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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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überlegte er, dann können
wir es töten.
    »Mir nach!«, rief der Ultramarines-Hauptmann
den anderen zu.
    »Mut und Ehre!«
    »Mut und Ehre!«, erwiderten
seine Schlachtenbrüder energisch.
     
    In dem vorübergehenden
Mannschaftsquartier, das den Space Wolves an Bord der Streitbar zur
Verfügung gestellt worden war, hatte Brynngar den Alarm ebenfalls gehört und
sofort seine Krieger um sich geschart.
    Sie waren der Unruhe auf die
unteren Lanzendecks gefolgt, wo sich ihm und seinen Blutwölfen ein Anblick bot,
auf den nichts in der ganzen Galaxis sie hätte vorbereiten können. Was sie
sahen, war ein Leichenhaus. Fleischfetzen klebten an den Wänden, der Boden war
über und über mit Blut bedeckt. Knochen, noch rot vom Blut, lagen weggeworfen
auf einem Haufen. Die Gesichter der Toten waren von den letzten Momenten
unvorstellbarer Qualen gezeichnet.
    Doch es war nicht dieses Massaker,
das den Space Wolf innehalten ließ. Vielmehr lag es an der alptraumhaften
Kreatur, die sich in das Fleisch verbiss und Stücke heraustrennte. Beim
Näherkommen drehte sich die Bestie — ein leuchtender, an einen Hai erinnernder
Schrecken — zu ihnen um. Das lippenlose Maul war mit Blut beschmiert, der Bauch
dick angeschwollen.
    »Hier wandeln Ungeheuer«,
keuchte Brynngar und nahm etwas Ungewohntes wahr, ein fremdes Gefühl, das sich
über seinen Rücken abwärts bewegte.
    Sein Mut kehrte rasch wieder
zurück, und er bleckte die Fangzähne, während er lautes Geheul ausstieß.
    Mit gezogenen Klingen stürzten
sich die Space Wolves auf die Kreatur.
     
    Mhotep kam aus der
Isolationszelle getaumelt und wunderte sich nicht, dass ihn davor niemand in
Empfang genommen hatte. Er hatte den Verräter gebrochen, auch wenn das keine
Leichtigkeit gewesen war. Unter seinem Helm fühlte er den Schweiß seiner
Anstrengungen, und er atmete wiederholt tief durch, als er in den Korridor
trat. Von dem Subjekt, das den Namen Ultis trug — den hatte er kurz vor dem
Ende in Erfahrung gebracht —, war kaum noch etwas übrig. Nur eine sabbernde
Masse aus Fleisch und Knochen hatte überdauert. Es war mühselig gewesen, die
Ver-teidigung zu durchbrechen, die man durch jahrelange fanatische
Indoktrination aufgebaut hatte, doch als die Mauern einstürzten, geschah das
mit immenser Gewalt. Nur eine Hülle war übrig geblieben, ein brabbelndes Wrack,
das zu keiner Gegenwehr mehr fähig war ... das genau genommen zu gar nichts
mehr fähig war.
    So erschöpft, wie er sich
fühlte, konnte Mhotep im ersten Moment nur aufstöhnen, als er die Warppräsenz
auf dem Schiff wahrnahm.
    Er sammelte seine noch
verbliebenen Kraftreserven und machte sich auf den Weg zu den Lanzendecks.
     
    Morar war tot. Sein Leichnam
lag in zwei Hälften zertrennt auf dem Deck. Amryx war schwer verwundet, lebte
aber. Er saß unter einem metallenen Bogen gegen die Wand gelehnt, aus seinem
Oberkörper war ein größeres Stück Fleisch gerissen worden.
    Im Korridor hinter Cestus
brodelte eine dunkle Masse. Während die Ehrengarde noch der ersten Warpkreatur
gegenüberstand, kam eine Woge aus halbflüssigem Fleisch einer Flut gleich durch
die Zugänge geschossen. Augen bildeten sich in diesem Etwas, die sich auf die
Astartes richteten.
    Der Ultramarine drehte sich um
und brüllte eine Warnung, ehe er seinen Bolter abfeuerte.
    Das Mündungsfeuer erhellte die
Dunkelheit um ihn herum. Eine lange Zunge aus dunklem Muskel jagte aus dem
klaffenden Maul des Dings blindlings an ihm vorbei, zudem brachte er sich mit
einem Satz zur Seite in Sicherheit. Laeradis, der sich intensiv um den
verletzten Amryx kümmerte, hatte dagegen nicht so viel Glück. Die Membrane
schlang sich um ihn und jagte Schmerzen durch seinen ganzen Körper. Der
Apothekarius schrie auf, als sein Fleisch plötzlich austrocknete und
aufplatzte, dann quoll faust-große Saat aus dem fibrösen Inneren.
    Die Saat erwachte zum Leben,
winzige surrende Flügel schnitten sich durch die Hüllen, lange scharfe
Beißzangen platzten hervor. In einem Wirbelsturm aus blutigem Nebel wurden Knochen,
Fleisch und Rüstung zermahlen.
    Cestus schrie auf und richtete
seine Pistole auf die insektenartigen Kreaturen, die er mit präzisen Schüssen
tötete, während sie in seine Richtung schwirrten. Konzentriert hielt er den
Atem an, um ruhig zielen zu können. Das Letzte dieser Wesen zerschmetterte er
mit seiner freien Hand an der Wand, bevor es sich durch den Keramit seines
Handschuhs fressen konnte.
    Da die Ultramarines nun von
beiden Seiten von

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