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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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Fulgrim.
    »Ich wollte Schulter an
Schulter neben ihm stehen und seinen Stolz und seine Liebe für mich spüren.«
    Horus trat vor, kniete sich vor
ihm hin und nahm seine Hand.
    »Jeder Mann träumt, Fulgrim,
aber nicht jeder träumt das Gleiche. Diejenigen, die nachts in den verstaubten
Winkeln ihres Verstands träumen, wachen am Tag auf und stellen fest, dass es
nur Nichtigkeit war. Bei Männern wie uns, die am Tag träumen, sind es Träume von
Hoffnungen, von Verbesserungen, von Veränder-ungen. Vielleicht waren wir einst
nur Waffen gewesen, Krieger, die sich mit nichts anderem auskannten als mit der
Kunst des Tötens, aber wir haben uns weiterentwickelt, mein Bruder! Wir sind
jetzt so viel mehr, doch das nimmt der Imperator nicht wahr. Stattdessen will
er seine größte Schöpfung der Finsternis eines feindseligen Universums
überlassen. Ich weiß, dass es so kommen wird, Fulgrim, denn mir wurden nicht
einfach nur diese Weisheiten zuteil. Ich fand diese Dinge selbst heraus,
nachdem ich eine Reise unternommen hatte, die mir niemand hätte abnehmen oder
ersparen können.«
    »Ich kann mir das nicht
anhören, Horus!«, rief Fulgrim und sprang auf, da mit einem Mal die Lähmung von
ihm abfiel, die ihn wie reglos hatte dasitzen lassen. Er ging zum Wandgemälde
und brüllte: »Du hast keine Ahnung, was du da von mir verlangst!«
    »Ganz im Gegenteil«, erwiderte
sein Bruder und folgte ihm.
    »Ich weiß sogar ganz genau, was
ich von dir verlange. Ich bitte dich, auf meiner Seite zu sein, um unser
Geburtsrecht zu ver-teidigen. Durch unsere Eroberungen und unser Blut ist dies
rechtmäßig unsere Galaxis, aber sie soll habgierigen Politikern überlassen
werden. Ich weiß, du hast das mit angesehen, und es muss dein Blut ebenso in Wallung
bringen wie meines. Wo waren diese Zivilisten, als unsere Krieger zu Tausenden starben?
Wo waren sie, als wir die Galaxis durchquerten, um den versprengten Gruppen der
Menschheit Erleuchtung zu bringen? Ich sage dir, wo sie waren. Sie saßen in
ihren düsteren, verstaubten Sälen und verfassten Schmähschriften wie diese
hier!«
    Horus beugte sich über seinen
Schreibtisch, griff nach einer Handvoll Papiere und drückte sie Fulgrim in die Hand.
    »Was ist das?«, fragte der.
    »Das sind Lügen«, antwortete
der Kriegsmeister. »Sie nennen es die Lectitio Divinitatus , und sie
verbreitet sich wie ein Virus in der gesamten Flotte. Es ist ein Kult, der den
Imperator unverhohlen als Gottheit verehrt und anbetet! Kannst du dir so was
vorstellen? Nach allem, was wir getan haben, um das Licht der Wissenschaft und
Vernunft zu diesen jämmerlichen Sterblichen zu bringen, erfinden sie einen
falschen Gott, damit der sie führt.«
    »Einen Gott?«
    »Ja, Fulgrim, einen Gott«,
bekräftigte Horus, dessen Wut in einen Gewaltausbruch überging. Brüllend
traktierte er mit den Fäusten das Wandgemälde, wobei sein Panzerhandschuh auf
das Gesicht des Imperators schlug, bis Putz und Mauerwerk herausbrachen und
sich auf dem Boden sammelten. Steinbrocken fielen auf den Metallboden, und
Fulgrim ließ die Papiere los, die mitten in den Trümmern landeten.
    Fulgrim stieß einen Schrei aus,
denn seine Welt war genauso zerschmettert worden wie dieses Wandgemälde. Man
hatte ihm seine Liebe zum Imperator aus der Brust gerissen und als etwas
Schmutziges, Nutzloses entlarvt.
    Horus kam zu ihm und legte die
Hände um sein Gesicht, um ihm mit einem fast schon fanatischen Blick in die
Augen zu sehen.
    »Ich brauche dich, mein
Bruder«, flehte er Fulgrim an.
    »Ich kann das nicht allein
schaffen, aber du darfst nicht gegen dein Gewissen handeln. Mein Bruder, mein
Phönix, meine Hoffnung — finde deinen Weg durch die Dunkelheit. Entstehe neu
aus der Asche und erhebe dich!«
    Fulgrim hielt dem Blick seines
Bruders stand.
    »Was soll ich für dich tun?«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Achtzehn
    Deep Orbital
    Ausrottung
    Getrennte Wege
     
     
    DAS FLUGDECK VON DEEP ORBITAL
DS191 war ein Durch-einander aus verdrehtem Metall und Flammen. Bereits vor
einer Weile hatten die Grünhäute die im Orbit befindliche
Verteidigungsplattform besetzt, und schon jetzt waren deutliche Spuren ihrer
ungewöhnlichen Technologie zu erkennen, die immer weiter um sich griff. Riesige
Eisenstatuen von Behemoths mit Fangzähnen kauerten inmitten von Trümmerbergen, und
Maschinen, die nach grobschlächtigen Kampffliegern aussahen, lagen verstreut
und zerbrochen auf dem

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