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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Trance
völlig eingenommen, sah er den Palast des Imperators in seiner ganzen Pracht,
dessen goldene Wände in der Sonne Terras erstrahlten. Er sah, wie diese
strahlende Schönheit niedergerissen wurde, wie Kunstwerke und Mosaike durch
matten blaugrauen Stahl ersetzt wurden. Der Palast verwandelte sich in eine
Festung, Kanonen zeigten wie schwarze Finger auf einen Feind, der brennend vom
düsteren Himmel herabkam. Frische Erde und blutige Wellen besudelten den Glanz,
Bruder kämpfte gegen Bruder, und aus der Finsternis kamen gestaltwandelnde
Bestien gejagt.
    Kriegsmaschinen stiegen zum
Himmel auf, so riesig, dass sie die rauchverhangene Sonne verdeckten. Donner
schallte, und Blitze spalteten den in Blut getauchten Himmel, als die Waffen
dieser Kriegsmaschinen zu brüllen begannen. Gelächter breitete sich dort oben
aus, und der Imperator der Menschheit sah dorthin, wo Schatten den
karmesinroten Horizont schwärzten. Licht, das so grell war, dass es Mhoteps
Netzhäute verbrannte, flackerte auf, als würde ein Stern explodieren. Als er
wieder hinsah, war das Schlachtfeld verschwunden. Und mit ihm der Imperator. Da
waren nur noch die Isolationskammer und ein flüchtiger Widerhall von
Entschlusskraft, der langsam aus Mhoteps Bewusstsein entschwand.
    »Ich grüße Sie, Cestus«, sagte
er, als er den Ultramarine im Raum wahrnahm, während er das Gefühl von
Desorientierung und Un-behagen abstreifte, das er nach dem Erwachen aus der
Schick-salstrance verspürte.
    »Schön, Sie wieder unter uns zu
haben, Bruder«, entgegnete Cestus, der an der Türschwelle gewartet hatte, nun
aber die Zelle betrat und sich zu dem Astartes stellte.
    Mhotep drehte sich zu ihm um
und verbeugte sich leicht. »Wie ich sehe, konnten Sie mir noch immer kein
besseres Quartier zur Verfügung stellen.«
    Vor dem Wiedererwachen des
Thousand Son hatte er angeordnet, dass Mhotep umgehend in die Isolationskammer
gebracht werden sollte, sobald er aufzuwachen begann und die Anzeigen seiner
Lebensfunktionen das auch bestätigten. An seinen Fähigkeiten gab es nun nichts
mehr zu zweifeln, was bedeutete, dass er gegen die Erlasse von Nikea verstoßen
hatte. Und es bedeutete auch, dass er über eine Verbindung zum Warp verfügte.
Ob Cestus diese Ver-bindung würde nutzen können oder unterbrechen müssen,
konnte er jetzt noch nicht sagen.
    »Sie sind hier, weil Sie hören
wollen, was ich von Bruder Ultis erfahren habe«, erklärte Mhotep, dem es
gefiel, bei dieser Unter-haltung den Ton anzugeben.
    Der Ultramarine empfand diese
Hellsicht beunruhigend.
    »Keine Sorge, Cestus, ich
befinde mich nicht in Ihrem Verstand«, ergänzte der Thousand Son, der das
Unbehagen des anderen Astartes deutlich spürte. »Aus welchem anderen Grund
sollte man Sie so dringend zu mir kommen lassen?«
    »Ultis? Ist das sein Name?«
    »Ganz richtig«, antwortete
Mhotep und teilte sein Gewand, damit er sich auf das Bett setzen konnte. Die
Astartes-Rüstung war ihm abgenommen worden, nachdem man ihn auf die
Krankenstation gebracht hatte. Dort lag sie immer noch, zusammen mit den
übrigen Habseligkeiten des Thousand Son.
    Cestus entging allerdings
nicht, dass der Mann noch immer den käferförmigen Ohrring trug, der in der
indirekten Beleuchtung der Zelle funkelte. Außerdem nahm Mhotep die ganze Zeit
über nicht seine Kapuze herunter.
    »Was haben Sie noch erfahren?
Was planen die Word Bearers?«
    »Es beginnt bei Formaska«,
antwortete der Thousand Son nur.
    Cestus machte eine rätselnde
Miene. »Das ist der zweite Mond von Macragge. Ein lebloser Felsblock. Da gibt
es rein gar nichts.«
    »Ganz im Gegenteil,
Ultramarine«, erwiderte Mhotep.
    »Auf Formaska gibt es alles.«
    »Ich verstehe nicht.«
    Mhotep hob den Kopf, in seinen
Augen leuchtete eine karmesinrote Flamme. »Dann werde ich es Ihnen zeigen«,
sagte er, als Cestus zurückschreckte, da er einen Satz auf ihn zumachte und dem
Ultramarine die Handfläche gegen die Stirn drückte.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Fünfzehn
    Entweihung
    Kommunion
    Todesvisionen
     
     
    SKRAAL ZOG DURCH DIE DUNKELHEIT
und die Hitze, die nun intensiver wurde, nutzte Leitungen und Rohre und jedes
andere Mittel, das ihm zur Verfügung stand, um unbemerkt auf die unteren Decks
der Tosender Abgrund zu gelangen. Schließlich jedoch geschah etwas
völlig Unverständliches, und er fand sich dort wieder, wo Wochen zuvor seine
Flucht begonnen hatte und er den sterbenden Antiges zurückgelassen hatte.
    Er war in den

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