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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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Augenblicke später
folgte die zweite.
    Von draußen hörte Nemiel das
Surren der Servos, als sich der Geschützturm des Panzers drehte, um ein neues
Ziel zu erfassen. In dem Moment ertönte das Kreischen supraheißer Luft, und
dann traf die Melter-Salve den Panzer von rechts. Die Detonation war in der
ganzen Straße zu spüren, doch als sich der Rauch verzogen hatte, erkannte
Nemiel, dass Marthes aus zu großer Entfernung geschossen hatte und der
Melter-Schuss die Panzerung nicht vollständig durchdrungen hatte. Die
Panzerbesatzung war von dem Treffer wahrscheinlich benommen, doch das würde nur
ein paar Sekunden lang anhalten.
    Askelon nahm ihm die
Sprengladung aus der Hand. »An Ihrer Stelle würde ich jetzt in Deckung gehen«,
sagte er, stellte auch hier den Timer ein und platzierte sie an einer anderen
Stelle inmitten der Trümmer.
    Die drei Astartes rannten weg
von der Kapsel und suchten hinter dem Schuttberg Schutz, und nicht mal eine
Sekunde später explodierten die vier Sprengladungen in einer präzise
abgestimmten Reihenfolge.
    Sie folgten so dicht
aufeinander, dass sie zu einer einzigen, dröhnenden Explosion verschmolzen.
Geschmolzene Steine und -verdampfende Erde schossen aus den Trümmern und wurden
durch die exakte Platzierung der Sprengladungen von der Kapsel weggeschleudert.
Mit einem Schlag hatte Askelon zehn Kubikmeter Schutt aus dem Weg geschafft,
woraufhin sich das in die Höhe ragende Ende der Kapsel erst langsam und dann immer
schneller zu neigen begann, bis die mit einem lauten Knall auf dem Boden
aufschlug. Durch die Wucht dieses Aufpralls bildeten sich etliche bedenkliche
Risse in den ohnehin stark in Mitleidenschaft gezogenen Wänden ringsum.
    Im gleichen Moment hörte Nemiel
das metallische Knacken, als ein Gurtgeschirr gelöst wurde, dann folgte das
Summen und Surren der Servos, und schließlich öffneten sich die vier großen
Rampen der Kapsel und gaben den Blick frei auf den einzigen Passagier.
    Die riesige Gestalt in der Mitte
der Kapsel war von der Form her annähernd humanoid, sie hatte zwei stämmige,
kräftige Beine, aus dem riesigen, an ein Fass erinnernden Rumpf ragten zwei
Waffenarme. Ein Sensorturm, in etwa so geformt wie ein Helm, drehte sich in
einem Panzerkragen nach links und rechts, der mittig auf dem Metallrumpf
aufsaß. Insgesamt erinnerte die Gestalt an einen buckligen Riesen mit einer
Haut aus mattschwarzem Keramit. Auf beiden Schultern prangte das Emblem der
Ersten Legion, das mit Flügeln versehene Schwert, und an der vorderen
Panzerplatte flatterten eine Reihe von Gefechtsehren. Ein Kunsthandwerker des
Mechanicums hatte goldene Schnörkel auf das Glacis aufgetragen, gleich unter
dem Kopf des Cybots, der den Namen Titus trug.
    Getriebe und Servomotoren
surrten, als Bruder Titus genau in dem Moment die Rampe herunterkam, da der
Panzer ein weiteres Mal sein Geschütz abfeuerte. Das Geschoss flog in die
Landekapsel, wo eben noch Titus gestanden hatte, und zerriss sie in Stücke.
    Rot glühende Schrapnelle
prallten wie Regentropfen von Bruder Titus' Schultern ab. Mit drei ausholenden
Schritten hatte der Cybot die Rampe verlassen und bahnte sich durch Schutt und
Trümmerteile einen Weg auf den Panzer der Rebellen zu. Dessen Geschützturm
drehte sich nach rechts, um die näher kommende Kriegsmaschine anzuvisieren,
während die Crew in aller Eile Munition nachlud.
    Bruder Titus war mit einer für
einen Cybot standardmäßigen Waffenkonfiguration ausgestattet. Der rechte Arm
lief in eine mehrläufige Sturmkanone aus, die mit hoher Geschwindigkeit
Geschosse abfeuern konnte, die bei Soldaten und leichten Fahrzeugen tödliche
Wirkung hatten, aber wohl nicht die dicke Panzerung eines Kampfpanzers
durchdringen konnten. Titus' linker Arm dagegen verfügte über eine Hand mit
vier Fingern, die vor aufgestauter Energie knisterte wie die Energie-Faust
eines Astartes. Nemiel und seine Brüder sahen mit an, wie Titus durch das in
die Fassade gesprengte Loch stürmte und seine geballte Faust auf den
Geschützturm des Panzers herabsausen ließ. Die Panzerplatten wurden wie Blech
zerdrückt, ein greller violetter Funke und eine gewaltige Erschütterung waren
zu beobachten, als der Turm durch den Schlag gespalten wurde.
    Aus den geborstenen
Schweißnähten stiegen Flammen auf.
    Nemiel schüttelte ehrfürchtig
den Kopf, als er Zeuge davon wurde, welch ungeheure Kraft der Cybot besaß.
»Bruder-Sergeant Kohl, formieren Sie den Trupp neu«, sagte er und humpelte
zügig aus dem Gebäude. Die

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