Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
Vom Netzwerk:
was sich in der Anlage
zugetragen hat. Verstanden?«
    Die vier Astartes nickten.
    »Dann können Sie wegtreten«,
fuhr er fort. »Ausgenommen Sie, Lord Cypher. Ich habe da einige Fragen, die ich
Ihnen stellen möchte.«
    Israfael machte auf dem Absatz
kehrt und verließ wortlos den Raum, Astelan war dicht hinter ihm und strahlte
Einsatzeifer auf.
    Zahariel zögerte noch kurz, da
Zweifel an ihm nagten. Nur er sah, wie Lord Cypher leise aus dem Schatten
geglitten kam und sich zu Großmeister stellte.
    Er war sich nicht im Klaren
darüber, was ihn mehr beunruhigte: der Anblick Luther, wie der mit gequälter
Miene auf seine eigenen Hände starrte, oder das rätselhafte Lächeln, das wie
ein Phantom über Lord Cyphers Gesicht huschte.
     
    Blitze zuckten wütend über den
Himmel, verbannten für die Dauer eines Herzschlags die Dunkelheit und blendeten
Zahariels empfindliche Augen. Donner ließ seine Knochen vibrieren, schwere
Regentropfen schlugen gegen seine Wangen. Er hielt inne, kämpfte damit seine
Gedanken unter Kontrolle zu bringen und die Farbpunkte zu vertreiben, die sich
vor seinen Augen hielten. Als er wieder klar sehen konnte, trat er abermals auf
den spiralförmigen Pfad.
    Mehr als eine Woche war seit
dem Erlebnis in Sigma Fünf-Eins-Sieben vergangen, und unmittelbar nach der
Besprechung mit Luther waren dessen Befehle in die Tat umgesetzt worden. Der
Scout-Orden war innerhalb weniger Stunden aktiv geworden, um Gebäude für
Gebäude jede Industrieanlage in der Norderwildnis auf den Kopf zu stellen.
Gleichzeitig war eine Durchsuchung der Aufzeichnung gestartet worden, um die
Identität des terranischen Ingenieursteam festzustellen, das man in Sigma
Fünf-Eins-Sieben eingesetzt hatte. Die Informationen waren an die Jaeger-Regimenter
in der Norderwildnis-Arkologie weitergeleitet worden, doch es stellte sich
heraus, dass das sogenannte Terranische Viertel bei den ersten Unruhen
niedergebrannt war und man die Bewohner zu ihrem eigenen Schutz anderswo
untergebracht hatte.
    Das Problem lag darin, dass im
allgemeinen Chaos die Unterlagen abhandengekommen waren, die Auskunft darüber
gaben, wo der Großteil der Terraner stattdessen einquartiert worden war. Die
Jaeger bemühten sich zwar, die jeweiligen Aufenthaltsorte herauszufinden, doch
die örtlichen Regimenter konnten nur wenige Truppen erübrigen, da die Gefahr
von Rebellenangriffen noch längst nicht gebannt war. Auch wenn Luther es ernst
zu meinen schien, dass die Arkologie am besten in Schutt und Asche gelegt werden
sollte, ließ sich ein solcher Befehl nicht in die Praxis umsetzen, ohne eine
Lawine von Fragen auszulösen, zu der alle Ebenen der Befehlskette ihren Teil
beisteuern würden. Auf Umwegen hatte Zahariel von einer Auseinandersetzung
zwischen Luther und Magos Bosk erfahren, die durch die Zerstörung von Sigma Fünf-Eins-Sieben
ausgelöst worden war. Bosk war außer sich gewesen über den Verlust von so viel
industrieller Kapazität, und Luther hatte all sein Charisma und seine Autorität
in die Waagschale werfen müssen, um sie einmal mehr daran zu hindern, sich über
das Protokoll hinwegzusetzen und persönlich Kontakt mit dem Adeptus Terra
aufzunehmen.
    Ihnen lief die Zeit davon. Jede
Stunde, die ergebnislos verstrich, kam den flüchtigen Hexern zugute, die ohne
Zweifel irgendwo in den labyrinthartigen Gängen der Arkologie weiter an ihren
Plänen arbeiteten. Auch wenn sich die Jaeger Mühe gaben, diese Leute ausfindig
zu machen, konnten sie wegen der Gefahr von Angriffen durch die Rebellen nicht
in alle Bereiche der Arkologie vordringen.
    Genau dadurch war es den Hexern
möglich, unentdeckt zu bleiben und ungestört ihr teuflisches Werk zu tun.
    Die einzige Lösung bestand
darin, die Legion zu entsenden. Eine Durchsuchung, die Ebene für Ebene
erfolgte, durchgeführt von ihrem Scout-Orden und unterstützt von ein oder zwei
Astartes-Orden. Nur so ließ sich jeglicher Rebellenwiderstand überwinden, und
die wahre Bedrohung wäre innerhalb weniger Stunden isoliert. Eine solche
Operation würde bei entsprechend un-erbittlicher Vorgehensweise vielleicht sogar
die Rebellenführer davon überzeugen, dass weiterer Widerstand sinnlos war, so
dass beiden Bedrohungen gleichzeitig der Boden entzogen werden konnte.
    Das Problem dabei war, dass nur
Luther dazu autorisiert war, einen solchen Plan in die Tat tunzusetzen. Aber
Luther hatte sich wenige Stunden nach dem Bericht über die Ereignisse von Sigma
Fünf-Eins-Sieben so abrupt zurückgezogen, dass niemand

Weitere Kostenlose Bücher