DGB 07 - Legion
Brigadier in einem der Crimena-Unterstützungsregimenter,
denen die rückwärtige Operation des Feldzugs unterstellt waren.
»Wir auch nicht«, entgegnete
Bronzi. »Aber Tatsache ist, dass wir den Leichnam eines unbekannten Kämpfers
vor uns haben, der Anzeichen von ungewöhnlichen chirurgischen Eingriffen
aufweist und ein Brandzeichen in Reptilienform am Körper trägt.«
»Wir wissen, dass in diesem
Gebiet subversive und geheime Taktiken zum Einsatz kommen«, erklärte Soneka.
»Woher wissen Sie das?«, fragte
Koslov.
»Das ist streng geheim«, gab
Bronzi ausweichend zurück.
»Wenn die Nurthener unsere
Kompanien infiltriert haben, dann muss das Oberkommando davon in Kenntnis
gesetzt werden«, fuhr Soneka fort. »Der Leichnam muss untersucht werden, damit
andere seiner Art identifiziert werden können. Das könnte dem Krieg die entscheidende
Wendung geben, Mann. Das hier ist vielleicht der Grund, warum diese Teufel uns
immer wieder zum Rückzug zwingen können.«
Koslov atmete tief durch und
stand von seinem Schreibtischstuhl auf. Das Zelt war nur spärlich eingerichtet,
lediglich ein paar Lumen-Einheiten sorgten für ein wenig Licht. »Ich werde mir
nicht anmaßen, zwei Hets zu widersprechen, die an der Front ihr Leben
riskieren«, erklärte er. »Was sollen wir unternehmen?«
Soneka und Bronzi waren einer
Meinung, dass Honen Mu als Erste angesprochen werden musste. Wenn die Infiltration
weit verbreitet war, mussten sie behutsam vorgehen. Sie mussten sich zuerst an
jemanden wenden, von dem sie wussten, dass er vertrauenswürdig war. Jemanden — wie
Bronzi betonte —, der mit den Spezialisten zu tun gehabt hatte und daher den
Ernst der Lage erfassen konnte.
Koslov gewährte ihnen Zugriff
auf den Kom-Transmitter des Postens und aktivierte persönlich die
Kommando-Verschlüsselung, indem er einen biometrischen Schlüssel benutzte, den
er am Handgelenk trug. »Dieser Kanal ist gesichert«, sagte er noch, dann
verließ er den Raum.
Bronzi griff nach dem Mikrofon und
legte den Sendeschalter um.
»CR23, CR23, der Joker Lord
sendet verschlüsselt. Stop.«
Aus dem Kom-Lautsprecher war
dumpfes, metallisches Klicken zu hören, das sich schließlich zu einem Hintergrundrauschen
veränderte. Bronzi wiederholte sein Signal.
Zehn Sekunden verstrichen, dann
kam eine Antwort. »Joker Lord, Joker Lord, hier ist CR23. Empfange Sie verschlüsselt.
Stop.« Die kühle Stimme war so klar und deutlich, als würde der Sprecher im
Nebenzimmer stehen. Von einem leichten Schrillen abgesehen, das der Verschlüsselung
zuzuschreiben war, hätten sie sich keine bessere, deutlichere Verbindung
wünschen können.
»CR23, ich muss dringend mit
Uxor Mu sprechen. Code Janibeg 5. Stop.«
»Bestätigen Sie bitte den Code.
Stop«, antwortete das Kom.
»Bestätige Code Janibeg 5. Stop.«
»Einen Moment, Joker
Lord. Stop.«
Wieder mussten sie warten und
bekamen volle zwei Minuten lang nur Hintergrundrauschen zu hören. Bronzi warf
Soneka einen Blick zu.
»Joker Lord, Joker Lord. Hier
ist Honen. Bronzi, ich will nicht hoffen; dass das einer Ihrer Scherze ist.
Stop.« Der Ton wurde durch die digitale Verschlüsselung ein wenig verändert,
doch Honen Mu war tatsächlich so gereizt, wie sie sich anhörte.
»Ist es nicht, Uxor. Glauben
Sie mir und hören Sie mir zu. Ich habe hier eine Leiche, und ich bin mir sehr sicher,
dass es sich dabei um einen nurthenischen Infiltrator handelt, der chirurgisch
verändert wurde. Ich glaube, man hat uns unterwandert. Ich bitte um Ihren Rat.
Stop.«
Eine Pause, dann: »Geben Sie
mir mehr Informationen, Bronzi. Stop.«
»Uxor, ich glaube, dieser Tote
muss von Tech-Adepten untersucht werden. Das volle Programm. Wir könnten es
hier mit einer massiven Sicherheitslücke zu tun haben. Ich dachte daran, dass
Sie einen Heber zu meiner Position schicken, und ich begleite unser Exemplar zur
Flotte. Stop.«
»Warten Sie, Joker Lord. Stop.«
Bronzi ließ das Mikrofon
sinken. »Sie ist skeptisch«, sagte er.
»Kannst du ihr das verübeln?«,
gab Soneka zurück. »Bei so vielen Streichen, die du ihr über die Jahre hinweg
gespielt hast?«
Beide begannen zu schwitzen,
obwohl die Nachtluft so kühl war.
Die riesige Kom-Anlage strahlte
ungeheuer viel Wärme ab, und sie befanden sich in einem kleinen Raum, der
schnell aufheizte.
Sie warteten über fünf Minuten
auf eine weitere Meldung, so dass Soneka bereits nervös auf und ab ging. Dann
zeigte das Kom endlich wieder eine Regung.
»Joker Lord, Joker Lord,
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