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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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hast?«
    »Es ist so wie immer, Horus«,
gab Magnus zurück.
    »Ich bin so hier, wie ich es
will.«
    »Ah, Eitelkeit«, sagte Horus.
    »Immer noch die einfachste
Versuchung von allen.«
    »Was bist du?«, wollte Magnus
wissen.
    »Du bist nicht mein Bruder.«
    »Noch nicht, aber bald«,
antwortete das Monster und grinste dabei wie wahnsinnig. »Der Neumond wartet
auf Khentyirty, um seine Verwandlung in Mekhenty-er-irty zu beginnen.«
    »Noch mehr Rätsel?«, gab Magnus
zurück. »Du bist nichts weiter als ein Jäger auf dem Großen Ozean, eine Gestalt
gewordene Ansammlung niederer Impulse und Begierden. Und ich habe diesen Namen
schon einmal gehört.«
    »Aber du weißt nicht, was der
bedeutet.«
    »Das werde ich schon noch
herausfinden. Kein Wissen bleibt vor mir verborgen.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Ja, denn mein Bruder würde
diesen Wahnsinn niemals ent-fesseln.«
    »Dann kennst du ihn nicht, denn
genau das geschieht in diesem Moment. Die Handlanger des Urtümlichen Zerstörers
werden bereits losgeschickt, um mit den Fallstricken von Stolz, Eitelkeit und
Zorn die Egos der Ritter einzufangen, die erforderlich sind, um den König zu
stürzen.«
    »Du lügst.«
    »Tatsächlich?«, konterte Horus
lachend. »Warum sollte ich versuchen, dich zu täuschen, Bruder? Du bist Magnus
von den Thousand Sons. Vor dir kann man keine Wahrheiten verheim-lichen, kein
Wissen bleibt dir verborgen. Hast du das nicht selbst gesagt? Du kannst sehen,
dass dies die Wahrheit ist, das weiß ich. Horus Lupercal wird euch alle
verraten, und bei seinem Streben nach Macht wird er das Imperium in Flammen aufgehen
lassen. Nichts wird überleben, alles wird sich in einen nuklearen Schmelztiegel
des Chaos verwandeln — vom supermassiven Herzen der Galaxis bis hin zu den
fernen Sternen in ihrem Strahlenkranz.«
    »Wo wird diese wundersame
Verwandlung stattfinden?«, fragte Magnus, der Mühe hatte, das blanke Entsetzen
nicht in seinem Tonfall mitschwingen zu lassen.
    »Auf einem kleinen Mond im
Davin-System«, kam die von einem Kichern unterlegte Antwort. »Selbst wenn ich
dir glauben würde, warum sagst du es mir dann? «
    »Weil es bereits begonnen hat.
Und weil ich es mag, dich leiden zu sehen. Weil es zu spät ist, um es noch
aufzuhalten«, sagte Horus.
    »Das wird sich erst noch zeigen
müssen«, hielt Magnus dagegen.
     
    Er schlug die Augen auf, und
das Horus-Monster war ver-schwunden.
    Ahriman und die Sekhmet standen
um ihn herum versammelt und musterten ihn beunruhigt.
    »Milord?«, rief Ahriman. »Was
ist passiert?«
    Er legte eine Hand an sein
Gesicht, wo sich früher einmal das Auge befunden hatte, das er vor so langer
Zeit als Opfer hergegeben hatte. Die Haut war glatt und makellos, nichts wies
noch auf die Unversehrtheit hin, die sein Körper aus Licht im Großen Ozean
erfahren hatte.
    Magnus wehrte die helfenden
Hände der Sekhmet ab und stand auf. Er konnte bereits fühlen, wie der Sand der Zeit
über das Antlitz der Galaxis glitt. Für einen winzigen Moment sah er eine
läutende bronzene Uhr mit Zeigern aus Perlmutt, deren Glas einen Sprung
aufwies.
    »Wir müssen los«, sagte er und
machte sich wieder mit seiner Umgebung vertraut, indem er sich auf das
verschüttete Wasser konzentrierte.
    »Los?«, fragte Ahriman. »Aber
wohin?«
    »Wir müssen nach Prospero
zurückkehren. Wir haben noch viel vor uns, und uns bleibt nur noch wenig Zeit.«
    »Milord, das können wir nicht«,
sagte Ahriman.
    »Wir können nicht?«,
wiederholte der Primarch.
    »Diese Worte solltest du in
meiner Gegenwart nicht verwenden, Ahzek. Ich bin Magnus der Rote, nichts
übersteigt meine Kräfte.«
    Kopfschüttelnd gab Ahriman
zurück: »Das meine ich damit nicht, Milord. Man hat uns ins Amphitheater
zurückgerufen. Das Urteil soll gesprochen werden.«
     
    Die Sterne hatten sich
weiterbewegt, auch wenn durch die Schwefelwolken nur wenige zu sehen waren.
Ahriman konnte deutlich spüren, dass sie sich schämten und sich am liebsten von
den Geschehnissen hier unten auf dieser Welt abgewandt hätten.
    Seit Magnus plötzlich zu Boden gegangen
war, hatte Ahriman versucht, die Erinnerung hervorzuholen, die sich unmittelbar
hinter dem Rand seines Bewusstseins befand.
    So sehr er sich aber auch
anstrengte, die Erinnerung wollte nicht nach vorn kommen. Zwar wusste er, wenn er
sie herbeizuzwingen versuchte, würde sie sich nur noch weiter zurückziehen,
aber das Verlangen nach ihr war stärker als seine Fähigkeit, rational zu
denken. Was Magnus auch getan haben

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