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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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entfernt, um irgendwelche Details zu erkennen, zogen sich über
diese Decke, und seidene Banner in Lila und Gold hingen zwischen geriffelten
Säulen aus grünem Marmor.
    Ein Strahl aus konzentriertem
Sternenlicht schien von der Mitte der Kuppel herab und wurde auf berauschende
Weise vom schwarzen Terrazzo-Boden der Heliopolis zurückgeworfen.
    Marmorund Quarzsplitter waren
in Mörtel gelegt und so intensiv poliert worden, dass sie den Boden in einen
dunklen Spiegel verwandelten, der ebenso glänzte wie der Himmel hoch über ihnen.
Staubpartikel tanzten durch den Lichtstrahl, und die Luft war erfüllt vom
rauchigen Aroma verschiedener Duftöle.
    Am Rand von Fulgrims Ratskammer
standen in mehreren Reihen Marmorbänke, die stufenförmig angeordnet waren und
mühelos zweitausend Menschen Platz boten. Für diesen Kriegsrat hatte sich aber
kaum ein Viertel dieser Anzahl eingefunden. Genau in der Mitte des Strahls aus
Sternenlicht stand ein Sitz aus poliertem schwarzem Marmor, auf dem Lord
Fulgrim Platz nahm, um sich die Anliegen seiner Krieger anzuhören und Audienzen
zu gewähren. Obwohl der Primarch die Versammlung noch nicht mit seiner
Anwesenheit beehrte, strahlte allein der leere Platz schon genug Autorität aus,
um alle im Saal vor Ehrfurcht erstarren zu lassen.
    Julius sah Offiziere aus allen
militärischen Zweigen der 28. Expedition auf den Marmorbänken sitzen. Als er zu
seinem Platz auf einer Bank in der untersten Reihe ging, nickte er den Männern
zu, deren Gesichter ihm vertraut waren, und er bemerkte die verhaltenen Blicke,
die sein roter lacerna -Umhang auf sich zog.
    Selbst diejenigen, die nur
kurze Zeit bei den Emperors Children gedient hatten, wussten, dass der Träger
eines solchen Umhangs ein Krieger war, der bald ins Gefecht ziehen würde.
    Er ignorierte die Gaffer und
ließ sich von seinen Trägern Schwert und Helm geben. Dann nahm er seinen Platz
ein. Er ließ den Blick schweifen und sah die in Silber und Scharlachrot
gekleideten Offiziere der Imperialen Armee, die die unteren Reihen der
Heliopolis füllten. Die Tatsache, dass sie so tief unten saßen, deutete auf
ihre höheren Dienstgrade hin.
    Lordkommandant Fayle saß
inmitten eines Schwarms aus Lakaien und Adjutanten. Er war ein ernster Mann mit
einem entsetzlich entstellten Gesicht, dessen linke Seite hinter einer
Stahlplatte verborgen war. Julius hatte mit ihm noch nie ein Wort gewechselt,
kannte aber seinen Ruf: ein erfahrener General, ein Redner, der kein Blatt vor
den Mund nahm, und ein unerbittlicher Soldat.
    Hinter den Offizieren der Armee
saßen auf der mittleren Ebene die Adepten des Mechanicums, die sich im grellen
Licht der Heliopolis sichtlich unwohl fühlten. Ihre Gesichtszüge lagen zum
größten Teil im Schatten, den ihre weiten Kapuzen warfen, und bei ihrem Anblick
versuchte sich Julius zu erinnern, ob er je einen von ihnen ohne Kapuze gesehen
hatte. Schließlich schüttelte er den Kopf, denn ihm fehlte jedes Verständnis
für diese alberne Geheimniskrämerei, in die sie sich hüllten.
    Neben den Vertretern des
Mechanicums waren auch die Memoratoren anwesend, ernst dreinblickende Männer
und Frauen in beigefarbenen Gewändern, die auf zerfledderten Schreibblöcken und
Datentafeln Notizen machten oder mit Kohlestiften Skizzen anfertigten. Die
größten Künstler, Schriftsteller und Dichter des Imperiums hatten sich zu
Tausenden auf die Expeditionsflotten aufgeteilt, um die mit dem Großen Kreuzzug
verbundene, gewaltige Kraftanstrengung zu dokumentieren, womit sie auf nicht
immer gleich große Gegenliebe stießen. Nur wenige in den Legionen hatten etwas
für ihre Bemühungen übrig, jedoch bezeichnete Fulgrim ihre Anwesenheit als
ausgesprochen nützlich weshalb er ihnen ungehinderten Zugang selbst zu den
intimsten und bestgehüteten Zeremonien gestattete.
    Lycaon folgte seinem Blick und
spie aus.
    »Memoratoren. Welchen Zweck
sollen diese Schreiberlinge bei einem Kriegsrat erfüllen? Sehen Sie nur, einer
von ihnen hat sogar eine Staffelei mitgebracht!« Lächelnd erwiderte Julius:
»Vielleicht versucht er, den Glanz der Heliopolis für kommende Generationen
fest zuhalten, mein Freund.«
    »Russ hat die richtige
Einstellung«, meinte der andere Mann.
    »Wir sind Krieger, aber nicht
Gegenstand von Gedichten oder Porträts.«
    »Das Streben nach
Vollkommenheit geht über die militärischen Disziplinen hinaus, Lycaon. Dazu
gehören auch die schönen Künste, literarische Werke und Musik. Erst vor Kurzem
hatte ich die Gelegenheit, Bequa

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