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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Kräfte
definieren zu lassen? Und dass wir wieder lernen müssen, als Astartes zu
kämpfen?«
    »Ja, natürlich«, antwortete
Hathor Maat, der nicht wusste, worauf Ahriman damit hinauswollte. »Was ist
damit?«
    »Jetzt ist dieser Moment
gekommen«, entgegnete er, nahm den Helm ab und ließ ihn ins verkohlte Gras
fallen. »Bekämpfen Sie diese Hunde und zeigen Sie ihnen, dass ihnen in ihrem
ganzen Leben kein schlimmerer Fehler unterlaufen ist als der, uns zu
unterschätzen. Kämpfen Sie unerbittlich, aber es darf niemand Gebrauch von
seinen Fähigkeiten machen, sonst bedeutet das den Untergang.«
    »Was reden Sie da? Und was
haben Sie vor?«
    Ahriman nahm im Schneidersitz
auf der Wiese Platz, dann griff er nach seinem Heqa-Stab, der auf ganzer Länge vor
erwachender Macht zu knistern begann.
    »Ich ignoriere meine eigenen
Befehle«, sagte er und machte die Augen zu.
    Mit einem Atemzug ließ Ahriman
seinen Körper aus Licht aus seinem stofflichen Körper aufsteigen. Die tosenden Ströme
des Großen Ozeans reichten bis dicht an die Oberfläche der Welt heran, was das
Überwechseln umso leichter machte. Die Wucht der Gezeiten, die auf sein
Energiefleisch einstürmten, war immens. Zur Raserei gebracht wurden sie durch
die übersteigerten Emotionen, die im Hexenkessel der Schlacht in der
stofflichen Welt hoch-kochten.
    Die Fleischwandlung versuchte
von ihm Besitz zu ergreifen, aber er drängte sie zurück, da er wusste, dies war
wahrscheinlich das letzte Mal, dass er über den Großen Ozean flog. Er stieg
höher auf, sodass er die flammende, verschlungene Linie des Umrisses von Tizca
ebenso sehen konnte wie den roten Dunst, der über der einst stolzen Architektur
lag.
    »So viel Hass«, flüsterte er.
»Haben wir so etwas je verdient?«
    Er entfernte sich vom Park der
Großen Bibliothek und musste kämpfen, um angesichts der auf ihn einstürmenden
Ströme und der gefährlichen Brecher nicht vom Kurs abzukommen. Er fühlte die
schmerzende Wunde im Nordwesten, wo der Äther durch-gebrochen war, hörte das
Echo einer gequälten Seele, die von den gnadenlosen Jägern des Großen Ozeans in
Stücke gerissen wurde.
    Sie hatten sich an der
pulsierenden Wunde versammelt, in der Hoffnung, dass sie sich noch einmal
öffnen würde.
    Die Linie der feindlichen
Krieger leuchtete in lebendigem Gold und Rot, ein intensives Leuchten ging von ihnen
aus, da sie ihrer Sache völlig sicher waren. Dass sie dabei womöglich einem
Irrtum erlegen waren, konnte ihnen gar nicht in den Sinn kommen, so überzeugt
waren sie von sich. Ahriman sah eine rätselhafte Wolke der Täuschung, die über
ihnen hing, und er bedauerte sie für ihre Ignoranz.
    »Wenn ihr wüsstet, wie man euch
hintergangen hat, würdet ihr euch auf unsere Seite stellen und dem Ganzen ein
Ende setzen.«
    Dunkle Schleier hingen über den
vorrückenden Kriegern und Panzern, Gebiete aus totem Raum, mit denen die
Sororitas Silentum die Hauptleute beschützten. Um sie machte Ahriman einen
Bogen, da er wusste, er würde sofort zurück in seinen Körper geschleudert,
sollte er mit dieser hasserfüllten Finsternis in Berührung kommen. Sein
Widersacher würde nie auch nur einen Fuß in diese Dunkelheit setzen, war er
doch genauso ein Heuchler wie die anderen.
    Ahriman musste lächeln, als er
Ohthere Wyrdmake entdeckte, so stolz, so arrogant und so von Wut erfüllt, dass es
ihn wunderte, wie der Mann überhaupt als menschliches Wesen funktionieren
konnte.
    So sehr sich Ahriman auch
einzureden versuchte, dass er dies hier für seine Legion tat, musste er dennoch
zugeben, dass er an dieser Mission der Offenbarung seinen Spaß haben würde.
    Mit geisterhaften Händen griff er
nach unten und zerrte Wyrdmakes Körper aus Licht von dessen Fleisch, was mit solch
brutaler Heftigkeit geschah, dass die gepanzerten Gliedmaßen des Runen-priesters
mitten in der Bewegung erstarrten, als sei er in eine Statue verwandelt worden.
    Kameraden und Akoluthen eilten
zu ihm, doch von ihnen konnte ihm jetzt niemand mehr helfen.
    »Hexer!«, spie Wyrdmake aus.
    »Haben Sie etwa außer
Beleidigungen nichts für mich, alter Freund?«, fragte Ahriman und verschränkte
die Arme.
    »Ich habe heute nach Ihnen
gesucht«, sagte der Runenpriester.
    »Ich weiß. Ihre unbeholfenen
Versuche sind mir nicht entgangen. Jeder Neophyte auf Prospero hätte Ihre
Anwesenheit bemerkt. Wie sind Sie an meine psionische Fährte gekommen?«
    »Ihr Bruder in der Bibliothek
hat sich von Ihnen abgewandt und sie mir verraten«, erklärte

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