Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
Vom Netzwerk:
waren wie das hier«, murmelte
Bruder-Sergeant Kohl, der neben Nemiel ging. »Ich dachte, solche Schmieden
wären so etwas wie ein mechanischer Bienenstock. Wo sind alle?«
    Nemiel zuckte mit den
Schultern, seine Augen suchten die Dunkelheit im Süden nach Hinweisen auf
mögliche Gefahren ab, während sich Kohl nach Norden orientierte. »Magos Archoi
sprach bei einem der strategischen Treffen davon, dass er alle überlebenden
Tech-Adepten und Akoluthen in Schutzräume nahe dem Herzen des Komplexes
geschickt hat und dass sich nur noch ein paar Hundert Freiwillige an der Oberfläche
oder im Orbit aufhalten und die Gefechtsgruppe sowie unsere Bodentruppen
unterstützen. Archoi sagt, dass sie beim letzten Überfall schon genug Verluste
erlitten haben und dass er alles unternehmen wird, um weitere Verluste zu
verhindern.«
    Kohl gab ein skeptisches
Brummen von sich. »Dafür ist das Ganze eigentlich ein sehr ordentliches
Schlachtfeld, finden Sie nicht?«
    »Was meinen Sie damit?«, fragte
Nemiel und sah den Sergeant von der Seite an.
    »Na ja«, entgegnete
Bruder-Sergeant Kohl und betrachtete die dunklen Gebäude zu seiner Rechten.
    »Wo sind die Einschlaglöcher?
Wo sind die Brandspuren? Wo sind die ausgebrannten Gebäude? Wenn dieser Sektor
so heftig umkämpft wurde, warum kann man ihm das dann nicht ansehen?«
    Diese Feststellung ließ Nemiel
fast stehen bleiben. Eine leise Stimme meldete sich in seinem Hinterkopf, die
ihn darauf aufmerksam machen wollte, dass noch etwas anderes seltsam war, doch
er kam nicht darauf, was.
    »Vielleicht haben sich die
Kämpfe ein Stück weit vor uns zugetragen«, gab er zu bedenken, zweifelte aber
ein wenig an seinen eigenen Worten. »Archoi und seine Krieger kamen aus
nordöstlicher Richtung zu uns. Warten wir ab, auf was wir dort stoßen.«
    Aber auch im Verlauf der
folgenden drei Stunden konnten Nemiel und Kohl nur absolut makellose
Lagerhallen entdecken, wenn man von den Schäden absah, die jahrzehntelanger
saurer Regen hinterlassen hatte. Nemiels ungutes Gefühl wurde immer eindringlicher.
Irgendetwas stimmte hier nicht.
    Nicht ganz zwei Stunden vor
Sonnenaufgang wurde Askelon fündig. Sie hatten ein gigantisches Lagerhaus
erreicht, das über zwei Ebenen verfügte und so breit war, dass zwei
superschwere Panzer nebeneinander durch das Zufahrtstor gepasst hätten. Der
Techmarine schlich sich hinein, während der restliche Trupp nach
Mechanicum-Patrouillen Ausschau hielt. Keine fünf Minuten später war Askelon
zurück.
    »Das müssen Sie sich ansehen«,
sagte er zu Nemiel.
    Der Redemptor richtete sich auf
und bedeutete seinem Trupp, ihm zu folgen. Askelon führte die Männer auf einem
um-ständlichen Weg zur Halle, auf dem sie die Sensoren umgehen konnten, die
sonst jede Bewegung sofort gemeldet hätten. Kurz darauf stand Nemiel dann im
Inneren des riesigen, höhlenartigen Gebäudes mit seinen monströsen Metallbögen,
die die Decke abstützten.
    »Hier ist nichts«, stellte er
fest.
    Seine Stimme hallte in dem
verlassenen Lagerhaus nach.
    »Nein, so ganz stimmt das
nicht«, gab der Techmarine zurück und zeigte auf die Innenseite der hohen
Metalltore.
    Als Nemiel der angezeigten
Richtung folgte, musste er feststellen, dass das Metall mit getrocknetem Blut
bespritzt war. Er ging näher heran, seine verbesserte Sehkraft ließ ihn trotz
der beinahe völligen Dunkelheit etliche Details erkennen.
    »Jede Menge Kohlenstoffspuren«,
stellte er fest.
    »Sieht nach intensivem Beschuss
mit Lasergewehren aus.«
    Kohl nickte, als er sich zu
Nemiel stellte. Mit einem Finger zeichnete er in der Luft die Umrisse der
Blutspritzer nach. »Ich tippe auf zehn bis fünfzehn Individuen, die aus
nächster Nähe erschossen wurden«, urteilte er. »Nach der Intensität des
Laserfeuers zu urteilen, muss es sie regelrecht zerrissen haben. Das war kein
Kampf, sondern eine Hinrichtung.«
    »Der Gedanke ist mir auch gekommen«,
stimmte Askelon ihm zu.
    Er stellte sich vor das Tor und
legte einen Finger auf einen der getrockneten Spritzer. »Das ist nicht alles
Blut, zum Teil handelt es sich um bionisches Schmier- oder Kühlmittel.«
    Bruder-Sergeant Kohl zog die
Brauen zusammen. »Sprach Magos Archoi nicht davon, dass Erzmagos Vertullus
während der Kämpfe getötet wurde?«
    Nemiel wurde mit einem Mal
eiskalt. »Der Magos hat mit keinem Wort erwähnt, von wem Vertullus getötet
wurde.«
    »Glauben Sie, es gab hier so
was wie einen Coup?«, fragte der erfahrene Sergeant ungläubig.
    »Archoi war mit einer

Weitere Kostenlose Bücher