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DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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die Nacht. Und umso einsamer wurde es ringsum.
    Nach zwanzig Minuten wurde
Bronzi langsamer und lenkte den Speeder an einem tiefen Wadi entlang. Am Ende
eines trockenen Bachbetts stand eine alte Ruine, ein Bauwerk, das vielleicht
einmal ein Tempel, vielleicht auch nur ein Stall gewesen war. Im Inneren hatte
jemand ein Feuer angezündet.
    Bronzi brachte den Speeder zum
Stehen und stellte den Motor ab.
    »Raus mit dir«, forderte er
Soneka auf. »Komm mit, und benimm dich nicht wie ein Idiot. Ich kann dich
beschützen, aber das hat auch seine Grenzen. Vergiss das bitte nicht.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, dass sie dich
eigentlich umbringen wollten, damit alles sauber und ordentlich ist. Ich habe sie
gebeten, dir noch eine Chance zu geben. Es steht also nicht nur dein Leben auf
dem Spiel, sondern auch mein Ruf. Mach nicht uns beiden alles kaputt, indem du
es versaust.«
    Sie gingen vom Speeder zur
Ruine. Soneka konnte riechen, dass dort ein paar Brennstoffziegel brannten. Die
Flammen flackerten und ließen die Schatten tanzen.
    Sie betraten die Ruine. In der
Mitte des Raums brannte ein Feuer aus Brennstoffziegeln und trockenen Dornen.
Daneben saß ein Mann auf einem Steinblock und säuberte seine Fingernägel mit
einem Dolch.
    »Das ist Thaner«, sagte Bronzi.
    Thaner hob den Kopf, schien
aber keinem von ihnen viel Interesse entgegenzubringen. Er trug die Uniform eines
Bajolurs der Outre-mars. Sein Gesicht war auf der linken Seite von einer alten
Laserverbrennung gezeichnet, aber auch ohne diese Wunde hätte seine Miene boshaft
gewirkt.
    »Sie haben sich aber Zeit
gelassen«, sagte er.
    »Tja, aber ich hab's
geschafft«, erwiderte Bronzi.
    »Sie sind Soneka?«, fragte er,
während er weiter mit der Messer-spitze unter den Fingernägeln zugange war. »Ja.«
    »Und Sie haben Visages
überlebt?«
    »Ja.« Der Mann schürzte die
Lippen. »Dann sind Sie entweder ein Bastard, oder Sie hatten großes Glück.«
    »Vielleicht von beidem etwas.«
    Thaner stand auf und steckte
den Dolch weg, dann klopfte er den Staub von seiner Uniform.
    »Ich werde Ihnen ein paar
Fragen stellen«, erklärte er. »Wenn Sie die richtigen Antworten geben, wird
alles ganz zivilisiert ablaufen. Wenn Sie die falschen Antworten geben, können
Sie noch so sehr ein Bastard sein und noch so viel Glück haben, trotzdem werden
Sie das nicht überleben.«
    Soneka lächelte. »Hat
irgendjemand die Regeln geändert? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es
jemals eine Zeit gab, in der ein Bajolur der Outremars einen Geno-Het dermaßen
bedrohen durfte.«
    »Ja, die Regeln wurden
geändert«, gab Thaner zurück.
    »Vertrauen Sie mir.«
    »Ich habe keinen Grund, Ihnen
zu vertrauen«, konterte Soneka.
    »Doch, den hast du«, warf
Bronzi ein.
    »Mich.« Der Feuer knisterte
leise.
    »Ich warte«, sagte Soneka.
    »Wem haben Sie davon erzählt?«,
fragte Thaner.
    »Von der Leiche bei CR345?«
    »Niemandem.«
    »Kommen Sie, mir machen Sie
nichts vor. Wem haben Sie davon erzählt?«
    »Niemandem«, wiederholte
Soneka. »Nicht mal meinen Männern, die wie ich Visages überlebt haben. Bronzi weiß
davon. Ich weiß davon. Alle anderen, die etwas darüber wussten, sind bei
Visages umgekommen. Außer Dimi Shiban. Ich habe keine Ahnung, was aus ihm geworden
ist.« Er sah Bronzi an. »Was ist mit Dimi, Hurt? Du müsstest das doch
eigentlich wissen. Was ist mit ihm?«
    Bronzi starrte zu Boden und
schwieg.
    »Also haben Sie niemandem etwas
davon erzählt? Wollen Sie das damit sagen?«, hakte Thaner nach. Soneka nickte.
    »Und was ist mit Uxor Mu?«
    Er zuckte mit den Schultern.
»Ja, okay. Ich sprach sie darauf an, als ich gestern hier eintraf. Aber sie war
ja sowieso eingeweiht.«
    »War sie das?«
    »Bronzi und ich nahmen über Kom
von CR345 aus mit ihr Kontakt auf und ...«
    »Als Sie das erwähnten«,
unterbrach Thaner ihn, »verhielt sie sich so, als wüsste sie darüber Bescheid?«
    »Nein.«
    »Nein.« Thaner nickte.
    Soneka räusperte sich. Das
flackernde Feuer spielte mit seinem Verstand. Er war angespannt, als könne er aus
dem Augenwinkel Dinge sehen, Schatten in den Schatten rings um die Ruine. Etwas
— jemand — hielt sich da draußen auf.
    »Hören Sie«, sagte er. »Ich
weiß nicht, warum sie es geleugnet hat. Ich nahm an, dass sie durcheinander
war. Oder dass sie irgendetwas anderes vorhatte. Ich ...«
    »Sie hat es geleugnet, weil sie
nichts davon weiß«, fiel Thaner ihm ins Wort.
    »Aber Bronzi hat mit ihr
gesprochen. Ich war dabei, ich

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