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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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raste durch jeden Leiter, jedes Kabel, jedes
Glasfaserkabel, jeden schnurlosen Feed und jedes haptische Implantat. Bald würde
er jede Schmiede und jeden Adepten erreicht haben, und jene, die er mit seiner verwandelnden
Kraft berührte, würden neugeboren werden.
    »Ich kann fühlen, dass selbst
so weit entfernte Schmieden wie Sinus Sabaeus bereits von Elementen des
transformierten Codes erreicht worden sind«, bestätigte Regulus. »Bald werden
die Aegis-Protokolle der anderen Schmieden überwunden sein, damit der
Schreddercode in ihre inneren Abläufe vordringen kann.«
    »Dann werden sie alle uns
gehören«, zischte Kelbor-Hal.
    »Es wird Widerstand geben«,
warnte Regulus.
    »Nicht alle Schmieden sind
gleichermaßen anfällig für den Schreddercode. Die Verbindungen der Magma-Stadt haben
sich als resistent erwiesen, ebenso die von Ipluvien Maximal und Fabri-kator-Locum
Kane.«
    Kelbor-Hal nickte. »Das war
nicht anders zu erwarten. Adeptin Zeth ist die Vorreiterin einer neuen Form von
Datenübertragung über die Noosphäre. Ihre Schmiede und die ihrer Verbündeten
sind modifiziert worden, um diese Kommunikation den traditionelleren Formen
vorzuziehen.«
    »Noosphäre? Der Begriff ist mir
nicht bekannt.«
    »Nicht weiter wichtig«, meinte
Kelbor-Hal. »Bald wird uns das auch gehören. Ich habe Botschafter Melgator zur
Magma-Stadt ge-schickt, um ihre Daten einzuziehen und ihre Loyalität
auszuloten.«
    »Ich weiß auch so, wem ihre
Loyalität gilt, Fabrikator-General. Sie ist eine Feindin des Kriegsmeisters.«
    Angesichts dessen, was nach der
Öffnung von Moravecs Gewölben geschehen war, fiel es ihm schwer, sich über
Regulus' Logik hinwegzusetzen.
    Als der Himmel über dem Olympus
Mons getobt hatte, da die blutige Dämmerung dieser neuen Macht angebrochen war,
hatten launische Wetterphänomene die Echos der gellenden Nachgeburt vom Großen
Berg bis in jeden Winkel des Mars getragen.
    In jeden Winkel ... bis auf
einen.
    Als sich der brodelnde Himmel
verfinsterte, da durchdrang ein sengender Strahl aus psionischer Energie über Koriel
Zeths Magma-Stadt die Dunkelheit und überstrahlte mit ihrem Licht und ihrer
Gewalt beinahe den Geburtsschrei der neuen Kraft.
    Kelbor-Hal wusste bis jetzt
nicht genau, was er an jenem Tag beobachtet hatte, aber Regulus hatte das
Ereignis mitverfolgt, als die zuckenden Flammen seines Magnetfelds seine bloße
Angst und Feindseligkeit offenlegten.
    »Was war das?«, hatte er ihn
gefragt. »Ein Unfall? Eine Waffe?«
    »Ein Feind, der sich zu
erkennen gegeben hat«, hatte Regulus' Antwort gelautet.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    2.02
     
     
    SIE WAR IN DER DUNKELHEIT
GEFANGEN. Sie versuchte auf-zuwachen, aber in alle Richtungen erstreckte sich nur
undurch-dringliche Dunkelheit. Genau genommen war sie gar nicht in der Lage, in
Richtungen zu denken, denn dieser Raum schien völlig dimensionslos zu sein. Sie
konnte nicht sagen, wo oben und unten war, hatte kein Gefühl dafür, wie viel
Zeit verging. Wie lange war sie schon hier? Sie konnte sich nicht daran
erinnern. Überhaupt gab es kaum etwas, an das sie sich erinnern konnte.
    Ihr Gedächtnis war wie von
einem Nebel umgeben. Irgendwann früher hatte sie sich frei bewegen können, das
wusste sie noch.
    Ohne zu zögern hatte sie Sterne
genährt, geboren und ausge-löscht, doch jetzt ...
    Jetzt war da nur die ewige
Dunkelheit des Todes.
    Nein, nicht des Todes.
    Aber war das Schlaf? Oder
befand sie sich in Gefangenschaft?
    Sie wusste es nicht.
    Sie wusste nur, wenn dies nicht
der Tod war, dann kam ihr Zustand dem Tod sehr nahe, da ihr praktisch keine
Macht geblieben war.
    Waren das Erinnerungen oder
Halluzinationen?
    Sie nahm sich selbst als
weiblich wahr, aber auch das hatte nichts zu bedeuten. Welche Rolle spielte
schon das Geschlecht für ein Wesen aus purer Energie und Materie?
    Ihr Verstand durchstreifte die
Finsternis, jedoch war für sie nicht feststellbar, ob sie dabei ganze Galaxien durchquerte
oder sich nur ein paar Millimeter von der Stelle bewegte. War sie nur wenige
Momente lang unterwegs oder so lange, wie ein Universum lebte?
    Viele der Dimensionen, in denen
sie dachte, besaßen für sie keine Bedeutung mehr, und doch spürte sie, dass die
in dieser Dunkelheit alle gleichermaßen lachhaft waren. Nichts existierte hier,
nur Dunkelheit.
    Nichts.
    Obwohl das nicht immer der
Wahrheit entsprach, nicht wahr?
    Manchmal war da Licht zu sehen,
winzige Funken in der

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