Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
Vom Netzwerk:
Egal, was wir tun, letztlich sind wir nur ein einzelne Welt. Terra wird
erfahren, was wir gemacht haben, und dann wird man uns dafür bezahlen lassen.«
    »Vielleicht. Aber vielleicht
auch nicht. Wir haben Neuigkeiten aus dem Ultima Segmentum erfahren. Der
Kriegsmeister Horus hat sich gegen das Imperium aufgelehnt, Dutzende Sternensysteme
sind seinem Beispiel schon gefolgt und haben sich vom Joch des Imperators
befreit. Und ich glaube, das ist erst der Anfang. Der Imperator hat im Moment
größere Sorgen als das, was sich hier abgespielt hat. Jetzt ist es an uns, aus
der verfügbaren Zeit das Beste zu machen.«
    Zahariel kniff ein wenig die
Augen zusammen.
    »In welcher Form?«, fragte er,
obwohl ihm die Antwort darauf längst bekannt war.
    »Natürlich in der Form, dass
wir jene Geheimnisse zu erlernen versuchen, die der Imperator vor uns geheim
gehalten hat«, sagte Luther.
    »Die Bibliothek hier in
Aldurukh ist erst der Anfang, Bruder. Wir haben nur an der Oberfläche dessen
gekratzt, was es zu wissen gibt.«
    Er trat vor, kniete sich neben
dem Bett hin und sah Zahariel in die Augen. »Was weißt du noch von dem Ritual
in der Arkologie?«
    »Alles«, antwortete der
wahrheitsgemäß. Er erinnerte sich an die Flammensäule, an die Brücke zwischen
dem stofflichen Reich und dem Warp. Er erinnerte sich an das Wesen und daran,
wie es seine Klauen aus Eis in seine Seele getrieben hatte.
    Luther beugte sich vor, als
könnte er die Tiefen von Zahariels Augen ergründen.
    »Weißt du noch, wie du den
Namen des Wesens erfahren hast? Den wahren Namen?«
    Zahariel wich Luthers Blick
keine Sekunde lang aus. Bedächtig schüttelte er den Kopf. »Nein«, gab er
zurück.
    »Es tut mir leid. Ich habe es
versucht, aber das Wesen war viel zu mächtig, als dass es sich von mir hätte
kontrollieren lassen.«
    Mit einem Seufzer stand Luther
wieder auf. »Nun, einen Versuch war es wert«, sagte er unüberhörbar enttäuscht.
    »Vielleicht beim nächsten Mal«,
meinte er lächelnd.
    »Beim nächsten Mal?«
    »Wenn du wieder bei Kräften
bist«, fügte er rasch an.
    »Ich gebe zu, ich habe die
Kraft des Wesens auch unterschätzt. Beim nächsten Mal werden wir besser vorbereitet
sein, das schwöre ich dir.«
    Er streckte den Arm aus und
legte die Hand auf Zahariels Schulter. »Ich habe dich für heute genug
belästigt«, sprach er.
    »Ruh dich aus und komm wieder
zu Kräften. Wenn du bereit bist, kehren wir in die Bibliothek zurück und
beginnen mit unserer Forschung.«
    Dann verabschiedete sich der
Meister von Caliban und ging zur Tür. Auf der Schwelle stehend drehte er sich
noch einmal um und strahlte Zahariel mit einem stolzen Lächeln an.
    »Caliban steht am Beginn eines
goldenen Zeitalters, das alles übertrifft, was sich unsere Vorfahren je hätten
träumen lassen, Bruder. Du und ich, wir werden das möglich machen.«
    Zahariel lauschte, wie sich
Luthers Schritte allmählich entfernten, dann kehrte in seinem Turmzimmer wieder
Ruhe ein. Vorsichtig verließ er das Bett und stellte sich in die Mitte des
Raums, dann hob er die Hände über den Kopf und sah zur Decke.
    Langsam und sehr behutsam
machte er sich daran, seine lange Zeit nicht mehr beanspruchten Muskeln zu
strecken. Als er seine Dehnübungen abgeschlossen hatte, begann er ebenso
vorsichtig mit einer Serie von Freiübungen.
    Der üble Hauch des Wesens lag
auf seiner Seele wie eine Schicht aus schwarzem Raureif. Dieser Hauch war nicht
weggegangen, weil das Wesen selbst gar nicht weggegangen war. Es war immer noch
dort, tief unter der Erde, wo es Jahrmillionen geruht hatte.
    Die psionische Brücke, die er
unter der Norderwildnis-Arkologie gesehen hatte, diente nicht dem Zweck, das
Wesen so wie auf Sarosh aus dem Warp in das stoffliche Reich zu holen, sondern
um es dorthin zurückzuschicken.
    Zahariel kannte die Quelle für
Calibans Makel.
    Und er kannte ihren Namen.
     
     
    Diamat
    Im 200. Jahr des Großen Kreuzzugs
    des Imperators
     
     
    Am Himmel über Diamat wimmelte
es von Schiffen.
    Die Legionen des Imperators
waren eingetroffen, gerade einmal fünf Tage nach der Zerstörung von Horus'
Landestreitmacht auf dem Xanthus-Raumhafen. Da es nicht möglich gewesen war,
Jonsons Astartes die Belagerungsmaschinen zu entreißen, war dem Admiral der
Rebellenflotte keine andere Wahl geblieben, als unverrichteter Dinge nach
Isstvan zurückzukehren. Der letzte Schachzug des Kriegsmeisters war ein
Fehlschlag gewesen.
    Lion El'Jonson betrachtete
voller Bewunderung die glänzende Vielfalt

Weitere Kostenlose Bücher