DGB 09 - Mechanicum
durchkämmte die Wüsten
und die Ebenen der Daedalia Planum in einem zusammengeflickten Cargo-5-Schlepper,
dessen Anhänger mit Altmetall beladen war und der vor allem durch Glaube,
Hoffnung und wiederholte Opfergaben an den Maschinengott zusammengehalten
wurde. Er war mit einer dicken Rostschicht überzogen, und alle Kettenglieder
wiesen deutliche Spuren auf, dass das Fahrzeug schon zu lange den feindseligen
Umweltbedingungen ausgesetzt gewesen war.
Ätzende Dämpfe quollen aus den
Auspuffrohren seines Schlep-pers, und das Innere der Kabine roch nach Schweiß,
wieder-verwerteter Nährstoffpaste und Aufregung. Eine gesprungene und
angelaufene Auspex-Anzeige hing vom Kabinendach herab und ließ den energischen
Rücklauf von festen Stoffen ertönen.
Quinux hatte seit Jahrzehnten
kein so starkes Signal mehr empfangen und wusste, dass dieser Fund für ihn den
Durchbruch bedeuten konnte. Was es auch sein mochte, es war etwas Großes.
Aufgeregt sah er nach links und
rechts durch das haarrissige Glas seiner Kabine, ob irgendwelche anderen
Sammler auch schon auf diesen Fund aufmerksam geworden waren. Feststellen konnte
er das allerdings ohnehin nicht, da der Wind dichte Schwaden aus Sand und Asche
über die Landschaft trieb.
Sein Fahrzeug bewegte sich eine
leichte Schräge hinab, die sich nach und nach zu einem flachen Krater
ausweitete. Unter den Ketten befand sich lockerer, verstrahlter Sand, der von
den verrückten atmosphärischen Störungen dorthin getragen wurde.
Sie wurden von den monströsen
Raffinerien aus schwarzem Eisen im Süden ausgestoßen.
Die akustischen Meldungen des
Auspex waren jetzt lauter und kamen in kürzeren Abständen, und Quinux stellte
fest, dass er sich genau über seiner Entdeckung befinden musste, auch wenn er
selbst durch das verdreckte Glas nicht viel erkennen konnte. Er nahm den Auspex
vom Haken am Kabinendach, griff hinter sich nach einem einfachen Lasergewehr
und überprüfte das Magazin.
Besonders gut gefüllt war es
nicht mehr, doch es würde reichen, um sich gegen wilde Servitoren zur Wehr zu
setzen, die sich womöglich in der Ödnis aufhielten. Sein Blick fiel auf seine
nutzlose Augmetik, und er verspürte sogar ein wenig Mitleid mit diesen armen, abgelegten
Servitoren. Allerdings reichte es nicht, um ihn davon abzuhalten, einen Schuss
in ihren Schädel zu jagen, sollten sie versuchen, sich zwischen ihn und seinen
Fund zu stellen.
Als Nächstes hob er den
Rucksack hoch, schob die Arme durch die Tragegurte und zog die Atemmaske über
den Kopf. Dann öffnete Quinux die Kabinentür, um den Elementen zu trotzen. Ein
starker Sturm zerrte an seiner Kleidung und drohte, die Tür zuzuschmeißen, die
ihm unweigerlich ins Gesicht geflogen wäre.
Allmählich werde ich zu alt für
dieses Leben, dachte er, während er die Leiter nach unten kletterte, bis er im Sand
stand. Er folgte den energischen Klängen des Auspex, das ihn zu einem
ausgedehnten Dünenfeld führte. Dabei versuchte er zu erkennen, was diese
Anzeige verursachte, jedoch war nirgends etwas von Wert zu sehen. Erst beim
Näherkommen fiel ihm auf, dass eine Düne in seiner unmittelbaren Nähe erheblich
größer war und vor allem eine regelmäßigere Form aufwies als die anderen.
Nach einem Blick auf den Auspex
kam Quinux zu dem Schluss, dass die Quelle dieser Anzeigen dort liegen musste.
Vielleicht war dort ein Schweber oder ein Erzfrachter notgelandet oder abge-stürzt,
und noch bevor die Crew einen Notruf senden konnte, war das Schiff vom Sand
bedeckt worden.
In jedem Fall bedeutete es das
Ende der Durststrecke für Quinux Fortran.
Er steckte den Auspex in eine
Tasche seines Gewands und zog den Reißverschluss zu, dann legte er sein Gewehr
über die Schulter und näherte sich der Düne. Sich auf allen vieren zu bewegen,
war anstrengend, und in der trockenen Hitze lief ihm der Schweiß in Strömen über
den Körper.
Quinux erreichte den Kamm der
Düne und begann mit einem Klappspaten, den Sand zur Seite zu schaufeln. Mit
zügigen, kräfteschonenden Bewegungen buddelte er ein Loch, das beständig größer
und tiefer wurde.
Hin und wieder unterbrach er
seine Arbeit, um einen Schluck von dem brackigen Wasser aus seiner Feldflasche
zu trinken, und auch wenn der Wind versuchte, sein Vorankommen zu behindern,
indem er ihm neuen Sand vor die Füße wehte, traf die Schaufelspitze nach gut
einer Stunde auf Metall. Quinux brummte zufrieden.
»Na schön, dann wollen wir doch
mal sehen, was du bist«, murmelte er, warf die Schaufel
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