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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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»Sie sprechen einen ernsten Vorwurf gegen Ihre
Bruderlegion aus, Ohthere Wyrdmake. Gibt es jemanden, der Ihre Behauptungen
bestätigen kann?«
    »Aye, Sigillite, den gibt es«,
erwiderte der Runenpriester.
    »Wer unterstützt diese
Vorwürfe?«, rief Malcador.
    »Ich«, meldete sich Mortarion
zu Wort, der unter seiner Tarn-haube hervorkam und damit vor dem Publikum seine
Identität zu erkennen gab. Während Ohthere Wyrdmake zu seinem Platz
zurückkehrte, begab sich Mortarion in die Mitte des Amphi-theaters. Ob es
Absicht war oder nicht, ließ sich nicht sagen, auf jeden Fall legte der Death
Lord genau achtundzwanzig Schritte zurück, sodass Ahriman ein weiteres Mal die
Zahl sieben auftauchen sah. Er war genauso gekleidet wie auf Ullanor, als hätte
er seitdem nur auf diesen Moment gewartet und nichts anderes mehr getan.
    Bevor Mortarion zu Wort kommen
konnte, stand Magnus auf und schlug mit der Faust auf die Abdeckung aus
Obsidian vor ihm.
    »Soll das hier etwa als Prozess
durchgehen?«, rief er aufgebracht.
    »Soll ich mir Anschuldigungen
von gesichtslosen Beobachtern anhören, die so feige sind, dass sie sich hinter
einer Tarnhaube verstecken? Wenn jemand es wagt, mir etwas vorzuwerfen, dann
soll er es mir ins Gesicht sagen.«
    Malcador stieß erneut seinen
Stab auf den Boden. »Der Imperator hat es so bestimmt, Magnus. Keine Aussage soll
durch die Angst verfälscht werden, die durch die auf den Zeugen gerichteten
Blicke ausgelöst werden könnte.«
    »Wenn man sich hinter einem
Mantel der Anonymität versteckt hält, kann man leicht Gift verspritzen. Viel schwieriger
ist es, dem Objekt seines Hasses in die Augen zu sehen, während man seine
Vorwürfe ausspricht.«
    »Sie werden Gelegenheit
bekommen, sich zu äußern, Magnus. Erst wenn alle zu Wort gekommen sind, die
sich äußern wollen, wird eine Entscheidung getroffen, aber nicht vorher. Das
ver-spreche ich Ihnen«, sagte Malcador.
    »Ihr Vater verspricht es
Ihnen.«
    Kopfschüttelnd kehrte Magnus
auf seinen Platz zurück, während er noch immer vor Wut kochte.
    Mortarion hatte sich nicht
gerührt, als sei der Wutausbruch seines Bruders eine Belanglosigkeit, bei der
man nur warten musste, bis sie vorüber war, um dann mit seiner eigentlichen
Tätigkeit fortfahren zu können. Ahriman wünschte, er könnte Aaetpio rufen, doch
er fürchtete, der dadurch aufkommende Aufruhr würde so verheerend sein, als
ließe man einem Pyrae Zealator in einem mit Promethium getränkten Lagerhaus
freie Hand.
    Nach einer knappen Verbeugung
vor dem Imperator begann Mortarion mit seiner Aussage, wobei sich sein sanfter
Tonfall anhörte wie ein trockener Windhauch über Äonen alte Dünen: »Bruder
Malcador sagt, dass sein Thema dem Imperium zu schaffen macht, womit er auch
recht hat. Er täuscht sich aber, wenn er glaubt, es handele sich um ein
komplexes Thema. Ich habe gesehen, welche Verwüstungen unkontrollierte Hexerei
nach sich ziehen kann. Ganze Welten wurden zu Asche verbrannt, ganze
Bevölkerungen versklavt und Monster entfesselt. Hexerei hat diese Welten ins
Verderben gestürzt, Hexerei, die von Männern gewirkt wurde, die zu weit an
dunkle Orte vorgedrungen sind, obwohl sie hätten wissen müssen, dass sie diese
Orte in Ruhe hätten lassen sollen. Wir alle sind mit dem Schrecken der Alten
Nacht vertraut, aber ich stelle eine einfache Frage: Was hat diesen
galaktischen Holocaust ausgelöst? Psioniker. Unkontrollierte Psioniker. Die
Bedrohung durch diese Leute ist schrecklich real, und Ihnen allen sind die
Gefahren bewusst, die von ihnen ausgehen. Einige von Ihnen haben es vielleicht
sogar persönlich miterlebt. Die Psi-Maschinen und Occolli auf Terra suchen in
der Menschheit nach den latenten Hexen-Genen, und die Schwarzen Schiffe der
Sororitas Silentum suchen zwischen den Sternen nach solchen gefährlichen
Individuen. Hat der von allen geliebte Imperator diese Maschinen etwa völlig
grundlos bauen lassen? Nein, sie wurden gebaut, um uns vor diesen gefährlichen
Mutanten zu beschützen, die ihre Kräfte nur zu ihrem eigenen Wohl einsetzen. Genau
darin besteht der Unterschied. Während ein Astrotelepath oder ein Navigator
seine Kräfte zum Wohl anderer einsetzt, um ferne Welten miteinander in Kontakt treten
zu lassen oder um die Expeditionsflotten des Imperiums auf ihrem Weg durchs All
zu führen, nutzt ein Hexer seine Kräfte nur zum eigenen Nutzen, weil er Macht und
Kontrolle besitzen will. Ja, das Imperium benötigt einige befähigte Individuen,
aber nur solche, die

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