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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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Kratern
übersäten Boden lagen. Lucius hatte die Reste von vier Trupps zugeteilt
bekommen, um diesen Teil des Palasts zu verteidigen, also ungefähr dreißig
Mann.
    »O nein«, flüsterte Solomon,
als er um die dreißig Leichen zählte.
    Sein Blick wanderte über die
ramponierten Brustpanzer, die geschwärzten Gesichter, und erst da wurde ihm
klar, dass diese Männer nicht erst kurz zuvor auf den Planeten gebracht worden
waren. Sie hatten sich die ganze Zeit über hier aufgehalten. Diese toten
Krieger waren gar keine Verräter gewesen.
    »Das waren Loyalisten«, hauchte
er entsetzt.
    »Leider haben Sie Recht«, sagte
Lucius. »Ich werde mich wieder der Legion anschließen. Der Preis dafür besteht
darin, Eidolon und seinen Kriegern einen Weg in den Palast zu öffnen. Es war
wirklich ein Glücksfall, dass Sie herkamen, um mir zu helfen, Hauptmann
Demeter. Ich weiß nicht, ob ich sie sonst alle hätte töten können, bevor der
Lordkommandant hier eintrifft.«
    Solomon hatte das Gefühl, die
ganze Welt um ihn herum stürzte ein, während er begriff, was er angerichtet
hatte. Er sank auf die Knie, vor Entsetzen und Schmerz liefen ihm Tränen übers
Gesicht.
    »Nein! Was haben Sie da getan,
Lucius?«, rief er.
    »Sie haben unseren Untergang
besiegelt!«
    Lachend gab Lucius zurück: »Der
ist längst besiegelt, Solomon. Ich habe das Ganze nur ein wenig beschleunigt.«
    Solomon warf sein Schwert
voller Abscheu zur Seite. Er war ein Mörder, keinen Deut besser als die
Verräter vor dem Palast, und sein Zorn auf Lucius durchfuhr ihn so heiß wie ein
Lavastrom. »Sie haben mir meine Ehre genommen«, fauchte er, stand auf und
drehte sich zu dem Schwertkämpfer um. »Sie war alles, was ich noch besaß.«
    Lucius stand direkt vor ihm und
strahlte immer noch auf diese arrogante, freche Art. »Und wie ist das?«, frag te
er amüsiert.
    Solomon sprang ihn an und legte
ihm die Hände um den Hals.
    Hass und Trauer erfüllten ihn
mit neuer Kraft, die er brauchte, um diesen Dieb seiner Ehre mit bloßen Händen
zu erwürgen.
    Ein schrecklicher Schmerz fraß
sich plötzlich durch seinen Körper und bewegte sich hinauf zu seiner Brust. Er
schrie laut auf und sank nach hinten, nicht länger in der Lage, Lucius die
Kehle zuzudrücken. Sein Blick fiel auf die glühende Klinge des Schwertkämpfers,
die aus seinem Brustpanzer ragte. Der Gestank von schmorendem Fleisch und
schmelzendem Keramit stieg ihm in die Nase, während Lucius dem Schwert noch
einen Stoß versetzte, um es ihm vollständig durch den Leib zu treiben.
    Solomons Kräfte schwanden
schlagartig, und die Schmerzen aller seit dem Feuersturm davongetragenen Verletzungen
stürzten hundertmal schlimmer auf ihn ein, so dass alle Nervenenden vor Pein
ohrenbetäubend aufschrien.
    Er sank auf die Knie. Blut und
Lebenskraft strömten wie ein Sturzbach aus seinem Leib. Er griff nach Lucius' Arm
und rang mit sich, seine ganze Konzentration auf das Gesicht seines Kontra-henten
zu richten, während der Tod ihn bereits zu sich zu holen versuchte.
    »Sie ... werden ... nicht ...
gewinnen ...«, keuchte er so angestrengt, dass jedes Wort, wie ein kleiner
Triumph erschien.
    Lucius zuckte mit den
Schultern. »Vielleicht doch, vielleicht nicht. Auf jeden Fall werden Sie nicht
mehr lange genug unter uns weilen, um es noch mitzuerleben.«
    Solomon fiel wie in Zeitlupe
nach hinten, er fühlte, wie ein Lufthauch sein Gesicht umspielte, und dann spürte
er den Knall, mit dem sein Hinterkopf auf dem Boden aufschlug. Sein Blick
wanderte zu dem Riss in der Kuppel, durch den er den blauen Himmel sehen konnte.
    Er lächelte, als die
Schmerzmittel seiner Rüstung vergeblich versuchten, sein Leiden zu lindern.
Sein Blick war starr auf den kleinen Fleck grenzenlosen Himmel gerichtet, und
es kam ihm vor, als könnte er durch die Atmosphäre hindurchblicken, wo Horus'
Flotte im All kreiste.
    Mit einer Klarheit, die ihm zu
Lebzeiten verwehrt geblieben war, sah Solomon, wohin der schreckliche Verrat
des Kriegsmeisters unweigerlich führen musste. Er sah den Schrecken und den
langwierigen Krieg, der zweifellos folgen musste. Tränen liefen ihm über die
Wangen, doch er weinte nicht um sein eigenes Ende, sondern um die Milliarden
Lebewesen, die eine Ewigkeit würden leiden müssen, weil ein einziger Mann
seinem verheerenden Ehrgeiz freien Lauf ließ.
    Lucius entfernte sich von ihm,
da er sich nicht mal die Mühe machen wollte, die letzten Augenblicke seines Opfers
mitzu-erleben. Solomon war froh, dass er seine Ruhe

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