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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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miteinander verbundenen
Psioniker beklagten sich über ihr Unbehagen beim Empfang dieser Nachricht, und
eine spezielle Resonanz, die das Signal begleitete, bereitete ihnen Übelkeit – ein
Echo einer Phasenverschiebung, die ihnen größte Sorgen machte.
    Und doch war die Nachricht in
Ordnung, trug sie doch die Codierung, die die Autorisierung durch die höchsten
Ebenen der Sororitas Silentum garantierte. Die Novizin sah, wie ihre Herrin bei
diesen Worten die Augen zukniff, während sich ihre Miene ver-finsterte. In der
Mitteilung von Schwester Harroda war mit keinem Wort die Rede davon gewesen,
dass das Schiff vor seinem Ver-schwinden noch eine Nachricht aufgefangen hatte.
    Der Kapitän der Validus sprach von einem einzelnen, simplen Befehl. Ihm war aufgetragen worden, sein
Schiff in dieser Region des stets in Bewegung befindlichen Warp anzuhalten und
auf weitere Anweisungen zu warten. Das hatte er auch gemacht, bis es dann zu
den ersten Vorfällen jener atemporalen Phänomene kam, auf die die Schwestern
auf dem Weg durch die unteren Decks gestoßen waren. Der Eintrag endete, und
nach einer kurzen Pa Lise startete Nortor den nächsten in der chronologischen
Reihenfolge.
    ~ Das ist der Letzte ~ , merkte sie an.
    Wieder ertönte die Stimme des
Kapitäns, doch diesmal hörte er sich an wie ein völlig anderer Mann. Von der
nüchternen Art seiner vorangegangenen Einträge war nichts mehr zu merken,
stattdessen regten sich in seiner Stimme immer wieder Anflüge von Panik, die
seine Selbstkontrolle zu überwältigen versuchten. Leilani hörte, wie er innehielt
und etwas murmelte, wie sich seine Tonlage hob und senkte, während er
sorgenvoll über das Schicksal seines Schiffs spekulierte.
    Irgendwo in dieser plötzlichen,
fremdartigen Stille war auf den Verliesdecks etwas in Gang gesetzt worden.
Etwas, das sich wie eine Springflut ausbreitete, das wie eine Nova strahlte.
Etwas, das in den eisernen Zellen voll mit Psionikern jene Neurofesseln
verbrannte, durch die sie in Schach gehalten wurden, das jenen starken, in
ihren Blutkreislauf gepumpten Blocker schwächte und wirkungslos machte. Der
astropathische Chor der Validus begann zu schreien. Es war Weinen und
Brüllen zu hören und ...
    Stille.
    ~ Hier endet der letzte Eintrag ~ , signalisierte Schwester Thessaly.
    ~ Weiter ist da nichts. ~
    Leilani war übel. Es kam ihr
vor, als hätte eine unsichtbare Patina aus Schmutz ihre Haut überzogen. Die
Vorstellung, dass eine solch große Zahl an Psionikern außer Kontrolle geriet,
war einfach entsetzlich. Das war das, wogegen die Schwesternschaft eintrat, und
bei dem Gedanken daran, sich in der unmittelbaren Nähe von etwas so Abscheulichem
aufzuhalten, fühlte sie sich schmutzig.
    Sie unterdrückte ein Schaudern
und schaute hinauf zum Bereich oberhalb der Brückenplattform. Dort befand sich
eine einzelne Schleuse, eine dicke Metallscheibe, eingelassen in einen Ring aus
schwarzem Eisen. Dahinter begann ein schmaler Tunnel, der bis zum Astropathen-Habitat
führte, wo die Psioniker Nachrichten für die Übermittlung über interstellare
Distanzen analysierten. Solche Bereiche eines Schiffs waren grundsätzlich
massiv abgeschirmt, da selbst die kleinste astropathische Interferenz ihre
empfindlichen Sensorpfade aus dem Gleichgewicht bringen konnten. An Bord eines
Schwarzen Schiffs war eine solche Maßnahme noch tausendmal dringender
erforderlich als bei jedem anderen Schiff.
    Nur die am besten ausgebildeten
und am striktesten kontroll-ierten Astropathen konnten überhaupt auf einem Schiff
dienen, auf denen ein solcher Psi-Lärm herrschte, und selbst dann betrug ihre
Lebenserwartung nur einen Bruchteil dessen, was ihren Kollegen auf einem
normalen Frontschiff vergönnt war.
    Sogar ihr Sanctorum, das durch hochentwickelte
Technologien, Energiefelder und dicke Wände aus psi-resistentem Metall vom Rest
des Schiffs isoliert war, stellte für sie keinen nennenswerten Schutz dar.
Unwillkürlich musste sich Leilani fragen, was sich dort drinnen wohl abgespielt
hatte nach dieser ... dieser Erweckung.
    Als sie sich zur Ritterin des
Vergessens umdrehte, stellte sie fest, dass die sie beobachtete und offenbar
zum gleichen Schluss gekommen war. In Battle-Mark gestikulierte Schwester
Amendera: ~ Nachforschen und
bewerten. ~
    Mit finsterem Nicken nahm die
Novizin ihren Befehl entgegen, dann zog sie ihren Mantel aus, damit sie sich leichter
in den schmalen Gang dort oben begeben konnte. Sie zog ihre Boltpistole,
überprüfte die Waffe und griff

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