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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Kardinalpunkten des Schädels. Sehen Sie's
ein, dieses Design funktioniert nicht.«
    Dalia schüttelte den Kopf.
    »Nein, Ulterimus wusste, was er
tat. Es muss so gelöst werden.«
    »Und warum gibt es dann keinen
Entwurf, wie man die Abdeckung mit einer Halterung versieht?«, wollte Severine
wissen.
    »Weil er wusste, es wird nicht
funktionieren. Er wollte dieses gesamte Projekt niemals in die Tat umsetzen,
das war bloß eine theoretische Übung.«
    »Das glaube ich nicht«,
beharrte Dalia und wandte sich wieder der Zeichnung auf dem Wachspapier zu, die
das Gerät zeigte, das von dem mittlerweile verstorbenen Ulterimus entworfen
worden war. So wie während der letzten fünf Rotationen brütete sie auch jetzt wieder
über den Plänen und Diagrammen, die sie Stück für Stück kopiert -und
aktualisiert hatte, um jene Lücken zu schließen, die der ursprüngliche Entwurf
aufwies.
    Sie standen so dicht vor der
Lösung.
    In der Mitte des Raums, den die
Adeptin Zeth ihnen zur Verfügung gestellt hatte, stand ein silbern glänzendes
Objekt, das an eine extrem modifizierte Grav-Couch erinnerte. Caxton lag
darunter und schloss die Schaltkreistafeln in der Rückenlehne an, während
Zouche mit den Trommelzylindern beschäftigt war, die die elektrischen Leiter
isolieren würden, sobald das Innenleben des Geräts fertiggestellt war.
    Mellicin ging um das Ding
herum, das groß genug war, um einem erwachsenen Menschen in liegender Position
Platz zu bieten. Die Arme hatte sie vor sich verschränkt, mit einem Finger
tippte sie in einem unregelmäßigen Takt gegen ihre Zähne.
    Volle fünf Rotationen hatten
sie benötigt, um es so weit zu schaffen, und da nun nur noch zwei Rotationen vor
ihnen lagen, standen sie entweder kurz vor ihrem größten Triumph oder vor dem
Versagen auf ganzer Linie. Trotz der unterkühlten Atmos-phäre bei ihrem ersten
Zusammentreffen hatten sie als Team gut zusammengearbeitet, zumal sich die
Beziehungen untereinander deutlich verbesserten, nachdem jeder hatte sehen können,
wozu die jeweils anderen fähig waren.
    Zouche war ein selten
talentierter Ingenieur, der innerhalb kürzester Zeit Bauteile mit großem
Geschick und äußerster Präzision herstellen konnte. Caxton hatte unter Beweis
gestellt, dass er intuitiv verstand, wie einzelne Bauteile einer Maschine
zusammenpassten, was ihn in Verbindung mit seiner beeindruck-enden Fähigkeit,
Auswirkungen auch der kleinsten Veränderung in der Struktur eines Schaltkreises
zu erkennen, zum idealen Kandidaten machte, das Gerät zusammenzubauen.
    Severine war eine exzellente
Zeichnerin, die aus Dalias zu-sammengewürfelten Skizzen Arbeitszeichnungen
entwickelte, anhand derer die entsprechenden Teile hergestellt werden konnten.
    Mellicin wiederum war auf allen
Gebieten des Maschinenbaus bewandert und besaß ein breit gefächertes Wissen,
das jene Defizite abdeckte, die sich zwischen den Spezialgebieten der anderen
auftaten. Außerdem besaß sie ein unvergleichliches organisa-torisches Talent,
das es ihr erlaubt hatte, die Aufgaben mit überwältigender Effizienz zu
verteilen, nachdem ihr erst einmal die atemberaubenden Ausmaße von Dalias
Vision bewusst geworden waren.
    Entgegen ihren Erwartungen
stellte Dalia fest, dass sie sich für Mellicin erwärmen konnte — ihr war klar
geworden, dass ihre anfängliche abweisende Kälte nur notwendig gewesen war,
damit Dalia unter Beweis stellen konnte, wozu sie fähig war.
    Nachdem Dalia Sinn und Zweck
der von Ulterimus entworfenen Maschine ergründet hatte, waren sie mit ihrer
Arbeit zügig vorangekommen. Jedoch waren sie auf ein Problem gestoßen, das die
Fertigstellung des Projekts zu verhindern drohte: Wie sollten sie die Abdeckung
befestigen, die derjenige auf dem Kopf trug, der auf der Maschine Platz nahm?
    Es schien ein völlig banales
Problem zu sein, doch es stellte den Schlüssel für das gesamte Gerät dar. Ein
zu schmaler Stift würde schmelzen und die Verbindung zum Schädel unterbrechen,
während ein zu dicker Stift keinen Platz zwischen den exakt gearbeiteten und
notwendigerweise sehr kompakten Komponenten fand. Zudem würde er dann eine
Oberfläche bieten, von der der Strom zweifellos überspringen würde — womit dann
das empfindliche Gleichgewicht der im Gehirn des Subjekts erzeugten
elektrischen Harmonien gestört wurde.
    An einem so simplen, aber
zugleich entscheidenden Punkt zu scheitern, war extrem frustrierend, und Dalia begann
allmählich einzusehen, warum das Gerät noch nie erfolgreich

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