DGB 12 - Verlorene Söhne
Kräften!«, schrie sie. »Die werden wegen Ihrer Kräfte angelockt!
Deswegen verhalten sie sich, als wären sie wahnsinnig. Sie müssen aufhören,
diese Kräfte zu benutzen!«
Mit einem schimmernden
Feuerschwert, das aus seiner Faust geschossen kam, schlitzte er ein halbes
Dutzend Psychneuein auf.
Gleich darauf drehte er sich zu
Camille um. Sein Gesicht war schweißnass, die Augen waren eingesunken, und die
stärker werdende Erschöpfung hinterließ sichtbare Spuren.
»Das Feuer ist das Einzige, was
uns am Leben erhält«, erwiderte er und riss die Klinge herum, als drei weitere Kreaturen
auf ihn zustürmten.
»Es ist das, was uns umbringen
wird, wenn Sie nicht damit aufhören!«
Ein fauchendes Psychneuein
landete auf den Überresten einer eingestürzten Wand, sein Brustkorb beulte sich
aus und tropfte. Ein langer Stachel kam zum Vorschein, und dann stürzte sich
das Ding auf den Astartes.
»Hinter Ihnen!«, schrie sie.
Khalophis ließ sich auf ein
Knie fallen und warf dem Ding nur einen Blick zu, dann war es bereits verkohlt.
Eine Gruppe anderer Psychneuein nahm den Platz des Getöteten ein, sie alle
hatten ihren mit Widerhaken versehenen Stachel hoch erhoben. Wen küm-merten da
noch die Eier, wenn dieser Stachel sie zuvor töten würde?, fragte sich Camille.
Der Astartes knurrte, das
Feuerschwert löste sich in nichts auf.
Dann griff er nach seinem
Bolter und jagte eine Salve in die Leiber der Psychneuein-Gruppe.
»Zurück zur Treppe!«, brüllte
er und feuerte im Laufen weiter.
»Wenn wir es bis zum Speeder
schaffen, sind wir in Sicherheit!«
Camille nickte und versuchte,
sich dicht hinter dem Krieger zu halten, da ihr schützender Kokon mit einem Mal
verschwand.
Das gesamte Stockwerk brannte,
geschmolzener Stahl und in Flammen stehende Kadaver übersäten den Boden. Wieder
stach der Rauch in ihren Lungen, und sie musste husten, da ihr Körper nach
Sauerstoff verlangte. Ein Psychneuein stieß mit Khalophis zusammen, und obwohl er
den brennenden Leib sofort zur Seite schlug, kam er ins Stolpern und verlor für
einen Moment die Konzentration, sodass sein Bolter-Feuer unterbrochen wurde.
Drei Psychneuein stürmten
sofort auf ihn los und attackierten mit ihren Stacheln seine Rüstung, wobei
zwei Stachel beim Aufprall auf das Keramit sofort abbrachen. Der dritte
allerdings traf genau die Stelle an der Hüfte, an der unter seinem Brustpanzer
die zusammengeführten Kabelstränge verliefen. Der Astartes stöhnte auf und
zermalmte die Kreatur mit der Faust, gleich darauf röhrte der Bolter wieder und
traf ein Psychneuein nach dem anderen, die zerplatzten, sobald das Geschoss sie
traf.
Geübt tauschte Khalophis
innerhalb von Sekunden das Magazin aus und schoss gleich wieder weiter.
Inzwischen hatten die Flammen das ganze Gebäude erfasst, und Camille spürte,
wie sich der Boden unter ihren Füßen leicht bewegte, da die ungeheure Hitze die
Stahlträger allmählich zum Schmelzen brachte. Das Knistern der Flammen und das
Ächzen des Gebäudes waren fast lauter als das unermüdliche Flügelschlagen der
Psychneuein.
»Die Treppe!«, schrie sie.
Der Weg nach unten stand in
Flammen, die metallenen Stufen und Geländer glühten bereits rot. Dort kamen sie
nicht nach draußen.
Khalophis sah, was sie meinte,
und schüttelte den Kopf, als widere es ihn an, wie zerbrechlich Camille im
Gegensatz zu ihm war.
»Festhalten«, befahl er ihr,
packte sie und warf sie über seine Schulter.
Die Psychneuein griffen
augenblicklich an, doch der Astartes war bereits losgerannt und durchquerte
geduckt die Flammen, als sei er ein lebender Rammbock. Psychneuein stießen von
allen Seiten kommend gegen ihn, manche zerplatzten beim Aufprall auf seiner
Rüstung, andere versuchten, mit ihren langen Stacheln nach ihm zu stechen. Als
sich ein Dorn seines Schulterschützers in ihre Seite bohrte, stieß Camille
einen Schmerzenslaut aus. Dann hob sie gerade noch rechtzeitig den Kopf, um zu sehen,
dass Khalophis mit ihr auf eine Flammenwand zurannte. Als er zum Sprung
ansetzte, schrie sie entsetzt auf.
Sengende Hitze hüllte sie ein,
aber die Feuerwand an sich teilte sich vor ihnen wie ein Vorhang, da Khalophis ein
letztes Mal seine Macht ins Spiel brachte und eine Welle aus Flammen vor sich
her schickte.
Im nächsten Moment befanden sie
sich im freien Fall. Camille kniff die Augen zu, als sie sah, wie ihnen der Boden
entgegenraste.
Khalophis spannte die
Beinmuskeln und rannte weiter, kaum dass seine Füße den Untergrund berührten.
Es
Weitere Kostenlose Bücher