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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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anzuhören. Schweigend stand
er in der Nähe eines Fensters und wurde von den Schatten halb geschluckt.
    Auch Bruder-Scriptor Israfael
war anwesend, da der Meister von Caliban ihn sofort gerufen hatte, nachdem ihm
von Zahariel und Astelan Bericht erstattet worden war.
    »Die Hinweise waren die ganze
Zeit über vorhanden«, erwiderte Zahariel. »Was sonst hätte die großen Bestien
erschaffen sollen? Was sonst hätte eine Wildnis erschaffen können, so
unerbittlich bösartig und dem menschlichen Leben gegenüber so feindselig
eingestellt?«
    »Caliban ist eine Todeswelt,
Bruder«, stellte Israfael klar.
    »So wie Catachan oder Piscina
V. Doch das bedeutet nicht, dass dieser Welt ein Makel innewohnt.«
    »Vielleicht nicht«, räumte
Zahariel ein. »Womöglich hängen diese beiden Eigenschaften nicht zusammen. Aber
das ändert nichts an der Tatsache, dass Caliban in irgendeiner Weise mit einem
Makel behaftet ist. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.«
    Luther blieb stehen und warf
Astelan einen durchdringenden Blick zu. »Was ist mit Ihnen, Ordensmeister?
Haben Sie auch Beweise dafür entdeckt?«
    Astelan stand in
Habtachthaltung da, die Schultern gestrafft, die Hände auf dem Rücken
verschränkt. Er nahm Luthers Blick zur Kenntnis, ohne mit der Wimper zu zucken.
»An den Kreaturen, gegen die wir gekämpft haben, war nichts Natürliches,
Milord. Ich muss einräumen, dass ich nicht die Spuren der Verderbtheit gesehen
habe, von denen Bruder Zahariel berichtet, aber ich bin auch kein Psioniker.
Wenn er sagt, dass er das gesehen hat, dann glaube ich ihm das.«
    Achselzuckend ergänzte er: »Die
Norderwildnis wurde schon immer für verflucht gehalten, Milord, wie Sie selbst
wissen dürften.«
    Diese Antwort schien Luther
nicht zu besänftigen. »Verdammt«, zischte der Meister von Caliban und wandte sich
wieder Israfael zu. »Wie konnte das Imperium so etwas nicht bemerken?«
    Der Scriptor zuckte mit den
Schultern. »Weil niemand uns darum gebeten hat, dass wir uns damit befassen.«
    »Vorsicht, Bruder«, knurrte
Luther.
    »Ich bin nicht in der Laune für
Späße.«
    »Ich will nicht unverschämt
sein«, antwortete Israfael. »Aber als die Flotte hier eintraf, gab es keine
offensichtlichen Anzeichen für irgendeine Form von Verderbtheit. Wenn uns etwas
überrascht hat, dann die Tatsache, wie wenige Psioniker wir in der Bevölkerung
des Planeten vorfanden.«
    »Das liegt daran, dass Hexen
und Mutanten über Jahrhunderte hinweg konsequent getötet wurden«, brummte
Astelan.
    Israfael nahm den Einwurf mit
einer knappen Handbewegung zur Kenntnis. »Eine weitere Eigenschaft, die sich
auf Welten findet, die das Zeitalter des Haders und die Alte Nacht überlebt
haben. Hätte irgendeine dieser großen Bestien noch existiert, als wir Ihre Welt
entdeckten, dann wären wir womöglich auf den Gedanken gekommen, uns eingehend
damit zu befassen. So jedoch gab es nichts, was für uns Grund zur Sorge hätte
sein können. Dieser Warp-Makel — was auch immer das genau sein mag — muss
tatsächlich sehr tief im Verborgenen liegen.«
    »Das sehe ich auch so«, stimmte
Zahariel ihm zu. »Und ich glaube, dieser Makel wurde erst vor kurzem wieder
zugänglich, als die Unruhen ausbrachen. Es ist bekannt, dass sich der
Warp-Makel von menschlichem Streit und von Blutvergießen ernährt. Die Aufstände
in der Arkologie könnten der Auslöser gewesen sein für die Ereignisse bei Sigma
Fünf-Eins-Sieben.«
    Luther kniff die Augen
zusammen.
    »Soll das heißen, dahinter
stecken die Rebellen?«
    »Keineswegs. Es gab dort keinen
Hinweis auf Aktivitäten der Rebellen. Vielmehr glaube ich, dass die Aufstände
und Überfälle ein Umfeld erzeugt haben, dem andere verfallen sind.«
    »Wer zum Beispiel?«, wollte der
Meister von Caliban wissen.
    Zahariel überlegte sich seine
Antwort sehr gründlich. »Wir haben die Leichen der Jaeger-Garnison entdeckt
sowie die der Arbeiter, die in der Thermalanlage ihrer Tätigkeit nachgehen
sollten. Von den terranischen Ingenieuren, die der Fabrik zugeteilt worden
waren, fehlte dagegen jede Spur.«
    »Sie könnten sich woanders auf
dem Gelände aufgehalten haben«, warf Israfael ein. »Sie haben selbst berichtet,
dass sich Ihr Trupp unter anderem nicht in den Quartieren der Arbeiter
umgesehen hat. Möglicherweise wurden sie im Schlaf ermordet.«
    »Das habe ich in Erwägung
gezogen«, konterte Zahariel. »Aber es ist für Astelan und mich eindeutig zu
erkennen, dass die Garnison aus den eigenen Reihen verraten wurde.

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