rollte sich zusammen, weiß wie Maden traten die
Knochen hervor.
    Dann war es vorüber. Der schwarze, verrottende Tod hob sich von ihm,
und Sindermann erblickte wieder das Versteck, das immer noch so aussah wie vor
ein paar Stunden, als er in unruhigen Schlaf gefallen war. Taumelnd wich er vor
Euphrati zurück, und ein Blick zu Mersadie genügte, um zu wissen, dass sie den
gleichen entsetzlichen, konzentrierten Zerfall erlebt hatte.
    Sindermann legte eine Hand auf die Brust und fühlte, wie sich sein altes
Herz verausgabte.
    „O nein ...«, stöhnte Mersadie. »Bitte ... was ist ...?«
    »Das ist Verrat«, erklärte Keeler mit plötzlich kraftvoll klingender
Stimme, als sie sich zu Sindermann umdrehte, »und er geschieht jetzt.«
    Dann fielen Keelers Augen zu, und sie sank gegen Mersadie, die sie
schluchzend hielt.
     
    Tarvitz mühte sich mit den Kontrollen des Thunderhawk ab.
    Grellrotes Licht zuckte am Cockpit vorbei die Kampfschiffe waren dicht
hinter ihm und feuerten rubinrote Feuerlanzen auf ihn ab.
    Isstvan-III wirbelte vor ihm umher, während sich das Kampfschiff
drehte.
    Treffer am Heck ließen das Thunderhawk erzittern, und er merkte, wie
der Steuerknüppel in seinen Händen hin und her gedrückt wurde. Er reagierte,
indem er sein Gefährt nach oben zog. Das Aufheulen des Antriebs erklang, als
der die Masse des Kampfschiffs vor dem Feindbeschuss in Sicherheit zu bringen
versuchte. Lautes Vibrieren gleich hinter ihm verriet ihm, dass in einem der
Triebwerke irgendetwas seinen Geist aufgab. Rote Warnlampen und blinkende
Anzeigen flammten im Cockpit auf.
    Die wütenden Echos der verfolgenden Kampfschiffe waren auf dem
taktischen Display bedrohlich groß und nah.
    Die Kom-Einheit erwachte wieder zum Leben. Er wollte nach dem Schalter
greifen, um sie zu deaktivieren, damit er sich nicht den prahlerischen Spott
seiner Verfolger anhören musste, wenn sie ihn abschossen und ihm damit jede
Hoffnung nahmen, die Legionen zu warnen. Doch als er eine vertraute Stimme aus
dem Lautsprecher vernahm, hielt er inne. »Thunderhawk auf Annäherungskurs an
die Eisenstein , identifizieren Sie sich.«
    Tarvitz hätte am liebsten vor Erleichterung geheult, denn er erkannte
die Stimme seines Ehrenbruders. »Nathaniel!«, rief er. »Ich bin's, Saul. Es tut
gut, deine Stimme zu hören, mein Bruder!«
    »Saul?«, fragte Garro. »Was im Namen des Imperators ist da los?
Versuchen diese Schiffe dich abzuschießen?«
    »Ja!«, antwortete er, während er das Thunderhawk abermals herumriss und
Isstvan-III sich nun in die entgegengesetzte Richtung vor ihm drehte. Die
Death-Guard-Flotte war als glitzernde Streifen vor der Schwärze zu sehen, die
von roten Laserschüssen durchzogen wurde.
    Tarvitz holte alles aus dem verbliebenen Triebwerk des Thunderhawk
heraus, während Garro fragte: »Warum? Und beeil dich, Saul. Die haben dich fast
eingeholt.«
    »Es ist Verrat!«, brüllte Tarvitz. »Das alles! Wir werden hintergangen.
Die Flotte wird die Planetenoberfläche mit Virusbomben übersäen.«
    »Was?«, brachte Garro heraus, dem sein Unglaube deutlich anzuhören war.
»Das ist ja verrückt.«
    »Glaub mir«, bat Tarvitz.
    »Ich weiß, wie sich das anhört, aber als mein Ehrenbruder bitte ich
dich, mir so zu vertrauen, wie du mir noch nie vertraut hast. Bei meinem Leben
schwöre ich dir, ich belüge dich nicht, Nathaniel.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Nathaniel«, rief er aufgebracht. »Die Kommunikation zwischen Schiffen
und Oberfläche ist abgeschaltet worden, und

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