DGB 07 - Legion
nicht. Jetzt nicht«,
erwiderte Grammaticus.
»Und nun?«
»Sie müssen diesen Feldzug
abbrechen«, drängte Grammaticus.
»Sie müssen diese Welt sofort
verlassen und sich in Sicherheit bringen. Noch besteht die Chance, die
Alpha-Legion zu retten. Und wenn Sie überzeugend genug sein können, wird es
wohl auch noch möglich sein, die Streitkräfte der Expedition zu retten.«
»Namatjira wird nicht einfach
...«, begann Alpharius.
»Sie sind ein Primarch!«, fiel
Grammaticus ihm ins Wort.
»Zumindest einer von Ihnen
beiden. Nutzen Sie Ihren Einfluss, dann wird auch ein Lordkommandant auf Sie
hören. Und wenn er es nicht macht, bleibt Ihnen nichts anders übrig, als ihn
seinem Schicksal zu überlassen. Wichtig ist, dass ... dass die Alpha-Legion
eine viel zu wertvolle Ressource darstellt, um sie auf so sinnlose Weise zu
opfern.«
»Dann sind Sie also
hergekommen, um uns zu retten, John?«, fragte Omegon.
»Warum ist Ihnen das so
wichtig?«, hakte Alpharius nach.
Grammaticus seufzte.
»Weil ich als Botschafter
geschickt wurde, um einen Dialog zwischen Ihnen und der Kabale zu eröffnen. Das
habe ich bereits erklärt. Ich habe es Pech so oft gesagt, dass mir die Worte
zum Hals raushängen. Die Gelegenheit, Sie auf unter-schwellige Art zu
überzeugen, ist verstrichen. Kommen Sie mit mir. Fliehen Sie von dieser Welt
und entgehen Sie dem Untergang, und dann werde ich Sie an einen Ort der Enthüllung
führen.«
»Ich laufe nicht vor einem
Kampf davon«, erklärte Alpharius.
»Ich habe einen Eid auf den
Augenblick geleistet, ich ziehe mich nicht einfach zurück.«
»Nicht?«
Grammaticus und der Astartes
drehten sich zu Soneka um.
»Haben Sie was gesagt, Peto?«,
fragte Pech.
Soneka zögerte. »Ja. Ich habe
gesagt ... ich meinte damit ... das ist das, was Sie machen. Ich habe Sie so handeln
sehen.«
Alpharius kniff die Augen
zusammen. »Peto?«
»Pragmatismus, nüchterner
Pragmatismus — das scheint Ihre entscheidende Eigenschaft zu sein. Verzeihen
Sie, ich will nicht Ihre Ehre oder Ihren Mut infrage stellen. Aber Sie tun, was
Sie tun müssen. Sie tun, was notwendig ist, um das große, übergreifende Ziel zu
erreichen.«
Alpharius machte einen Schritt
auf ihn zu. »Sind Sie plötzlich Experte für die Militärethik der Alpha-Legion?«
»Ich berichte nur, was ich mit
eigenen Augen gesehen habe«, gab Soneka kopfschüttelnd zurück. »Ohne irgendwelche
Vorbehalte oder Bedenken tun Sie, was erforderlich ist, um zu gewinnen. Die
Dancers, die ich im Sand bei Tel Utan zurücklassen musste, sind der Beleg für
meine Worte.«
»Aus Ihrem Mund hört sich das
an, als wären wir erbarmungs-los«, wandte Alpharius ein.
»Sie sind die wirkungsvollsten
Kampfmaschinen, die Terra je hervorgebracht hat«, warf Grammaticus ein. »Ist
das wirklich eine so schlechte Beschreibung?«
Es folgte langes Schweigen, nur
der Hauch des übel riechenden Winds war zu hören. Alpharius sah Omegon eine
Zeit lang an, dann nickte er knapp und wandte sich an Herzog und Pech. »Gebt
den Befehl an die Legion heraus, sich für den sofortigen Rückzug
bereitzumachen. Schnelle Evakuierung, Einheit für Einheit, und Standard-Wiederaufstellung
...« Alpharius sah Grammaticus an.
»Welchen Sicherheitsabstand?«
»Ich würde den Rand des Systems
empfehlen«, sagte der.
Alpharius wandte sich erneut an
seine Hauptleute.
»Standard-Wiederaufstellung«,
fuhr er fort, »in der Heliopause. Los.«
Beide salutierten und eilten
davon, während sie Befehle in ihre Helmmikrofone riefen.
»Lass den Lordkommandanten
wissen, dass ich mich in dreißig Sekunden mit ihm treffen werde«, sagte er zu
Omegon, und schließlich drehte er sich zu Grammaticus um.
Der trotzte dem Blick des
Primarchen.
»Wenn sich herausstellt, dass
Sie mit uns gespielt haben, John«, sagte Alpharius leise.
»Wenn sich das als Trick oder
Falle entpuppt, werde ich persönlich über Ihre Hinrichtung wachen, und
anschließend werde ich Ihre großartige Kabale jagen und ausrotten.«
»Das wäre völlig verständlich«,
erwiderte John Grammaticus.
TEIL ZWEI
Die
Haltestätte
Eins
In der Nähe von 42 Hydra,
fünf Monate nach dem
Untergang von Nurth
DIE SENSOREINHEIT NEBEN DER
LUKE erkannte seine Hand, tastete sie mit einem sanft blinkenden Licht ab und
öffnete dann die Luke. Er nahm den schweren Leinenbeutel hoch, legte den Gurt
über die Schulter und ging hindurch.
»Guten Tag, John«,
Weitere Kostenlose Bücher