DGB 12 - Verlorene Söhne
Umständen
kümmerte sich Amon um den Primarchen, aber an diesem bedeutenden Tag hatte Magnus
darum gebeten, dass Ahriman ihn vorbereitete und die Platten seiner Rüstung an
seinem muskulösen Körper befestigte, damit er in seiner Pracht und seinem Glanz
nicht von seinen Brüdern überboten wurde.
»Wie sehe ich aus?«, fragte
Magnus.
»Sie werden ganz sicher die
Aufmerksamkeit aller auf sich ziehen«, erwiderte Ahriman und entfernte sich von
seinem Primarchen.
»Warum auch nicht?«, hielt
Magnus dagegen und breitete die Arme zu einer theatralischen Geste aus. »Bin
ich dessen etwa nicht würdig? Fulgrim und seine Krieger streben nach Perfektion,
aber ich verkörpere sie bereits.«
Der Primarch präsentierte sich
von seiner edelsten Seite, das Gold auf seiner Rüstung schimmerte im Schein der
flackernden Fackeln, sein gehörnter Brustpanzer strahlte, und der Helm war kaum
in der Lage, sein glatt nach hinten gekämmtes karmesinrotes Haar zu bedecken,
das zu drei langen Zöpfen gebunden war. Auf dem Rücken trug er zwei Schwerter,
in einer Hand hielt er seinen Heqa-Stab aus Gold und Smaragden. Das mit Ketten
umwickelte Grimoire wurde zum Teil von einem Kilt aus Leder und Ketten-gliedern
verdeckt.
»Ich glaube, es ist nicht die
Art von Aufmerksamkeit, die Sie gern hätten«, sagte Ahriman schließlich. »Mir
ist nicht entgangen, wie die anderen Legionen uns ansehen.« Dann zögerte er
einen Moment, ehe er die Angst in Worte fasste, die ihm seit dem Verlassen des
Ark Reach Cluster vor zwei Monaten zu schaffen machte. »Es ist so wie damals,
als die Fleischwandlung immer noch im Gange war.«
Magnus schaute ihn an, das
Smaragdgrün in seinem Auge war vom gleichen Farbton wie die Edelsteine an seinem
Heqa-Stab.
»Das Symbol von Thothmes
befindet sich in meinem Sanktum, damit niemand dich reden hört, aber sprich
außerhalb dieses Raums mit niemandem jemals über die Fleischwandlung«, warnte
er Ahriman. »Dieser Fluch liegt hinter uns. Als der Imperator euch alle nach
Prospero brachte, da setzte ich dem Zerfall eurer Gensaat ein Ende und stellte
bei den Thousand Sons die biologische Harmonie wieder her.«
Er beugte sich vor und legte
eine Hand auf Ahrimans Schulter.
»Es kommt zu spät für deinen
Bruder, das weiß ich. Aber es war noch früh genug, um die Legion zu retten.«
»Ich weiß. Doch nachdem ich mit
angesehen habe, was mit Hastar geschehen ist ...«
»Eine plötzliche Mutation, so
etwas kommt in einem von einer Million Fällen vor«, versicherte Magnus ihm.
»Glaub mir, mein Sohn, so etwas
kann nie wieder vorkommen.«
Lange schaute Ahriman in
Magnus' Auge und erkannte die Macht, die im Herzen dieses Mannes lag.
»Ich glaube Ihnen, Milord.«
»Gut«, sagte Magnus und fügte
hinzu: »Dann werden wir auf dieses Thema nicht wieder zu sprechen kommen.«
Mit Magnus in ihrer Mitte
marschierten die Sekhmet über die spiegelglatte Oberfläche des Kontinents zu
dem einen Punkt, der sich stolz aus seiner planen Umgebung erhob.
Der Berg war einst das Zuhause des
Kriegsherrn der Grünhäute gewesen, aber dieses Zuhause war ausradiert worden,
und die abgeflachte Basis war nun ein in eine Stahlhaut gehülltes Podest für
den Imperator und seine geachteten Söhne.
Magnus sollte seinen Platz an
der Seite seines Genvaters und seiner Brüder einnehmen, die nach Ullanor
gekommen waren: Dorn, Khan, Angron, Sanguinius, Horus, Mortarion und Lorgar.
Die Krieger der Thousand Sons hatten die gesamte Reise vom Ark Reach Cluster
bis hierher damit verbracht, sich auf diesen Augen-blick vorzubereiten, damit
sie in jeder Hinsicht den Ansprüchen seiner Brüder genügten.
Ahriman hatte nur die Besten
seiner Gefolgschaft ausgewählt, um Magnus auf das Podest zu begleiten. Jeder von
diesen Kriegern war mit einer Kartusche geehrt worden, die an ihrer Rüstung
befestigt wurde und die einen Wachsskarabäus enthielt. Auramagma hatte
gescherzt, sie sollten alle auf ein Auge verzichten, um sich als die von Magnus
Auserwählten zu kennzeichnen. Niemand hatte darüber lachen können, aber es war
typisch für Auramagma, einen Witz zu machen, der ins Geschmacklose abglitt.
An der Spitze der
sechsunddreißig Krieger der Sekhmet gingen die Hauptleute der Gefolgschaft, die
Seniorkrieger der Pesedjet , die den Titel des Magister Templi trugen. Nur
Phael Toron von der 7. fehlte. Seine Gefolgschaft war auf Prospero geblieben,
um die Bevölkerung zu schützen und um die Schüler auszubilden, die darauf
hofften, eines Tages zu den Thousand
Weitere Kostenlose Bücher