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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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genehmigt sind und streng kontrolliert werden. Wir wissen,
wohin unkontrollierte Macht unweigerlich führt. Sie alle haben Geschichten über
die Alte Nacht gehört, doch wer unter Ihnen hat mit seinen eigenen Augen sehen
können, was das Ganze tatsächlich bedeutet?«
    Mortarion holte mit seiner
Pestsense aus, bis er deren tod-bringendes Heft schließlich wieder auf seine
Schulter legte.
    »Die Death Guard hat es
gesehen«, erklärte er dann. Am liebsten hätte Ahriman über diese alberne
Theatralik laut gelacht. Auch wenn Mortarion den empörten rechtschaffenen Mann
spielte, genoss er in Wahrheit doch seine Rolle in diesem Schauspiel, mit dem
er die Absicht verfolgte, die Thousand Sons in Ungnade zu stürzen.
    »Auf Kajor begegnete meine
Legion einem Kriegervolk aus Menschen, die sich in die Barbarei
zurückentwickelt hatten. Umfangreiche orbitale Untersuchungen ergaben keinen
Hinweis auf irgendwelche fortschrittliche Technologie, und dennoch benötigte
meine Legion fast sechs Monate für die Unterwerfung dieser Welt. Und warum? Es
waren doch Wilde, die über kaum mehr als Messer und grobschlächtige Karabiner
verfügten. Wie konnte ein Haufen Wilder die Death Guard so lange Zeit
abwehren?«
    Während er redete, ging er in
der Arena hin und her und stieß bei jedem Schritt das Heft seiner Pestsense mit
einem dumpfen Knall auf dem Boden auf. »Sie wehrten uns ab, weil sie über
bestialische Kräfte und über Verbündete verfügten, die wir nicht gesehen
hatten. Jede Nacht kamen durch Hexerei geschaffene Kreaturen hervor, die in den
Schatten jagten und aus reiner Lust am Töten mordeten. Blutrote Jagdhunde mit
wilden Instinkten schlichen durch die nächtlichen Wälder, und bei jedem unserer
Angriffe wurden unsere Reihen von ungeheuren Kräften durchbrochen.«
    Der Death Lord hielt kurz inne,
um seine Worte wirken zu lassen.
    Dass irgendetwas in der Lage
war, eine Formation der Death Guard zu überrennen, kam einem Wunder gleich.
    Auch wenn sein Flüstern nur
schwach war, entging niemandem im Amphitheater auch nur ein Wort von seinen
Schilderungen.
    »Meine Krieger haben gegen
Xenos-Spezies jeder nur erdenklichen Art gekämpft und sie besiegt, aber dies waren
keine Kreaturen aus Fleisch und Blut. Diese Wesen waren von
Kajori-Hexenmeistern zum Leben erweckt worden. Die Magi ließen Blitze aus ihrem
Fleisch hervorschießen, sie legten mit nichts weiter als einem Gedanken Feuer,
und ein gebrüllter Fluch ließ die Erde unter ihren Füßen aufreißen! Keine Macht
wird einem aber geschenkt, und mit jedem Sieg, den wir erringen konnten, kamen wir
etwas mehr dahinter, was diese Weisheit zu bedeuten hat. Im Herzen jeder von
uns eingenommenen Stadt stießen meine Krieger auf riesige Gebäude, denen sie schließlich
den Namen Gotteshäuser des Blutes gaben, weil jedes ein Schlachthaus war, in
dem sie auf Knochen und Blut stießen. Wir zerstörten diese Häuser, und mit jedem
Mal schwanden die Kräfte unserer Gegner etwas mehr. Letztlich konnten wir jede
Streitmacht besiegen, die sie auf uns hetzten. Kapitulation war für sie ein
Fremdwort, also starben sie bis zum letzten Mann, vernichtet durch eine
herrschende Kaste aus Hexenmeistern, die den Gedanken nicht ertrugen, ihre
Macht abzugeben. Noch heute bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich an Kajor denke.«
    Mortarion hatte sich
mittlerweile vor die Thousand Sons gestellt, und bei der letzten Silbe sah er
Magnus an.
    »Nun unterstelle ich meinem
Bruder keine derartige Barbarei, dennoch muss ich daran erinnern, dass nichts Böses
gleich mit einem solchen grausamen Akt beginnt. Wäre dem so, dann würde kein
Mann das jemals in Erwägung ziehen. Nein, es fängt schleichend an. Hier und da ein
kleiner Schritt. Dadurch wird das Herz eines Mannes allmählich schwarz und
verderbt. Ein Mann mag zu Beginn noch ehrbare Absichten verfolgen, er mag
glauben, solche Kleinigkeiten kann man vernachlässigen, weil er das Gute sieht,
das er letztlich damit erreichen wird. Doch jede Tat zählt, auch wenn sie noch
so klein ausfällt. Geschichten über die Siege der Thousand Sons gibt es viele,
aber genauso häufig, wie sie siegen, sagt man ihnen auch Hexerei nach. In der
Vergangenheit habe ich meine Krieger an der Seite von Magnus' Männern ins
Gefecht geführt, und ich weiß, wozu seine Legion in der Lage ist. Daher kann
ich bestätigen, dass Ohthere Wyrdmake die Wahrheit sagt. Es ist Hexerei, ich
habe mich persönlich davon überzeugen können. So wie die Magi von Kajor können
die Kult-Krieger von

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