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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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fordern?«, fuhr sie ihn an.
    Melgator schob die Hände in die
Ärmel seines Gewands.
    »Ein Freund, der weiß, was für
den Mars am besten ist.«
    Melgator ging langsam die
Stufen hinab, die von Zeths Schmiede wegführten. Er genoss das Eingeständnis der
Adeptin Zeth, dass sie nicht an den Maschinengott glaubte. Mehr als diesen
Vorwand benötigte der Fabrikator-General nicht, um die Magma-Stadt einzunehmen
und alle Geheimnisse ihrer Schmiede in Erfahrung zu bringen, und Zeth hatte ihm
diesen Vorwand auch noch höchstpersönlich geliefert.
    Mit einer Hand wischte er den
Schweiß von seiner Stirn, der ihm in der unerträglich trockenen Hitze
ausgebrochen war. Sie umgab diese Stadt wie ein Schleier. Melgator war in
seiner Rolle als Botschafter viel herumgekommen, aber dieser Ort hier zählte zu
den unwirtlichsten auf dem gesamten Mars.
    Je eher diese Stadt geplündert
und in Schutt und Asche gelegt wurde, desto besser.
    Neben ihm schwebte Remiare
mühelos über die Stufen, ihr Gesicht hinter der Maske verriet im orangefarbenen
düsteren Schein keine Regung.
    »Zeth weiß genau, warum sie dem
Angriff des Schreddercodes entkommen ist«, sagte der Botschafter.
    »Zumindest hat sie eine sehr
konkrete Vorstellung davon.«
    »Natürlich«, stimmte Remiare
ihm zu. »Ihr Apprenta verströmte aus seiner noosphärischen Aura Angst und Informationen.
Ich habe in meinen Gedächtnisspulen alles gespeichert, worauf ich von seinen
Dateien über Zeths Arbeit zugreifen konnte. Nach unserer Rückkehr zum Olympus
Mons werde ich alle Daten auf die Logikmaschinen des Fabrikator-Generals
überspielen.«
    »Sie können Daten aus der
Noosphäre herausholen? Das wusste ich nicht«, sagte Melgator und empfand diese
Erkenntnis als sehr beunruhigend.
    »Die Geheimnisse der Noosphäre
sind den Schwestern von Cydonia bestens bekannt. Ebenso wie die Mittel, um die
gedankliche Struktur dahinter zu manipulieren.«
    »Und was ist mit seiner
Aegis-Barriere?«
    »Denkbar einfach zu
überwinden.«
    »Hat er Ihre Präsenz bemerkt?«,
wollte Melgator wissen.
    »Nein, trotzdem habe ich beschlossen,
die Teile seines Verstands zu verschmelzen, die sich dennoch erinnert hätten.«
    »Wenn er Ihr Eindringen nicht
bemerkt hat, warum mussten Sie dann seine Gedächtnissynapsen durchbrennen
lassen?«
    Remiare wandte ihm ihr
tödliches Gesicht zu, und Melgator wurde daran erinnert, dass die Assassinen von
Cydonia nicht gut auf Fragen zu sprechen waren.
    »Weil ich es mag, Lebewesen
leiden zu lassen«, antwortete Remiare.
    »Zeths Apprenta wird nicht
länger in der Lage sein, dauerhafte Erinnerungen zu speichern. Sein Nutzen als
Indi-viduum ist damit am Ende.«
    Melgator schluckte und
betrachtete das monströse Wesen an seiner Seite skeptischer denn je.
    Endlich hatten sie den Fuß der
Treppe erreicht, wo ein Schwebepalankin aus Bronze und glänzenden Holztafeln
bereit-stand, um ihn zur Landeplattform zu bringen, wo sein Transporter auf ihn
wartete.
    »Und wie hat Zeth die
Schreddercode-Attacke abwehren können?«
    Die seelenlosen schwarzen
Murmeln von Remiares Augen flackerten, während sie die Daten heraussuchte und
sortierte.
    »Ich weiß es nicht, und Zeth
weiß es auch nicht mit Gewissheit. Allerdings ist der Apprenta der Meinung,
dass eine Frau namens Dalia Cythera dafür verant-wortlich ist.«
    »Die Umschreiberin, die Zeth
von Terra auf den Mars geholt hat? Sie hat das geschafft?«
    »Das scheint der Fall zu sein.«
    »Dann müssen wir sie so schnell
wie möglich eliminieren«, entschied Melgator. »Wo ist sie?«
    »Nicht bekannt. Ihre Biometrie
ist in der Mars-Datenbank nicht enthalten.«
    »Sie hat in Zeths Schmiede
gearbeitet und gehört nicht einmal zum Kult Mechanicum?«
    »Offenbar nicht.«
    »Ach, Zeth, Sie machen mir das
alles viel zu einfach«, meinte der Botschafter amüsiert.
    »Können Sie diese Dalia Cythera
ausfindig machen?«
    »Ja, aber es wird einfacher
sein, sich die Informationen bei den Leuten zu holen, die sie kennt«, sagte
Remiare. »Aus archivierten Arbeitsprotokollen lässt sich ersehen, dass sie
einem Team aus vier Personen zugewiesen wurde: Zouche Chahaya, Severine Delmer,
Mellicin Oster und Caxton Torgau. Nur Mellicin Oster hält sich derzeit in der
Magma-Stadt auf.«
    »Wo?«
    »Im Arsia-Mons-Sub-Schwarm
Epsilon-Aleph-Ultima«, antworte-te Remiare. »Fünfzehnter Stock, Wehr siebzehn. Dienstfrei
bis morgen früh 7:46 Uhr.«
    »Gehen Sie zu ihr«, zischte
Melgator.
    »Bringen Sie alles in
Erfahrung, was sie weiß.«
     
    Der Zug

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