DGB 07 - Legion
kennen Sie meinen
Namen?«, fragte er.
»Die Namen der Lucifers sind
nirgendwo einsehbar.«
»Ach, kommen Sie, Dinas. Wirken
wir auf Sie etwa wie Ama-teure?«
»Nein.«
»Den können Sie jetzt wohl
wieder wegstecken«, sagte Omegon.
Chayne zog seinen Säbel zurück,
doch das gelang nur mit einem kleinen Ruck, da sich die Spitze tatsächlich in
den Brustpanzer des Astartes gebohrt hatte.
»Jeden anderen Mann hätte ich
schon aus nichtigerem Anlass getötet«, erklärte Omegon und betrachtete die
entstandene Beule.
»Ach ja, und machen Sie so etwas
nicht nochmal.«
Chayne zuckte mit den Schultern.
»Warum sind Sie aus dem
Pavillon geeilt?«
»Einer meiner Leute scheint tot
zu sein.«
»Dann sollten wir mal
nachsehen.«
Der Alpha-Legionär ging voran,
wobei Chayne mit Schrecken feststellen musste, dass der Astartes fröhlich durch
das Geflecht aus Sensorstrahlen schritt und einen nach dem anderen unterbrach,
ohne dass Alarm ausgelöst wurde. Chayne folgte ihm, hüpfte aber über die unsichtbaren
Hindernisse, um die Strahlen nicht zu unter-brechen.
»Macht Ihnen irgendwas
Sorgen?«, rief Omegon ihm über die Schulter zu. »Sie sind für unser
Sicherheitsnetzwerk unsichtbar«, gab Chayne zurück.
»Wie ich schon sagte, Dinas:
Wirken wir auf Sie wie Amateure?« Er blieb stehen.
Zwei Männer näherten sich, die
beiden Lucifers, die Chayne angefordert hatte. Chayne hob die Hand, um ihnen zu
bedeuten, dass sie stehen bleiben sollten.
Omegon ging in die Hocke. »Ist
das Ihr Mann?«
Zeydus lag mit dem Gesicht nach
unten neben der Zeltwand in einer Blutlache. Sein linker Unterarm war abgetrennt
worden, und man hatte ihn mit seiner eigenen Klinge auf dem Boden festgenagelt.
Das Heft steckte fast bis zum Anschlag im Genick des Mannes.
»Ja«, bestätigte er, als er
sich neben dem Astartes nach vorn beugte.
»Ein heftiger Kampf«, stellte
Omegon fest.
»Der Angreifer hat die Kom-Einheit
zerstört. Rechtes Handgelenk ist gebrochen, vermutlich eine Maßnahme, um ihn zu
entwaffnen.«
Er zog den Säbel heraus und
rollte den Toten auf den Rücken.
»Und er hat ihn verstummen
lassen. Mit einem Schlag gegen den Kehlkopf. Das Auge wurde ihm auch noch
ausgestochen. Und das Rückgrat ist zwischen dem dritten und vierten Wirbel gebrochen.
Sehen Sie? Da hat jemand gründliche Arbeit geleistet.«
Chayne nickte. Zeydus war einer
seiner Besten gewesen.
»Und ich dachte, ihr Lucifers
wärt so harte Jungs.«
Wut erfasste Chayne.
»Ganz ruhig«, meinte der
Astartes lachend. »Ich weiß, wie zäh Sie alle sind. Ich wollte damit nur sagen:
Derjenige, der das hier angerichtet hat, hat das mit bloßen Händen geschafft.«
»Was?«
»Das Blut da, dort auf der Kom-Einheit,
das stammt von ihm. Er hat mit der Faust zugeschlagen.«
»Das können Sie erkennen?«
»Rudimentäre Einordnung durch
optischen Eindruck. Ja, das kann ich erkennen. Wir sollten eine Probe für eine
umfassende Gen-Analyse nehmen, aber auf den ersten Blick würde ich sagen, Ihr
Mann wurde von einem Menschen überwältigt, der keine Rüstung trug.« Chayne
richtete sich auf.
»Sagen Sie, Dinas. Wen kennen
Sie, der dazu fähig sein könnte?«
»Niemanden«, erwiderte Chayne.
Es war eine ehrliche Antwort.
Er kannte niemanden, aber er hatte einen Verdacht.
Überall an den Feldschanzen der
imperialen Befestigungen brann-ten große Feuer, zwischen denen eine Million
kleine Lagerfeuer funkelten. Über ihnen zog der von Wolken durchsetzte Nacht-himmel
langsam rückwärts vorüber.
Die Nachtluft war immer noch
heiß.
Um ihr Lagerfeuer versammelt
saßen die Carnivales, lachten und reichten die Flasche herum.
»Also hat Lon es geschafft?«,
fragte Kaido Pius.
Peto Soneka trank einen Schluck
aus der Flasche, die sein Platznachbar ihm in die Hand drückte.
»Wie ich schon sagte, er hat es
geschafft.«
»Der gute alte Lon«, meinte
Tinq lachend. Er war einer von Pius' Bashaws. »Den bringt wirklich nichts um.«
Soneka nickte, trank noch einen
Schluck und gab die Flasche weiter. Irgendwo hinter ihm wurde auf Handtrommeln
und Ghimbris laut Gnawa gespielt. Jemand hatte getrockneten Weihrauch ins
Lagerfeuer geworfen, so dass der Rauch einen süßlichen Geruch bekam. »Ah, aber
es ist schön, dich wieder-zusehen, Peto«, sagte Pius, nahm einen Schluck und
rülpste triumphierend.
»Dich auch, Kai«, gab Soneka
lachend zurück.
»Und was wirst du jetzt tun?«,
wollte Bashaw Jenz wissen.
Er zuckte mit den Schultern.
»Keine Ahnung. Mal sehen, vielleicht finde
Weitere Kostenlose Bücher