DGB 07 - Legion
warf sich auf den Rücken des
Mannes und rang mit ihm, damit er den Arm nicht noch weiter ausstrecken konnte.
Der Lucifer war unfassbar stark und schleppte Grammaticus einfach mit, während
er sich weiterschleppte, um eine der Fallen auszulösen.
Während er den Arm zu
blockieren versuchte, rammte Gram-maticus dem Mann seine andere Hand in den Rücken.
Er hörte, wie etwas zerbrach. Dennoch kroch der Lucifer weiter und weiter, bis
seine Fingerspitzen nur noch zehn, dann fünf Zentimeter von dem Strahl entfernt
waren.
Grammaticus entdeckte den
weggeworfenen Säbel des Lucifers im Sand und griff nach ihm, wobei er zugleich
alle Kraft ins Spiel brachte, um diesen einen Arm zurückzuhalten. Schließlich
holte er mit dem Säbel aus und trennte ihm den Unterarm ab.
Unter ihm begann der Lucifer zu
zucken; er setzte alles daran, den Strahl mit dem Stumpf zu erreichen, doch er
war noch immer nicht nahe genug. Hastig drückte Grammaticus mit seiner linken
Hand den Stumpf zusammen, damit das herausspritzende Blut nicht doch noch dafür
sorgte, dass der Lucifer sein Ziel erreichte.
Der Körper zuckte und verkrampfte
sich, während Grammaticus ihn mit den Beinen in den Grund drückte und zugleich
den Stumpf umklammert hielt. Dabei spürte er, wie das warme Blut in seine
Handfläche gepumpt wurde.
»Es tut mir leid«, flüsterte
er.
Der Lucifer zitterte.
Grammaticus setzte die
Säbelspitze im Nacken des Mannes an, dort, wo es einen winzigen Freiraum
zwischen Helmrand und Kragen gab, dann stieß er zu. Die Klinge schnitt sich
durch Wirbelsäule und Hals und bohrte sich tief in den Sand.
Dann erst kam der Körper des
Lucifers zur Ruhe. Grammaticus wartete, bis das Blut nur noch langsam aus dem
Stumpf lief, erst dann ließ er los.
Langsam erhob sich Grammaticus.
Der Gestank von Blut in der Nachtluft war überwältigend. Ein wenig, ein ganz
klein wenig von diesem Blut war sein eigenes. Seine Hände waren geschwollen und
wund. Blut lief ihm übers Gesicht, und die Schmerzen ließen ihn alles doppelt
sehen. Sein Kopf pochte von den Schlägen, die er hatte einstecken müssen. Er
hatte das Gefühl, dass seine Nase gebrochen war.
Er versuchte, sich auf den
Beinen zu halten, aber ihm war übel, und seine Erkundungsmission konnte er in
seinem momentanen Zustand nicht fortsetzen. Man würde ohnehin bald nach dem
Lucifer suchen, und für Grammaticus bedeutete das, dass er sich so schnell wie möglich
in Sicherheit bringen musste.
Er entfernte sich von dem
Toten, stieg über die Sensorstrahlen, die sein Nachtsichtgerät ihm zeigte, und stolperte
hinaus in die nächtliche Wüste.
Dinas Chayne stutzte. Alpharius
unterhielt sich mit Namatjira und den versammelten Lords über »schützende
Gegenmaß-nahmen«, aber Chayne hörte längst nicht mehr zu, da ein Lämpchen an
der pechschwarzen Manschette seines Anzugs aufblinkte.
Er entfernte sich von der
Gruppe und verließ das Zelt durch den Dienstboteneingang. Draußen angekommen,
setzte er den Helm auf und aktivierte sein Kom. »Chayne. Sie haben mich
gerufen.«
»Wir empfangen von Zeydus keine
Lebenszeichen mehr.«
»Letzte Position?«
»Westseite des Pavillons,
zwanzig Meter nördlich der West-veranda.«
»Schicken Sie zwei Leute hin.
Von der Reserve, nicht von denen, die dem Lordkommandanten zugeteilt sind.«
»Ich gehorche.«
Chayne begab sich zur Westseite
des Pavillons, wobei er sorgfältig darauf achtete, mit keinem der Lichtstrahlen
in Berührung zu kommen, die ihm sein Visier zeigte. Er zog seinen Säbel.
»Probleme?«, fragte plötzlich
jemand hinter ihm.
Er wirbelte herum, dabei strich
die Spitze seines Säbels über die Rüstung eines Astartes, der wie aus dem Nichts
hinter Chayne aufgetaucht war.
Der riesige Krieger schaute auf
die Klinge, deren Spitze gegen seinen Brustpanzer drückte. »Nicht schlecht«, sagte
er.
»Und sehr schnell. Dinas
Chayne, richtig?«
»Sie kennen mich?«, fragte
Chayne.
»Die Legion kennt gern jeden.«
»Sie sind Omegon.«
Der Alpha lachte, was durch den
Helmlautsprecher eigenartig klang. »Sie sind gut, Dinas Chayne. Das hatten wir
schon über Sie gehört. Ja, ich bin Omegon. Ich sah, wie Sie in Eile das Zelt
verließen.«
»Sie sahen mich?«
»Ich hatte Sie beobachtet. Sie
... Sie hatten mich beobachtet. Und tun Sie jetzt nicht so, als würde das nicht
stimmen.«
»Das werde ich nicht.«
»Ich glaube, wir mögen beide
die gleichen Dinge, Dinas.«
»Zum Beispiel?«
»Vorsicht, Verschwiegenheit,
Heimlichkeit.«
»Woher
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