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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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genau. Die
Isstvan-V-Phase meines Plans ist die entscheidendste«, fuhr Horus fort, und
Fulgrim spürte, wie das überlegene diplomatische Geschick des Kriegsmeisters
zum Vor-schein kam, mit dem die gefährliche Glut seines Egos entfacht werden
konnte. »Sie ist sogar viel entscheidender als das, was sich gleich unter uns abspielt.
Ich kann niemandem so sehr vertrauen wie dir. Du musst dich nach Isstvan V
begeben, mein Bruder. Von deinem Erfolg hängt alles ab.«
    Fulgrim ließ das angespannte
Knistern zwischen ihnen noch ein paar beängstigende Sekunden lang brodeln, dann
begann er zu lachen.
    »Und jetzt schmeichelst du mir
und hoffst, mein Ego wird mich dazu bewegen, deine Befehle zu befolgen.«
    »Habe ich damit Erfolg?«,
fragte Horus.
    »Ja«, gestand er. »Also gut,
der Wille des Kriegsmeisters soll geschehen. Ich mache mich auf den Weg nach Isstvan
V.«
    »Eidolon wird die Emperors
Children befehligen, bis wir zu euch stoßen«, sagte Horus.
    »Er wird die Gelegenheit auskosten,
seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.«
    »Jetzt geh, Fulgrim«, forderte
Horus. »Ich habe zu tun.«
    Fulgrim drehte sich um und
verließ die Brücke. Sein Atem ging flach und stockend, als er sich das
gewalttätige Potenzial der Beinahe-Konfrontation wieder durch den Kopf gehen
ließ. Er erlaubte sich, seine Sinne von der Erinnerung an den Zorn seines
Bruders stimulieren zu lassen.
    Es war ein wunderbares Gefühl,
und er malte sich aus, welche noch größeren und eindringlicheren Freuden ihn
erwarteten, wenn die Isstvan-V-Phase des Plans in die Tat umgesetzt wurde: so
viel Entsetzen, so viel Tod, so viel Vergnügen.
     
    Solomon trieb seine brüllende
Klinge durch den Brustpanzer des Kriegers vor ihm und drehte sie brutal herum, während
sie sich durch Keramit, Fleisch und Knochen fraß. Blut spritzte aus der
grässlichen Wunde, und der Verräter sackte leblos auf den Kachelboden. Unter
Schmerzen drehte er sich um und wollte sich dem nächsten Widersacher widmen,
doch außer Lucius stand dort niemand mehr. Dessen vernarbtes Gesicht war vom
Eifer des Gefechts gerötet. Solomon ließ seinen Blick weiter schweifen, ob es
tatsächlich keinen überlebenden Gegner mehr gab, der sich noch auf sie stürzen
konnte. Erst dann ließ er seine Waffe sinken und erlaubte sich, all die Schmerzen
wahrzunehmen, die von seinen zahlreichen Verletzungen ausgingen.
    Blut tropfte von seinem
Schwert, dessen surrende Zähne allmählich langsamer wurden. Er atmete tief
durch, als er sah, wie dicht sie davorgestanden hatten, vorn Feind überrannt zu
werden.
    Das Geschick, mit dem sich der Schwertkämpfer
seiner Gegner entledigt hatte, grenzte an ein Wunder, und Solomon wusste nun,
dass Lucius' Ruf als der gefährlichste Killer der Legion mehr als
gerechtfertigt war.
    »Wir haben es geschafft«,
keuchte er, war sich jedoch bewusst, wie teuer sie diesen Sieg erkauft hatten.
Alle Krieger unter Lucius' Kommando waren tot, und während sich Solomon das
Blutbad anschaute, überkam ihn entsetzliche Traurigkeit, da erst jetzt deutlich
wurde, dass es eigentlich unmöglich war, die Verräter von den Loyalisten zu
unterscheiden.
    Aber hätte das Schicksal es
zugelassen, dass auch er sich gegen seine Brüder wenden sollte?
    »Wir haben es tatsächlich
geschafft, Hauptmann Demeter«, stimmte Lucius zu. »Ohne Sie wäre es mir nicht gelungen.«
    Bei dem überheblichen Tonfall
hob Solomon abrupt den Kopf, verkniff sich aber eine giftige Erwiderung. Stattdessen
schüttelte er angesichts dieses Undanks nur den Kopf. »Seltsam, dass sie nur
mit so wenigen Leuten kamen«, sagte er und kniete sich neben den Krieger, den er
zuletzt getötet hatte. »Was wollten sie damit erreichen?«
    »Nichts«, meinte Lucius, der
mit einem Stück Stoff das Blut von seiner Klinge wischte. »Noch nicht
jedenfalls.«
    »Wie meinen Sie das?«, wollte
Solomon wissen, der Lucius' schwammige Antworten als immer ermüdender empfand.
Der Schwertkämpfer lächelte ihn an, erwiderte aber nichts, woraufhin sich
Solomon abwandte und die Leichen betrachtete, die den Gestank von versengtem
Fleisch und Knochen verbreiteten.
    »Keine Sorge, Solomon«, sagte
Lucius schließlich. »Sie werden bald alles verstehen.«
    Das überhebliche Leuchten in
den Augen des Schwertkämpfers reizte Solomon mehr, als er zuzugeben bereit war.
Auf einmal kam ihm ein entsetzlicher Gedanke, der fast zu ungeheuerlich war.
    Er sah sich wieder im
Kuppelsaal um und zählte hastig die Toten, die reglos auf dem mit

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