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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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denn
das?«, fragte Zeth, die nur zu gut wusste, wie gern Maximal mit seinem Wissen
über die Antike prahlte.
    »Die Könige von Gypten wählten
oft Namen, die ihre weltliche und spirituelle Macht verkörperten. Damit wollten
sie eine Art Aussage über die Ziele ihrer Herrschaft machen«, berichtete er,
während Zeth das Surren der Datenräder hörte, da er weitere gespeicherte
Informationen abrief. »Üblicherweise wurde der Name des Königs in eine
Darstellung seines Palasts graviert, zusammen mit einem Bild des Gottes Horus.«
    »Des >Gottes< Horus?«
    »Ja, genau. Der Name stammt aus
der Antike. Ein Gott des Himmels und der Sonne, und natürlich des Krieges. Die
alten Gypter hatten eine Schwäche für Kriege.«
    »Und was symbolisierte dieser
Horus-Name?«, wollte Zeth wissen, gegen ihren Willen fasziniert.
    »Das weiß niemand mit
Gewissheit, aber es ist wahrscheinlich, dass damit angedeutet werden sollte,
dass Khaba eine irdische Verkörperung von Horus war, sozusagen ein Vollstrecker
seines Willens.«
    »Dann wollen Sie damit
andeuten, dass diese Maschine, was sie auch sein mag, eigentlich für Horus
Lupercal gebaut wurde?«
    »Das wäre eine logische
Folgerung, zumal Chrom die Gunst des Fabrikator-Generals genießt, und auf
wessen Stimme der hört, wissen wir ja alle.«
    »Mir ist das schon zuvor zu
Ohren gekommen, aber ich kann einfach nicht glauben, dass Kelbor-Hal den Rat
des Kriegsmeisters höher einschätzt als den des Imperators.«
    »Wirklich nicht? Ich habe
gehört, dass Regulus vor kurzem mit Nachrichten von der 63. Expedition ins
Solarsystem gekommen ist. Seine erste Anlaufstelle ist dabei der Mars, nicht
Terra.«
    »Das beweist gar nichts«, hielt
Zeth dagegen. »Regulus ist ein Adept des Mechanicums, es gibt keinen Grund zu
der Annahme, sein Besuch auf dem Mars könnte mit verborgenen Absichten
verbunden sein.«
    »Mag sein«, meinte Maximal.
»Aber wann war das letzte Mal, dass sich ein Gesandter von einer der Flotten
auf dem Mars meldet, anstatt zuerst Terra aufzusuchen?«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    1.04
     
     
    SOLLTE IRGENDETWAS VON DEM
GEWEBE, das die mit dem Gefühl der Ehrfurcht verbundenen chemischen und
neurologischen Reaktionen auslöste, noch Teil der wenigen organischen Masse
sein, die vom Gehirn des Fabrikator-Generals übrig war, dann hätte er beim
Blick durch das polarisierte Glas hoch oben auf seiner Schmiede zweifellos
genau dieses Gefühl empfunden.
    Aber Kelbor-Hal — wie sein
menschlicher Name einmal gelautet hatte — war in letzter Zeit nur noch zu
wenigen Gefühlsregungen fähig, wenn man von verbittertem Zorn und Frust absah.
    Tief unter ihm erstreckte sich
der gewaltige Schmiedekomplex von Olympus Mons weiter, als das Auge reichte.
Die hoch auf-ragende Manufaktur, die Raffinerien und Arbeiter-Habitate, die
Werkstätten und Montagehallen bedeckten Tausende Quadrat-kilometer auf der
Marsoberfläche.
    Der immense Fabrikationsschwarm
war die Heimat von Milliarden treuer Tech-Priester des Maschinengotts, jener
großen und mächtigen Gottheit, die auf dem Markt jedes Detail des Lebens
regelte — von der niedersten tertiären Reserveeinheit der PVS bis hin zum
mächtigsten Schmiedemeister.
    Das größte Bauwerk, das sich
vor ihm in den Himmel reckte, war der Tempel Allen Wissens, eine immense Pyramide
aus roséfarbenem und schwarzem Marmor, gekrönt von einer Kuppel aus glitzerndem
blauem Stein und einem regelrechten Wald aus eisernen Spitzen, die weit in die
Höhe ragten und toxische Wolken in die Atmosphäre pumpten.
    Große Stützpfeiler umrahmten
ein klaffendes Tor am Fuß des Bauwerks, der Marmor war mit Millionen
mathematischen Formeln und Belegen überzogen, von denen viele Kelbor-Hal selbst
ausgearbeitet hatte. Die Schmiede Olympus Mons war das Zuhause von mehr
Arbeitern, Priestern und Servitoren als der Komplex Mondus Gamma von Urtzi
Malevolus, wo Zigtausende von gepanzerten Kampfanzügen und Waffen hergestellt
wurden, um die Astartes-Legionen des Kreuzzugs zu versorgen. Genau genommen
handelte es sich dabei weniger um ein Gebäude als vielmehr um eine Region.
    Der Fabrikator-General wusste,
er sollte auf seine Leistungen stolz sein, hatte er doch mehr Technologie
enthüllt als jeder andere und konnte den längsten ununterbrochenen Zeitraum
ständig wachsender Produktionszahlen vorweisen, mit dem es in der langen
Geschichte des Mechanicums niemand aufnehmen konnte.
    Aber Stolz war wie die

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