DGB 07 - Legion
hier
CR23. Antworten Sie. Stop.«
Bronzi griff nach dem Mikrofon
und wartete, bis alle fünf grünen Lichter an der Konsole wieder leuchteten und
anzeigten, dass die Verschlüsselung auf der höchsten Stufe arbeitete.
»CR23, hier Joker Lord. Stop.«
»Wie lautet Ihre Position,
Bronzi? Stop.«
»CR345, Uxor. Stop.«
»Hören Sie zu, Bronzi. Ich kann
es nicht riskieren, Sie an dieser Position auf dem Luftweg rauszuholen. Es gibt
ein paar Details, auf die ich jetzt nicht eingehen kann. Ich schlage vor, Sie
beschaffen sich ein Transportmittel und machen sich schnell und mit möglichst wenig
Ballast auf den Weg. Ich sehe mir gerade die Karten an ... Ja, verlassen Sie
Tel Khat und begeben Sie sich auf der Sarmak-Route nach Westen. Wenn Sie nicht trödeln,
sollten Sie bei Sonnenaufgang CR8291 erreichen. Ich schicke ein Kavallerie-geschwader
los, um Sie dort abzuholen und hierherzueskortieren. Haben Sie alles
verstanden? Stop?«
Bronzi nickte, bis ihm einfiel,
dass sie ihn gar nicht sehen konnte.
»Verstanden, Uxor. Stop.«
»Ist das machbar, Bronzi?
Stop.«
»Auf jeden Fall«, erwiderte er.
Für einen Moment war ein
Hintergrundrauschen aus dem Lautsprecher zu hören. »CR23? Bronzi? Sie müssen mir
sagen, wer darüber Bescheid weiß. Stop.«
»Können Sie das wiederholen?
Stop.«
»Wer weiß von dieser
Entdeckung, Het? Stop.«
Bronzi runzelte die Stirn.
»Ich, der Befehlshaber des Postens, die diensthabende Medicae. Vielleicht noch ein
paar ihrer Mitarbeiter. Stop.«
»Verstanden, danke. Tut mir
leid, Bronzi, aber wir müssen jetzt zum Ende kommen. Sind Sie bereit, um sich
auf den Weg zu machen? Stop.«
»Ja, Uxor. Joker Lord Ende.«
Die Lichter gingen aus, das
Rauschen verstummte. Bronzi legte die Schalter um und stand auf.
»Okay, das wäre erledigt«,
murmelte er.
»Warum hast du mich nicht
erwähnt?«, fragte Soneka.
»Was?«
»Als sie fragte, wer darüber
Bescheid weiß, warum hast du ihr nicht meinen Namen genannt?«
»Weil du hierbleiben wirst«,
antwortete Bronzi.
Bronzi redete kurz mit Koslov,
dann wurden ein paar crimeanische Nichtkämpfer losgeschickt, um ein Transport-fahrzeug
aus dem Unterstand gleich hinter der zentralen Gebäudeansammlung von Visages zu
holen. Dann machte sich Bronzi auf den Weg zu dem ihm zugewiesenen Quartier.
Soneka folgte ihm.
»Was soll das heißen, ich
bleibe hier?«, fragte er, als Bronzi in aller Eile seinen Rucksack packte.
»Fang gar nicht erst an.«
»Bronzi?« In Sonekas Stimme
schwang ein warnender Unterton mit, der Bronzi dazu veranlasste, innezuhalten
und seinen alten Freund anzusehen.
»Habe ich mir das nur
eingebildet, oder hat sich Mu äußerst eigenartig angehört?«
»Sie war nur skeptisch. Das
hast du selbst gesagt.« Bronzi schüttelte den Kopf. »Irgendwas stimmt da nicht.
Ich brauche dich als meinen Joker, Peto.«
»Was?«
»Als Ass im Ärmel. Wenn etwas
passiert, dann weißt du wenigstens, was ich auch weiß. Deshalb bleibst du hier.«
»Gar nichts wird passieren«,
entgegnete Soneka. Bronzi lachte.
»Wie viele Jahre sind wir jetzt
schon Soldaten, Peto?«
»Genug, um zu wissen, dass es
nie Zeitverschwendung ist, wenn ich dir Rückendeckung geben soll«, räumte er
ein, meinte dann aber: »Wir machen uns umsonst verrückt.«
»Nein«, widersprach Bronzi.
»Wir sind in einen Krieg der Lügen und Tarnung und Spaltung geraten. Wir machen
uns nicht umsonst verrückt.«
Soneka wirkte nicht überzeugt.
»Komm schon«, polterte er.
»Darum hat die Geno Five-Two so lange überleben können. Wir kämpfen mit Köpfchen,
so wie wir es immer gemacht haben. Unser Verstand hat uns vor so einigem
bewahrt.« Er zog seinen Rucksack zu und warf ihn über eine Schulter.
»Geh nicht allein«, warnte
Soneka ihn.
»Das werde ich nicht. Ich nehme
Dimi Shiban mit. Ihm kann ich vertrauen, und er weiß, wie er sich verhalten
muss, wenn irgend-wer plötzlich Dummheiten macht.«
»Also gut.«
»Na, dann wollen wir mal«,
sagte Bronzi.
Koslov stellte ihm einen
Scarab-Transporter zur Verfügung, einen gepanzerten Speeder von mittlerer Größe
mit Laderaum und einem automatischen Geschützturm am Heck. Seine lange, sanft
geschwungene Karosserie war in Wüstenfarben lackiert, aber als er ihnen auf
seinen leistungsfähigen Schwebefeldern entgegenglitt, wirkte er wie ein
Wüstenphantom, kalt und so blau wie das Mondlicht. Die Besatzung, die ihm das
Fahrzeug brachte, stieg aus und ließ den Motor für ihn laufen. Medicae Ida
verfrachtete den eingepackten
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