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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Unschul-dige ums Leben gekommen. Sogar bei Bakka Triumveron hatte er
kaltblütig gemordet, um seinen Blutdurst zu stillen. Doch dies hier war etwas
anderes — das war berechnend und präzise, eine systematische und rituelle
Zerstückelung eines anderen Astartes die von solch fundamentaler Zerstörung
geprägt war, dass' seine Essenz für alle Zeit verloren war. Auf ihn wartete
keine Ehre mehr, kein sauberer Tod auf einem Schlachtfeld, wie es jedem Krieger
vergönnt sein sollte. Nein, das hier war eine Abscheulichkeit, seelenlos und
grässlich. Allein der Gedanke, dass ein Astartes so geschändet wurde, und das
auch noch von einem Schlachtenbruder ... es kostete Skraal ungeheure Mühe,
nicht dazwischenzugehen und jeden der Anwesenden für diese Schandtat zu töten.
    Der Ordenspriester trat vor und
stellte sich an den Tisch.
    Während die Akoluthen gehorsam
zurückwichen, nahm er einen von Antiges' Armen hoch, um ihn zu begutachten.
    »Wieso fehlt der Kopf?«, fragte
er, legte den Arm wieder hin und sah den anderen Word Bearer an.
    »Wsoric benötigt ihn«,
antwortete Reskiel.
    »Verstehe. Und nun möchte unser
allwissender Lord, dass wir diesen Leichnam benutzen, um dem Warp weitere
Gefallen abzuringen.« Der Ordenspriester sprach in fast verächtlichem Ton.
    »Sie reden ungebührlich,
Ikthalon«, fuhr Reskiel ihn an.
    »Sie sollten sich lieber vor
Augen halten, wer an Bord dieses Schiffs das Sagen hat.«
    »Seien Sie ruhig, Sie
Speichellecker.« Ordenspriester Ikthalon stieß die Worte knurrend aus. »Wir
wissen alle, wem Sie sich verpflichtet fühlen, und Ihr Ehrgeiz ist auch kein
Geheimnis.«
    Reskiel wollte etwas erwidern,
aber der Ordenspriester fuhr ihm sofort über den Mund.
    »Halten Sie Ihre Zunge im Zaum!
Denken Sie an das Schicksal derjenigen, die bei Bakka Triumveron zurückgelassen
wurden. Denken Sie an Ultis, bevor Sie darüber reden, wer hier der Meister ist.
An diesem Ort«, sagte er und breitete die Arme aus, »beten Sie mich an.
Zadkiels alter Astropath hatte seinen Auftritt, als er den Pakt mit Wsoric
besiegelte, und nun werde ich aus den Resten herausholen, was ich kann. Kein
Wort mehr. Ich muss mich konzentrieren, und Sie strapazieren meine Geduld,
Reskiel.«
    Der andere Word Bearer war bei
dem Wutausbruch verstummt, und nun zog er sich in den Schatten zurück, um den
Ordens-priester arbeiten zu lassen.
    Skraal verfolgte das Geschehen
mit entsetzter Befriedigung und wurde fasziniert Zeuge einer offensichtlichen
Meinungsver-schiedenheit in den Reihen der Word Bearers.
    »Kriegerhände«, sagte Ikthalon
und strich mit seinen im Panzerhandschuh steckenden Fingern über Antiges'
Handfläche, als er seine morbide Untersuchung fortsetzte.
    »Stark und instinktiv. Aber ich
werde mehr benötigen als das.«
    Der Ordenspriester deutete auf
den Torso des toten Ultramarine.
    »Öffnen.«
    Einer der Akoluthen holte unter
dem Seziertisch einen Las-Schneider hervor und schnitt den Brustpanzer auf. Die
goldene Dekoration platzte vom Keramit ab und fiel scheppernd zu Boden.
    Die Word Bearers nahmen davon
keine Notiz. Als der Akoluthe seine Arbeit erledigt hatte, trat er nach hinten,
und Ikthalon schob seine Finger in den Schnitt. Vor Anstrengung ächzend zog er
die Brust des Ultramarine auseinander.
    Die komplexe Masse, die die
Organe eines Astartes bildeten, wurde freigelegt. Skraal konnte die zwei Herzen
und den dritten Lungenflügel erkennen, ebenso die Unterseite der knochigen
Brustplatte, die mit jeder Rippe verbunden war.
    Der Ordenspriester schob die
Hand in die blutige Masse und zog ein Organ heraus. Womöglich handelte es sich
um die oolithische Niere, vielleicht auch um das Omophagea. Ikthalon
betrachtete das Organ ungerührt, legte es weg und zerrte eine Handvoll
Eingeweide heraus. Auch sie landeten auf dem Tisch, dann studierte Ikthalon
eine Zeit lang das verschlungene Gewebe und die Blutspritzer.
    »Macragge ahnt nichts«, zischte
er, da seine Handlung ihm allem Anschein nach irgendeine Bedeutung offenbart
hatte. Mit einem Finger fuhr er durch die blutige Masse und fügte hinzu: »Hier.
Das ist unsere Route, sie steht uns offen.«
    »Was ist mit Calth?«, fragte
Reskiel aus der Finsternis.
    »Das ist unklar«, ließ Ikthalon
ihn wissen. »Auf Kor Phaeron warten keine Hindernisse, es sei denn, er schafft
sich selbst welche.« Wieder warf der Ordenspriester einen Blick in Antiges'
klaffende Brust. »Da ist Äderung auf dem dritten Lungenflügel. Guillaume wird
dort nur als Mann repräsentiert. Nicht

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