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DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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die vom Tempelbezirk
wegführte. Im schützenden Schatten erbrach er sich so heftig, dass er kaum Zeit
genug hatte, noch eben sein Tuch vom Kopf zu ziehen.
    Zitternd und spuckend sank er
auf die Knie.
    Zwei Gestalten, zwei Männer,
kaum mehr als düstere Schatten, kamen ihm in der Gasse entgegen. Sie hatten es
nicht übermäßig eilig, doch ihre Gangart war zielstrebig und zügig. Grammaticus
erhob sich und trat die Flucht an, wobei er nur geringfügig schneller ging als
sie und darauf achtete, nicht zu rennen.
    Drei weitere Gestalten bogen am
anderen Ende in die gewundene Gasse ein und kamen auf ihn zu. Was waren sie?
Miliz? Echvehnurth? Agenten der Pa’khel Awan, der eifrigen dog-matischen
Kleriker des Tempels?
    Von der Gasse zweigten
verschiedene schmalere Wege ab, und nachdem Grammaticus in den am nächsten gelegenen
eingebogen war, rannte er los, kaum dass er wusste, dass die Gestalten ihn
nicht mehr sehen konnten. Nach wenigen Schritten musste er erkennen, dass er in
eine Sackgasse geraten war, da sein Weg auf einem geschlossenen Hof hinter
hohen, vornehmen Stadthäusern endete. Hinter ihm kamen Schritte schnell näher. Alle
in den Hof führenden Türen waren verriegelt, nur ein schweres Tor aus bemaltem
Holz, auf dem grüne Reptilien ineinander verschlungen schneckenförmige Muster
ergaben, stand offen.
    Er drückte die Tür auf und
tauchte in die kühle Dunkelheit dahinter ein. Rasch schloss er die Tür und
schob den Riegel vor.
    Dann wartete er und lauschte,
wie die Schritte und Stimmen draußen lauter wurden. Eine riesige Hand in einem
stählernen Handschuh griff aus der Dunkelheit nach ihm und bekam ihn am Hals zu
fassen. Sie drehte ihn um und rammte ihn mit dem Rücken gegen die Wand, um ihn
dann an der Kehle festzuhalten.
    Grammaticus wurde erdrosselt,
mit den Füßen in der Luft konnte er den Boden nicht mehr erreichen. Der Stahl
presste ihn brutal gegen die Wand, das Mauerwerk aus Terrakotta schnitt ihm in
den Rücken.
    »Mein Gefühl sagt mir«,
erklärte eine tiefe Stimme aus der Dunkelheit, »dass du nach mir gesucht hast, John
Grammaticus.«
    Es kannte seinen Namen.
    »D-das ist gut möglich«,
brachte er heraus. »Allerdings hängt das womöglich davon ab, wer Sie sind.«
    »Mein Name? Du kennst meinen
Namen, du verlogener Bastard. Ich heiße Alpharius.«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Vier
    Haus der Hydra,
    Mon Lo Harbour, Nurth,
    fortlaufend
     
     
    DIE POCHENDE ADER IN
GRAMMATICUS' KOPF fühlte sich an, als würde sie jeden Moment bersten, während seine
Luftröhre weiter zugedrückt wurde.
    +Lass mich los+, sendete er
verzweifelt.
    Die in Stahl gehüllte Hand
lockerte den Griff, und im nächsten Augenblick plumpste Grammaticus auf den gefliesten
Boden. Trotz Schmerzen und Benommenheit zwang er seinen Verstand, auf
Hochtouren zu arbeiten. Allmählich gewöhnten sich seine Augen an die kalte blaue
Dunkelheit.
    Er konnte den riesigen Schatten
der Gestalt ausmachen, in deren Fänge er geraten war, und er erkannte das
heiße, rötliche Leuchten eines Visiers. Doch er konnte keinen Verstand lesen.
    Der wurde zwar durch
irgendetwas abgeschirmt, dennoch war sein dringender Befehl offenbar
durchgedrungen.
    +Entferne dich von mir und
greif ja nicht nach deinen Waffen.+
    Der gigantische Schatten trat
einen Schritt nach hinten.
    »Bring ihn dazu, damit
aufzuhören!«, knurrte die tiefe Stimme des Schattens.
    Es hielt sich noch jemand in
diesem Raum auf. Grammaticus nahm die zweite Person als eine Gestalt wahr, deren
Gesicht unter einer Kapuze verborgen war, doch mit den Augen konnte er die
Gestalt nicht sehen. Es war einzig sein Verstand, der sie so sah.
    Grammaticus versuchte
aufzustehen.
    Ein durchdringendes Quietschen
— ein Geräusch, als würde ein nasser Finger über eine Glasscheibe gezogen — bohrte
sich in seinen Neokortex. Schmerz jagte durch sein autonomes Nerven-system und
an seiner Wirbelsäule entlang, dann stöhnte er auf und fiel zurück gegen die
Mauer.
    »Er ist aufbrausend. Stark und
gut beschützt«, erklärte die Gestalt mit der Kapuze.
    »Zu viel für dich?«, fragte der
große Schatten. »Nein.«
    »Dann sorg dafür, dass er nicht
aufsteht.«
    Das Quietschen wurde
intensiver, Grammaticus wurde von Zuckungen erfasst.
    »Wir werden uns jetzt
unterhalten, John«, ließ der Schatten ihn wissen, beugte sich vor und kam
näher.
    »Ich möchte Antworten hören.
Ansonsten werde ich dir einfach deinen psionisch-verfluchten Schädel
zerquetschen. Hast du

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