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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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zurück-getrieben.
    Phael Torons Krieger kannten
sich in diesem Teil von Tizca besser aus als in jedem anderen, zudem sorgten die
seherischen Mitteilungen der Corvidae dafür, dass sie ihre Verteidigung perfekt
an jeden gegnerischen Vorstoß anpassen konnten. Ergänzt um die Informationen
von den Ahtanaeanern war diese Linie für so gut wie jeden Angriff bestens
gewappnet.
    Leichen pflasterten die
Straßen, bei ihnen handelte es sich sowohl um Feind als auch um Freund, denn die
Verteidigung dieser Linie war nicht ohne Verluste möglich gewesen. Blutspritzer
klebten am Marmor der Wände, und Ströme dieser lebenswichtigen Flüssigkeit versickerten
in den Rissen im Straßenbelag. Phael Toron hatte zwölf Magazine aufgebraucht,
und es war lediglich einem Munitionsvorrat der Spireguard zu verdanken, dass
sie den Gegner immer noch unter Beschuss nehmen konnten.
    Plötzlich verkrampfte sich sein
Magen, und er stöhnte leise auf, als eine unerklärliche Übelkeit Zuckungen
durch seine Gliedmaßen jagte. Er verdrängte die sonderbare Wahrnehmung und
zwang sich, den gallebitteren Schleim herunterzuschlucken, der ihm auf einmal
in der Kehle hing. Für einen Moment wurde das Bild vor seinen Augen unscharf.
Er blinzelte, um ein paar grelle Lichtpunkte zu verscheuchen, als eine Serie
von feurigen Salven die Verteidigungslinie traf.
    »Achtet auf die rechte Seite!«,
brüllte er, während er sah, wie drei seiner Krieger von brutalem Kanonenfeuer zerfetzt
wurden. Der dumpfe Lärm der Schüsse verriet Phael Toron, dass es für ein
Infanteriegeschütz zu schwer war. Zwischen den Trümmern eilten Krieger in
karmesinroter Rüstung auf die Lücke zu. Er wagte einen hastigen Blick über die
umgestürzte goldene Löwenstatue hinweg.
    Der Bereich zwischen dem Hafen
und der Timotan-Bibliothek war nicht wiederzuerkennen. Die vormals von Säulen
gesäumten Boulevards mit den verspielten Torbögen waren jetzt nichts weiter als
Trümmerfelder, die zwischen brennenden Ruinen hindurch verliefen. Die salzige
Seeluft schmeckte jetzt vor allem nach den Chemikalien, die im Hafen
verbrannten, nach verschossener Munition und Bergen von brennenden Büchern.
    Space Wolves und goldene
Krieger bewegten sich vorsichtig durch die schwelenden Überreste dessen, was
vor Kurzem noch eine Galerie mit Kunstwerken aus der Zeit vor der Alten Nacht
gewesen war. Die Konturen der dort ausgestellten Skulpturen waren fremdartig
und eindeutig nichts, was von Menschenhand geschaffen worden war. Geblieben
waren davon nur Bruchstücke, die von den Stiefeln der Invasoren nur noch weiter
zertreten wurden.
    Phael Toron spürte, wie der
Äther dicht unter seiner Haut kochte, da Dtoaa seine Wut um ein Vielfaches
verstärkte. Er holte tief Luft und brachte seine Gefühle wieder unter
Kontrolle. Die Aufzählungen stellten keine große Hilfe dar, und er nahm das
rasende Verlangen seines Schutzgeists wahr, den Angreifern Schmerzen zuzufügen,
dass Phael Toron fürchten musste, seine taktischen Sinne könnten davon
überrannt werden.
    »Dann wäre ich nicht viel
besser als sie«, zischte er und zwang die rote Wut in die Knie.
    Eine weitere Salve traf den
goldenen Löwen und fraß mehr von dem weichen Metall weg, als wäre es porös wie Sandstein.
Phael Toron rollte sich zur Seite, da der Löwe ihm nicht mehr lange Schutz
bieten konnte, und brachte sich hinter einem Teil eines Torbogens in
Sicherheit, der sich als vormaliges Element aus dem Kuppeldach der Galerie
entpuppte. Er warf einen Blick über die Schulter und sah, dass eine dicke graue
Rauchwolke aus dem Gebäude quoll. Während es ringsum zu stotternden, blitzenden
Explosionen kam, bildeten sich am Himmel Kondensstreifen der vorüberziehenden
Speeder.
    An der östlichen Seite stürzte
ein Teil der Galerie ein, der mindestens dreißig seiner Krieger unter sich
begrub. Tonnenweise Geröll ließ eine dichte Staubwolke aufsteigen, und fast im
gleichen Moment war das an- und abschwellende Heulen der Invasoren zu hören.
    »Treibt sie zurück!«, befahl
er, verließ den Schutz des zerstörten Kuppeldachs, um einen Schuss nach dem
anderen auf die losstürmenden Space Wolves abzugeben. Seine Krieger reagierten
sofort und belegten den ihnen zugewiesenen Feuersektor mir einem tödlichen
Sperrfeuer aus ihren Boltern. Einige Gegner gingen getroffen zu Boden, doch
ihre Zahl genügte nicht. Phael Toron schätzte, dass mindestens sechshundert
Space Wolves vom Hafen kommend versuchten, diese Verteidigungslinie zu
durchbrechen.
    Bei ihnen

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