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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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großen
Streitmacht Prätorianer in der Gegend unterwegs«, überlegte Nemiel. »Der
Angriff wäre für ihn eine hervorragende Gelegenheit gewesen. Er konnte
Vertullus und die anderen Senior-Magi umbringen und die Leichen ver-schwinden
lassen, und niemand hat etwas gemerkt.« Plötzlich riss Nemiel die Augen auf.
»Leichen! Beim Imperator! Das ist es, was hier nicht stimmt! Die Leichen
fehlen!«
    Kohl schüttelte ratlos den
Kopf.
    »Wovon reden Sie denn jetzt
schon wieder?«
    »Gouverneur Kulik sprach davon,
dass eine komplette Kompanie Dragoner den Zugang zum südlichen Portal bewacht
hat«, erklärte Nemiel. »Angeblich haben die Rebellen die Stellungen überrannt.
Aber nirgendwo waren Leichen der getöteten imperialen Krieger zu sehen. Was ist
mit ihnen geschehen?«
    Der Sergeant legte die Stirn in
Falten. »Ich habe keine Ahnung. Aber sie sind bestimmt nicht aufgestanden und
davonspaziert.«
    »Vielleicht doch«, hielt Nemiel
dagegen.
    »Was, wenn die Dragoner, die
das Portal bewacht haben, von eben den Leuten hintergangen wurden, die sie
eigentlich beschützen sollten?«
    »Das würde bedeuten, dass Magos
Archoi gemeinsame Sache mit Horus macht«, sagte Kohl, dessen Miene noch
finsterer wurde.
    »Wir müssen sofort den
Primarchen informieren!«
    Rasch hob Nemiel die Hand.
»Noch nicht. Erst benötigen wir eindeutigere Beweise als das hier«, warnte er
und zeigte auf die Blutspritzer. Dann hielt er inne und betrachtete die
riesigen Tore, schließlich wanderte sein Blick durch die immense Halle.
    »Was hat Vertellus hier
überhaupt gewollt?«, überlegt er laut.
    »Vielleicht waren diese
Kriegsmaschinen hier untergebracht, und er kam her, um nach ihnen zu sehen.«
    »Auf jeden Fall bietet diese
Halle genug Platz für sechs bis acht große Fahrzeuge«, meinte Askelon. »Was
sich in den Ecken an Staub und Abfall angesammelt hat, lässt darauf schließen,
dass hier lange Zeit nichts angerührt worden ist. Die Frage ist nur: Wo sind
diese Kriegsmaschinen jetzt?«
    Nemiels Gedanken überschlugen
sich, als er versuchte, dem Rätsel auf den Grund zu gehen. »Wenn Archoi mit den
Rebellen gemeinsame Sache macht, dann war er im Begriff, ihnen die Maschinen
auszuhändigen, als wir hier eintrafen. Wenn die Fahrzeuge hier eineinhalb
Jahrhunderte lang gestanden haben, dann müssen sie vor ihrem Einsatz erst
einmal gewartet werden. Also müssen er und seine Komplizen sie irgendwohin
gebracht haben, wo sie ungestört an ihnen arbeiten könnten — und das
möglicherweise schon einige Wochen vor Horus' Überfall.«
    Askelon schüttelte den Kopf.
»Zu dem Zeitpunkt waren die Manufakturen alle in Betrieb. Die können sie nicht
benutzt haben.«
    »Und wo gibt es sonst noch die
Einrichtungen, die sie für ihre Arbeit benötigen?«, wollte Nemiel wissen.
    »Von der Titanen-Gießerei
abgesehen, fällt mir nichts ein«, sagte der Techmarine und spreizte ratlos die
Hände. »Und ich kann Ihnen garantieren, dass die Adepten der Legio es nicht
gern sehen würden, wenn jemand ihre Anlagen benutzt.«
    Nemiel sah Kohl an.
    »Ja, aber der Haken daran ist,
dass die Legio Gladius gar nicht hier ist. Jemand anders hält sich in der
Gießerei auf.«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Vierzehn – Der Gang über die Spirale
    Caliban
    Im 200. Jahr des Großen Kreuzzugs
    des Imperators
     
     
    »WIE KANN DAS SEIN?«, verlangte
Luther mit angespannter Stimme zu erfahren. Er hatte den schweren Eichenstuhl
hinter dem ausladenden Schreibtisch des Sanktums verlassen und ging im Zimmer
auf und ab. »Wie ist es möglich, dass so etwas bislang niemandem aufgefallen
ist?«
    Beschädigte Servomotoren
surrten, als Zahariel die Arme verschränkte. Er und Astelan standen
nebeneinander vor dem Schreibtisch des Großmeisters, sie waren sofort zu ihm
gekommen, nachdem der von Sigma Fünf-Eins-Sieben kommende Transporter sie
abgesetzt hatte. Das Sanktum war vollgepackt mit tragbaren Logikmaschinen,
Bergen von Papier und Kartentischen, auf dem Fußboden standen halbvolle Becher
mit dampfendem Kaffein. Die beiden hatten mit ihrem Auftauchen eine hochrangige
strategische Besprechung gestört, als sie hergekommen waren, um Bericht zu
erstatten. Im Vorzimmer des Sanktums drängten sich Regiments-offiziere und
Stabsmitarbeiter, die sich zweifellos die Frage stellten, welchen Grund es für
diese Heimlichtuerei geben mochte. Nur Lord Cypher war gestattet worden, im
Sanktum zu bleiben und sich den Bericht der Krieger

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