Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
Vom Netzwerk:
Rebellen auf Terra auszuheben. Geschützt wurden wir durch die modernste
Panzerung, man gab uns die zerstörerischsten Waffen, die man sich nur
vorstellen kann, und wir erhielten den Namen Thousand Sons.
    Als der Zeitpunkt gekommen war,
um Terra zu verlassen, da war das für uns ein bewegender Augenblick.
    Nicht einmal der Triumph auf
Ullanor kann mit dem Augenblick der Trauer mithalten, von dem eine ganze Welt erfasst
wurde, als der Architekt der großen Wiedervereinigung aufbrach. Die Allianz
zwischen Terra und dem Mars war besiegelt worden, und das Mechanicum hatte sich
selbst übertroffen mit dem Heer aus Raumschiffen, die auf dem Mars gebaut
worden waren, um den Imperator zu den Sternen zu bringen, damit er seinen Großen
Kreuzzug der Einheit zum Abschluss bringen konnte. Der Himmel über Terra war
schwarz von Raumschiffen, Hunderttausende auf mehr als siebentausend Flotten,
Reserveeinheiten und sekundäre Verbände verteilt. Es war eine Armee, mit dem
Ziel entworfen, die Galaxis zu erobern, und genau das war auch unsere Absicht.«
    Ahriman hielt einen Moment lang
inne, um seinen Blick über die tief unter ihnen liegende Stadt schweifen zu
lassen. Seine Augen erfassten den Ozean, der sich als schwarzer Spiegel
präsentierte.
    Lemuel bemerkte den entrückten
Ausdruck in dessen Augen und war davon überzeugt, dass Ahriman die Geschichte
nicht allein ihm zuliebe erzählte, sondern dass er selbst sie ebenfalls hören
wollte oder hören musste.
    »Die ersten Jahre des Kreuzzugs
waren für uns ein richtiges Vergnügen. Es war eine Zeit des Krieges und der Eroberung,
während wir durch das Sonnensystem flogen und alles für uns
zurückbeanspruchten, was uns schon einmal gehört hatte. Jenseits von Terra
hatten sich feindselige Xenos-Spezies angesiedelt, die wir gnadenlos
auslöschten, indem wir ihre Welt mit Feuer überzogen und außer Asche nichts
dort zurückließen.«
    »Das klingt nicht nach dem
Großen Kreuzzug«, wandte Lemuel ein. »Ich dachte, es geht dabei um Aufklärung und
um die Verbreitung der Vernunft. Was Sie erzählen, hört sich eher nach einem
Eroberungsfeldzug um seiner selbst willen an.«
    »Sie dürfen nicht vergessen,
dass wir damals für das Überleben unserer Spezies kämpften. Terra war
eingekreist von räuberischen Rassen, und um zu überleben, bekämpften wir Feuer
mit Feuer. Es war eine glorreiche Zeit, in der wir Astartes herausfanden,
welchen Zorn wir in uns wecken können, um so auf den Gegner loszu-stürmen, dass
der uns einfach nicht aufhalten konnte. Der Krieg formt den Charakter eines
Mannes, und das gilt auch für eine ganze Legion. Ob es nun das Echo unserer Gen-Väter
in unserem Blut war, das kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Auf jeden Fall
begann jede Legion ihre Eigenarten zu entwickeln, die über den bloßen Namen hinausgingen.
Die Ultramarines erlangten den Ruf, dass Ordnung und Disziplin für sie an
erster Stelle stand — Kämpfer, die aus jedem Gefecht Lehren zogen und dieses Wissen
beim nächsten Gefecht zur Anwendung brachten. Oder die World Eaters ... aber
ich kann mir vorstellen, dass Sie sich bereits denken können, wie sie das
Kämpfen erlernt haben.«
    »Und die Thousand Sons?«
    »Nun ... da kommen wir zum
ersten Stolperstein in unserem großen Abenteuer«, sagte Ahriman. »Stolperstein?«
    »Unser Charakter manifestierte
sich im fünften Jahre des Kreuz-zugs. Unsere Krieger begannen Fähigkeiten zu demonstrieren,
die selbst die kühnsten Erwartungen übertrafen. Ich konnte Dinge sehen, bevor
sie sich ereigneten. Und Ohrmuzd konnte aus nichts Blitze entstehen lassen. Andere
in unserer Legion ließen ähnliche Fähigkeiten erkennen. Anfangs freuten wir uns
darüber, weil wir dachten, es handelt sich um die latenten Kräfte, die der
Imperator in unseren Genen verschlüsselt hatte. Aber schon bald verwandelte
sich unsere Freude in Entsetzen, als sich der Erste unserer Krieger zu
verändern begann und dann schnell weitere folgten.«
    »So wie Hastar auf Shrike?«,
fragte Lemuel nach.
    »Ja, die Fleischwandlung«,
bestätigte Ahriman, stand auf und ging bis zum Rand des Arboretums, umfasste das
Geländer und schaute in die Ferne. Lemuel stellte sich zu ihm, musste aber ein
wenig mit Schwindel kämpfen, als er kurz nach unten sah.
    »Der erste Krieger starb auf
Bezant. Sein Körper wurde von innen nach außen gekehrt, seine Fähigkeiten
entglitten seiner Kontrolle. Etwas übernahm sein Fleisch, zerriss ihn in Stücke
und machte ihn zu einem Wirt für eine Xenos-Bestie

Weitere Kostenlose Bücher