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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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aus undurchdringbarer Macht vor Uthizzar und dessen
Kriegern, damit die das ausgebrannte, immer noch rauchende Arbeitszimmer nicht
verlassen konnten.
    »Es tut mir leid, Uthizzar. Es
tut mir wirklich leid«, sagt er dann.
    »Aber das kann ich nicht
zulassen.«
    Uthizzar drehte sich zu ihm um,
doch noch bevor sein Sohn ihm ins Auge schauen konnte, hatte Magnus seinem Leben
bereits ein Ende gesetzt.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Sechsundzwanzig
    Ein guter Schüler
    Mein Schicksal liegt in meiner Hand
    Verteilung
     
     
    DIE LUFT SCHMECKTE
AUSGESPROCHEN SALZIG, eine steife Brise wehte vom Meer her an Land, und Lemuel
verspürte einen Anflug von Nostalgie, sodass er an die Küsten von Nordafrik
denken musste. Das Wasser hatte sich schon vor langer Zeit zurückgezogen, aber
das Land hatte die Erinnerungen an jene Vergangenheit bewahrt, als es noch der
Meeresgrund gewesen war.
    Er schüttelte den Kopf, um die
Erinnerung zu verdrängen.
    Schließlich war es nötig, dass
seine Konzentration durch nichts abgelenkt wurde.
    Im Hafenbezirk von Tizca
wimmelte es von Personal: schwitzende Schauerleute, Mannschaftsführer,
Servitoren und Lastenheber. In vier Stunden sollte die Cypria Selene den
Orbit verlassen, und die letzten Vorbereitungen, um diesen Zeitplan
einzuhalten, liefen auf Hochtouren. Laster, Versorgungstanker, Stapler und
Wassertransporter navigierten über das betriebsame Hafengelände, und
Signalhörner und brüllende Hafenarbeiter wetteiferten mit dem Röhren der
Antriebsaggregate.
    Der heiße Gestank nach
verbranntem Metall hing in der Luft, als Shuttles und Transporter sich
kreischend vom Boden erhoben, um die letzten Passagiere und Crewmitglieder nach
oben zu bringen.
    Nur ein paar blieben auf Prospero
zurück, deren Begeisterung die Atmosphäre auf dem Hafengelände durchdrang.
    Lemuels Nerven waren auf das
Äußerste angespannt. Soldaten in den roten Jacken der Prospero Spireguard zogen
im Hafen ihre Kreise, und wichtig aussehende Kontrolleure ließen sich Ausweise
und Papiere zeigen, deren Gültigkeit und Richtigkeit sie gründlich überprüften.
    Neben ihm ging Camille her, die
Hände demütig vor dem Körper verschränkt. Sie trug ein langes und tief
ausgeschnittenes smaragdgrünes Kleid, das an Saum, Ärmeln und Kragen mit
schwarzer Spitze abgesetzt war. Anfangs hatte sie sich dagegen gesträubt, das
Kleid einer Adligen zu tragen, doch dann hatte Lemuel ihr klargemacht, dass die
Begleiterin eines angesehenen Gentlemans so auftreten musste.
    In diesem Moment machte es sich
eben jener Gentleman in seiner Sänfte bequem, deren prahlerisches
Erscheinungsbild durch Kissen aus Seidenbrokat und Samt zusätzlich
unterstrichen wurde, die sie aus ihren Quartieren hatten mitgehen lassen.
    Mahavastu Kallimakus trug zwar
einen exquisiten maßge-schneiderten Anzug, doch er schaffte es nicht, den
arroganten Adligen von Terra zu mimen, auch wenn er sich alle Mühe gab,
hochnäsig dreinzuschauen, während er mit seinem Ebenholzstock gegen eines der
Beine seiner Sänfte schlug.
    Lediglich Lemuel war eine solch
unwürdige Verkleidung erspart geblieben, da er einfach sein beigefarbenes Memoratorengewand
trug, mit dem er sich als Mahavastus persönlicher Schreiber und zugleich als
Begleit-Eunuche für Camille ausgab. Letzteres hatte für Lacher gesorgt, als sie
ihren Plan ausgearbeitet hatten, wie sie am besten auf ein Shuttle gelangen
konnten, das sie auf die Cypria Selene bringen würde. Jedenfalls hatten
die anderen gelacht, er nicht.
    Ihnen folgte eine kleine Armee
aus Kofferträgern, hatten sie doch neun Servitoren mitgenommen, die die
schweren Koffer und Kisten tragen mussten, in denen sich die gesammelten
Papiere, Skizzen und Grimoires befanden, die Mahavastu in den Jahren vollgeschrieben
hatte, in denen er für Magnus nichts weiter als eine Marionette gewesen war.
Lemuel hatte ihn zu überreden versucht, diese Dinge nicht mitzunehmen, doch der
alte Mann war davon nicht abzubringen gewesen. Die Vergangenheit musste bewahrt
werden, Geschichte war nun mal Geschichte, und sie konnten sich kein Urteil
darüber erlauben, was der Nachwelt erhalten bleiben und was besser vergessen
werden sollte.
    »Ich werde mich nicht als
Bücherverbrenner betätigen«, sagte Mahavastu, womit für ihn die Diskussion
beendet war.
    Sie waren ohne Schwierigkeiten
auf das Hafengelände gelangt, da jahrhundertelanger Frieden und eine immer weitreichender
unterworfene Galaxis die Leute auf Prospero nachlässig hatten werden

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