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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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weiter als
eine nur schwach getarnte Kritik an den ersten Arbeiten des Imperators war.
    »Nach Kriegsende verstärkte der
Imperator den Griff, in den er Terra genommen hatte, und wandte sich dem Himmel
zu, weil er wusste, auf dem Weg hin zur Einheit hatte er bislang nur den ersten
Schritt getan. Ihm war klar, dass die Donnerkrieger niemals in der Lage sein würden,
sich ihm auf seiner Mission anzuschließen und die in alle Himmelsrichtungen
verstreuten Menschen zu einen. Er benötigte eine weitere Armee, die den
Donnerkriegern so überlegen war, wie die ihrerseits über normalen Sterblichen
standen. Aber zunächst einmal benötigte er Generäle, mächtige Führer, die die
Soldaten in die Schlacht führen konnten.«
    »Jetzt reden Sie von den
Primarchen, richtig?«
    »Ja, richtig. Der Imperator
schuf die Primarchen, indem er sich vergessener Wissenschaften und Technologien
bediente, auf die er im Zuge seiner langen Kriege gestoßen war. Mit der Hilfe
von abtrünnigen Genetikern von der Marsianischen Hegemonie schuf er Wesen von
solcher Leuchtkraft, dass er wusste, so etwas würde er nicht wiederholen
können. Sie waren die Krönung der genetischen Evolution, aber sie kamen dem
Imperator abhanden, noch bevor sie herangereift waren. Sicherlich sind Ihnen
diese Legenden zu Ohren gekommen.«
    »Ja, ich hatte sie auch nur für
Legenden gehalten, für weiter nichts.«
    »Nein«, gab Ahriman
kopfschüttelnd zurück.
    »Es sind Wahrheiten, die durch
Mythen verstärkt werden, damit die Taten von Menschen leichter unsterblich
gemacht werden können. Es ist viel leichter, wenn man einem Krieger auf das
Schlachtfeld folgt, um dessen Herkunft sich Legenden ranken.«
    »Ja, stimmt«, befand Lemuel.
»Von dieser Warte aus hatte ich das Ganze noch gar nicht betrachtet.«
    »Das tun nur wenige«, sagte
Ahriman lächelnd.
    »Aber ich erzählte auch von
mir.«
    »Entschuldigung, fahren Sie doch
bitte fort.«
    »Das biologische Erbe meines
Volks war frei von den vielen vererbten Schwächen und viralen Defekten, die bei
zahlreichen anderen Stämmen auf der Erde auftraten. Also kam der Imperator mit
einer Armee von Wissenschaftlern zu uns, um jede Familiengruppe auf die
erforderlichen genetischen Marker hin zu untersuchen. Bei meinem Bruder und mir
fand er genau das, wonach er suchte. Mit dem Segen meiner Eltern nahm er
Ohrmuzd und mich mit an einen geheimen Ort tief im Inneren eines Bergs hoch
oben auf dem Dach der Welt. Ehe wir dorthin aufbrachen, gab unsere Mutter jedem
von uns diesen Talisman mit, der ihren Worten zufolge die Kraft von Dhul-Qarnayn
repräsentierte, dem größten Herrscher der Achaemeniden. Sie hielt uns dazu an,
den Talisman immer bei uns zu tragen, weil uns dann die Macht des antiken
Königs beschützen würde.«
    Ahriman nahm ein Lederband ab,
das er um den Hals trug, und zum Vorschein kam ein silberner Anhänger von der
Größe einer Münze, in die die Abbildung eines Eichenblatts eingraviert war. Es
war identisch mit dem Abzeichen, das in den Schulterschutz von Ahrimans Rüstung
eingearbeitet war.
    »Natürlich ist das nur dummer
Aberglaube. Wie sollte ein König die Lebenden beschützen, wenn er selbst schon seit
Zehntausenden von Jahren tot ist? Obwohl es gegen den neuen Erlass zugunsten
der Vernunft und gegen den Aberglauben verstieß, behielt jeder von uns seinen
Talisman während der gesamten Dauer der Ausbildung.«
    »Was für eine Art von
Ausbildung war das?«
    »Kraft- und
Schnelligkeitsübungen, Förderung der geistigen Beweglichkeit. Von klein auf
wurden die Menschen meiner Kultur so erzogen, dass sie die Wahrheit als
höchstes Gut über alles andere stellen. Ohrmuzd und ich waren adliger Herkunft,
daher hatten wir schon in jungen Jahren gelernt zu jagen, zu töten und zu
debattieren. Wir absolvierten jeden Teil unseres Trainings mit Bravour, und unsere
biologische Entwicklung wurde von den Wissenschaftlern, die uns zugeteilt
waren, um unsere Fortschritte genau zu beobachten, mit großer Freude aufgenommen.
Viele von uns wurden in den Tiefen dieses Bergs ausgebildet, aber nach einer
Weile wurden wir in unterschiedliche Richtungen gelenkt.
    Ohrmuzd und ich waren
überglücklich, als wir erfuhren, dass man uns nicht trennen würde, obwohl genau
das bei vielen anderen Geschwistern gemacht wurde.
    Wir wuchsen schnell heran und
trainierten härter als jeder andere vor uns oder nach uns. Unser kämpferisches Geschick
übertraf alle anderen, und wir zogen in die Schlacht, um die letzten Wider-standsnester
der

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