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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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nichts,
wie?«, fragte er. »Ich bemitleide die meisten Sterblichen, weil sie nicht sehen,
was ich sehen kann, aber Sie? Sie leben in einem toten Raum, und das Schweigen
ist Ihre einzige Gefährtin. Es wird ein Gnadenakt sein, Ihrem Leben ein Ende zu
setzen.«
    Die Frau erwiderte nichts,
stattdessen stieß sie mit ihrem Rapier nach seiner Kehle. Phosis T'kar wich zur
Seite aus und holte mit dem Arm aus, als sie den Hieb in der entgegengesetzten
Richtung zu wiederholen versuchte. Die Klinge peitschte seinen Unterarm und
schnitt eine Kerbe in seinen Panzerhandschuh, während er mit ausgestrecktem
Stab einen Satz auf sie zumachte.
    Sie lehnte sich weit nach
hinten, gleichzeitig zog sie ein Bein hoch und rammte ihm den Absatz gegen das
Knie. Seine Rüstung knackte laut, und ein stechender Schmerz ging durch seinen
Oberschenkel. Phosis T'kar wich zurück, verlagerte sein Gewicht auf das andere
Bein und grinste die Frau an.
    »Schnell sind Sie ja, das muss
ich Ihnen lassen«, meinte er.
    Wieder kam von ihr keine
Antwort, stattdessen wich sie seinem nächsten Angriff so elegant aus wie zuvor.
Eine Serie von Schüssen ließ neben ihnen beiden Fontänen aus Steinsplittern
umherfliegen.
    »Es wird Zeit, das zu beenden«,
sagte er.
    Die Frau ging abermals auf ihn
los, und jetzt unternahm er nichts, um sie aufzuhalten und abzuwehren. Ihr
Schwert fraß sich in seinen Brustpanzer und schnitt sich durch die Mischung aus
Keramit und Armaplast, doch bevor die Klinge den gehärteten Knochenschild vor seinen
Rippen durchdringen konnte, machte er plötzlich einen Schritt auf sie zu und
rammte ihr das Messer in den Arm. Die Klinge schnitt sich zwischen Elle und
Speiche in ihr Fleisch, die Frau schrie vor Schmerzen auf.
    »Na? Doch nicht ganz so
schweigsam, wie?«, spottete er und zog sie zu sich heran. Zwar versuchte sie,
sich gegen ihn zu wehren, aber damit machte sie die Schmerzen nur noch umso
schlimmer. Phosis T'kar rammte ihr seinen Helm ins Gesicht, womit er ihr den
Schädel eindrückte.
    Dann riss er sein Messer aus
ihrem Arm und fühlte, wie die Kraft des Äthers in seine Gliedmaßen zurückkehrte
und sie mit einem schmerzenden Lustgefühl erfüllte. Utipa nahm wieder über ihm
Gestalt an, und er hieß seinen Schutzgeist willkommen. Phosis T'kar steckte die
blutverschmierte Klinge weg und nahm den Bolter von der Schulter, schob ein
neues Magazin ein und riss die silberne Klinge aus seinem Brustpanzer. Dann
wandte er sich von der Toten ab und lief dorthin zurück, wo der eigentliche
Kampf tobte.
    Die Schlacht wirbelte um ihn
herum wie eine tosende Flut, in der keine von beiden Seiten in der Lage war,
die Oberhand zu gewinnen. Die Space Wolves kämpften wild und verbissen, aber
ihnen fehlte die klare Vision, um das Gesamtbild zu sehen und einzuschätzen.
Die Thousand Sons kämpften mit klinischer Distanz, da jeder der Krieger in die
unteren Aufzählungen aufgestiegen war, um sich besser auf seine Fähigkeiten
konzentrieren zu können. Als Astartes waren sie alle darauf gedrillt, sich in
der Brutalität des Nahkampfs zu beweisen, doch von Magnus hatten sie gelernt,
dass es auch noch andere, klügere Wege gab, die zum Ziel führten.
    »Man muss den Gegner
verstehen«, hatte Magnus immer gesagt, »dann weiß man auch, wie man ihn
schlagen kann.«
    Es war eine Lehre, die sich die
Space Wolves und die Custodes zu Herzen genommen hatten, denn wie sonst wären
sie auf die Idee gekommen, die Sororitas der Schwesternschaft mitzubringen?
Diese Erkenntnis genügte Phosis T'kar, um zu wissen, wie er diese Schlacht zu
ihren Gunsten drehen konnte.
    Er lief durch das dickste
Kampfgetümmel und ließ seinen Geist durch die wirbelnde Masse aus intensiven
Gefühlen ziehen. Der rote Dunst aus Zorn und Hass hing über dem Schlachtfeld,
aber drei tote Flächen fielen ihm auf, die wie Inseln der Stille inmitten des
blutigen Ozeans trieben.
    »Hab ich euch«, zischte er.
    Er entdeckte Hathor Maat, der
Rücken an Rücken mit Auramagma kämpfte, und bahnte sich seinen Weg durch die
hin und her wogende Menge, um die beiden Hauptleute zu erreichen.
    Ein Krieger in grauer Rüstung
holte mit einer Kettenaxt nach ihm aus, aber Phosis T'kar riss sie ihm mit
einem Gedanken aus der Hand und drehte sie im Weiterlaufen begriffen um, sodass
sich die Sägezähne in das Gesicht des Kriegers fraßen.
    Als er in die Nähe einer
weiteren Sororita gelangte, wurde er langsamer, blieb stehen und kletterte auf
einen leeren Sockel, auf dem vor der Schlacht die Statue von

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