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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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waren,
allerdings fand er keine Erklärung dafür, wie es den Rebellen gelungen sein
konnte, diese Stellungen zu überrennen und einzunehmen. Nirgendwo lagen Tote,
deren Position etwas über den Weg ausgesagt hätte, auf dem sich die Rebellen
dem Portal genähert hatten. Ebenso standen nirgends ausgebrannte Fahrzeuge,
weshalb er keine Anhaltspunkte dafür fand, wie der Feind es bis zu den
Bastionen geschafft hatte.
    Wenn ihm das gelingen würde,
dann hätten sie eine Chance, die gleichen Schwächen der Verteidigungsanlagen zu
nutzen.
    »Was glauben Sie,
Bruder-Sergeant?«, fragte Nemiel.
    »Wie können wir diese Bastionen
einnehmen?«
    Kohl studierte die Anlagen noch
einen Moment lang, dann antwortete er: »Ich würde sagen, wir gehen hin und
bitten sie, uns reinzulassen.«
    Nemiel warf dem Sergeant einen
finsteren Blick zu, was keinerlei Wirkung zeigen konnte, da er seinen Helm
trug.
    »Das ist nicht sehr witzig,
Sergeant.«
    »Es ist ja auch nicht als Witz
gemeint«, erwiderte Kohl.
     
    »Nicht so schnell!«, brüllte
Nemiel, um den Motorenlärm des Testudos zu übertönen. »Wir können keinen schießwütigen
Rebellen gebrauchen, der im Übereifer auf seine eigenen Leute schießt.«
    Die beiden APCs folgten in
zügigem Tempo dem Verlauf der Gleise in Richtung Zugang zur Schmiede, sie zogen
dichte Wolken aus aufgewirbeltem Staub und Abgasen hinter sich her. Askelon
hatte seinen Servoarm und einen Plasma-Schneider benutzt, um aus den Fahrzeugen
das gesamte überflüssige Innenleben herauszuschneiden – von den Munitionskisten
für den Geschützturm bis hin zu den Sitzbänken –, und dennoch war nur Platz für
einen Astartes als Fahrer sowie für drei weitere im Truppenabteil. Bruder
Marthes, der den Testudo lenkte, in dem Nemiel mitfuhr, würde auf Händen und
Knien aus der Fahrer-kabine herauskriechen müssen, ehe er über die Sturmrampe
am Heck aussteigen konnte.
    Zum wiederholten Mal fragte
sich Nemiel, wieso er sich von Bruder-Sergeant Kohl dazu hatte überreden
lassen.
    »Der Sergeant sagt, dann sieht
es so aus, als wären wir vor etwas auf der Flucht«, erwiderte Marthes. »Wenn
wir zu langsam sind, könnte es sein, dass sie uns erst überprüfen wollen.«
    »Und das ist besser, als wenn
wir zu schnell fahren und beschossen werden?«
    Erst nach kurzem Schweigen
reagierte Marthes. »Ehrlich gesagt, es klang überzeugender, als Bruder-Sergeant
Kohl es erklärt hatte.«
    Gereizt schüttelte Nemiel den
Kopf. Wenigstens war Kohl so anständig gewesen, sich für seinen Plan auch als
Erster freiwillig zu melden. Er war zusammen mit Askelon, Yung und Bruder
Farras im zweiten Fahrzeug unterwegs, während sich Nemiel das beengte Abteil
mit Bruder Cortus und Bruder Ephrial teilte. Sie drängten sich Schulter an
Schulter in dem lauten, von Abgasen erfüllten Abteil, in dem sie nichts von dem
sahen, was sich draußen abspielte. Nemiel, der der Fahrerkabine am nächsten
war, versuchte den Kopf so zu drehen, dass er einen Blick nach vorn werfen
konnte, doch so ganz wollte ihm das nicht gelingen.
    »Wie weit noch bis zu den
Bastionen?«, fragte er.
    »Hundertfünfzig Meter«,
antwortete Marthes. »Vor einer Minute haben sie bemerkt, dass wir auf dem Weg
zu ihnen sind. Ich kann sehen, dass mehrere der Testudos ihre Kanonen auf uns
richten.«
    Nemiel nickte grimmig.
Zweifellos versuchte der Garnisons-kommandant, über Kom mit ihnen Kontakt
aufzunehmen, um zu erfahren, warum sie auf dem Weg zu ihnen waren. Askelon
hatte sich alle erdenkliche Mühe gegeben, mit seiner Boltpistole die Antennen
abzuschießen, aber würde das die Rebellen überzeugen? Würden sie überhaupt das
Fehlen der Antennen bemerken?
    Oder würden sie kein Risiko
eingehen und sofort das Feuer eröffnen? Das wäre zumindest das, was er an ihrer
Stelle tun würde.
    Der Redemptor betätigte sein
Kom. »Bruder Titus, sind Sie und der Rest des Trupps in Position?«, rief er.
    »Bestätige«, ertönte die
metallene Stimme des Cybots.
    »Ich habe Sie auf meinen
Monitor.«
    »Sehr gut«, sagte Nemiel.
»Feuern Sie nach eigenem Ermessen.«
    Zweihundert Meter weiter
nördlich und damit genau an der Stelle, von der aus Kohl und Nemiel eine halbe
Stunde zuvor das Gelände erkundet hatten, kam nun Bruder Titus um die Ecke des
ausgebrannten Gebäudes und machte seine Sturmkanone bereit.
    Deren sechs Läufe begannen sich
von einem unheilvollen, allmählich höher werdenden Heulen der Elektromotoren
begleitet immer schneller zu drehen, bis nur noch ein rasender,

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