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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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als Primarch, sondern als ein Mann, der
nichts von seinem Schicksal weiß.« Boshaftigkeit prägte Ikthalons Stimme.
    Eine Weile ruhte der Blick des
Ordenspriesters auf Antiges' zwei Herzen, da riss er plötzlich den Kopf hoch.
    »Wir sind nicht allein«,
zischte er.
    Reskiel hob den Bolter an und
drehte sich um die eigene Achse, gleichzeitig brüllte er in den Transponder an
seinem Kragen.
    »In den Anatomiesaal. Sofort!«
    Vier Word Bearers kamen mit
gezogenen Waffen in den Saal gestürmt.
    »Ausschwärmen!«, befahl Reskiel
ihnen. »Findet ihn!«
    Skraal zog sich zurück und
eilte den Weg entlang, den er gekommen war, doch anstatt wieder durch den Gang
zu laufen, der nur von ein paar Kerzen erhellt wurde, trat er eine Wartungstür
auf und sprang in ein Gewirr aus Kabeln und Leitungen. Dort stürmte er weiter
und verließ sich darauf, dass das Schiff selbst ihn noch eine Weile vor den
Blicken seiner Verfolger verbergen würde.
    Er wollte Zorn fühlen, um sich
von ihm trösten zu lassen, aber er konnte diesen Zorn nicht finden. Stattdessen
war er wie betäubt.
     
    Visionen erstürmten Cestus'
Verstand, während er fühlte, wie die greifbare Realität um ihn herum schwand.
Mit einem Mal schwebte er in den Tiefen des Normalraums. Unter ihm drehte sich
For-maska, dessen schleppender Orbit auf einmal sichtbar war. Silbrige Torpedos
schlugen plötzlich an strategisch entscheidenden Punk-ten über den Mond
verteilt auf der Oberfläche ein. Winzige Detonationen waren zu erkennen, eine
langsame Schockwelle breitete sich zerstörerisch aus. Cestus konnte winzige
Risse in der äußeren Hülle sehen, die sich mit jeder Sekunde weiteten und zu
klaffenden Spalten wurden, die wie riesige gezackte Mäuler wirkten. Formaska
glühte und pulsierte wie ein Herz, das seinen letzten, unerbittlichen Schlag
tat, und dann explodierte der Mond.
    Trümmer wurden in alle
Richtungen davongeschleudert, winzige Asteroiden verglühten in der Atmosphäre
von Macragge. Eine Flotte, die sich in der höheren Atmosphäre des Planeten
aufhielt, wurde dabei ausgelöscht. So unmöglich es auch war, konnte Cestus
dennoch die Schreie der Bewohner seiner Heimatwelt hören, als glühende
Mondtrümmer den Tod auf Macragge herabregnen ließ.
    Mitten im Trümmerfeld bewegte
sich etwas, das inmitten der Bruchstücke vor den donnernden Verteidigungslasern
des Planeten geschützt war. Als es noch näher gekommen war, durchdrang das
dunkle Objekt die Atmosphäre. Das Bild wechselte zur Ansicht der industriellen
Schwarmstädte, wo sich eine Gaswolke durch die Straßen wälzte und die
schreienden Bewohner einhüllte.
    Wieder wechselte das Bild und
stellte andere Schiffe dar, große Schiffe des Kreuzzugs, die im Orbit um Calth
von einem umher-ziehenden Meteoritensturm getroffen wurden. Voller Entsetzen
sah Cestus mit an, wie die Schiffe eines nach dem anderen zerstört wurden und
wie das stilisierte »U« seiner Legion von Flammen verzehrt wurde. Als Nächstes
hatte der Meteoritensturm Calth zum Ziel und drang in die Atmosphäre ein,
während sich auf der Welt seine Schlachtenbrüder versammelten. Er brüllte
entrüstet auf, voller Wut über seine Ohnmacht, da sein Warnruf an seine Brüder
und seinen Primarchen niemals gehört werden würde.
    Abermals veränderte sich die
Szene, und aus der Leere des Normalraums wurde Metall.
    Als hätte man ihn auf
Unterschallgeschwindigkeit beschleunigt, jagte Cestus durch die Tunnel und
Kammern eines Schiffs. Durch Leitungen hindurch, quer über schwer arbeitende
Generatoren, vorbei am Feuer der gewaltigen Plasma-Antriebe, erreichte er
schließlich das Waffendeck. Dort, unscheinbar zwischen der anderen Munition
versteckt, fand sich eine tödliche Waffe. Auch wenn er sich nicht erklären
konnte, woher er es wusste, war ihm doch klar, dass es sich um ein Virentorpedo
handelte, das ein unentrinnbares Todesurteil über Macragge bringen sollte.
    Weltenmörder .
    Das Wort entstand wie von
selbst im Geist des Ultramarines, zog ihn auf und verspottete ihn.
    Cestus wehrte sich gegen dieses
Gefühl des bevorstehenden Weltuntergangs und gegen die grenzenlose
Verzweiflung, die dadurch ausgelöst wurde. So laut und energisch er nur konnte,
schrie er den Namen des einzigen Mannes heraus, von dem er glaubte, dass er es
noch würde abwenden können.
    » Guilleaume! «
    Dann war Cestus mit einem Mal
zurück in der Isolationszelle.
    Mhotep saß ihm gegenüber, sein
Gesicht war abgekämpft und schweißnass.
    Cestus taumelte nach hinten,
als die

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