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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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waren.
    Panzerfahrzeuge zermalmten
Statuen und umgestürzte Bäume, ihre Geschütze waren auf die gewaltige Pyramide
gerichtet, die sich hinter dem Schlachtfeld in den Himmel erstreckte. Die
Krieger beider Seiten lieferten sich einen Nahkampf, der es Schützen in den
Panzerfahrzeugen unmöglich machte, auf den Feind zu schießen, ohne dabei die
eigenen Leute zu töten. Also begnügten sie sich damit, das Sanktum des
Primarchen der feindlichen Streitkräfte unter Beschuss zu nehmen. Die Pyramide
von Photep glänzte im schwächer werdenden Licht, die glatte Außenhaut
und die silbernen Türme waren in den Schein ihrer eigenen Zerstörung getaucht.
Explosionen flammten über das gewaltige eingravierte Ankh-Zeichen, Glas regnete
von den zerstörten Flanken herab.
    Ahriman wusste, das Ende stand
unmittelbar bevor, bestand doch die Legion mittlerweile aus nicht mal mehr eineinhalbtausend
Kriegern. Mit einer solchen Streitmacht ließen sich Planeten erobern oder
Aufstände im Handumdrehen niederschlagen, aber bei einer dreifachen Übermacht
aus Astartes, die zudem noch von ihrem Primarchen begleitet wurden, war dies
eine Schlacht, für die es nur einen Ausgang geben konnte.
    Gegenwehr bedeutete, dass beide
Legionen im kommenden Krieg verdammt waren, doch Ahriman konnte es einfach
nicht zulassen, dass diese Barbaren seine Welt noch weiter zugrunde richteten
und sie alle nur tatenlos zusahen. Der Wolfskönig hatte Scheiterhaufen
errichtet, auf denen sämtliches Wissen unwieder-bringlich vernichtet worden
war, und er hatte mit seiner Frostklinge achtlos einmalige Artefakte
zerschlagen, die niemand ersetzen konnte.
    Solch ignorante und
gedankenlose Zerstörung konnte nicht ohne Erwiderung hingenommen werden.
    »Ich sagte doch, dass Sie sehr
optimistisch sind«, merkte Hathor Maat an, während er seinen Heqa-Stab in den Hals
eines helmlosen Space Wolf trieb. Blut schoss aus der zerstörten Schlagader,
doch bevor sein Gegner verbluten konnte, feuerte Hathor Maat ihm ein
Bolter-Projektil in den Kopf.
    »Ich gebe zu, ich habe mich
geirrt«, sagte Ahriman, dessen Gedanken abzuschweifen begannen, nachdem er sich
nun mit der Vorstellung seines eigenen Todes abgefunden hatte. In diesen
letzten Momenten seines Daseins fragte er sich, was wohl aus Lemuel und den
anderen Memoratoren geworden war. Seit dem Tod von Kallista Eris hatte er sie nicht
mehr gesehen, und auch wenn sie wahrscheinlich längst ebenfalls tot waren,
hoffte er dennoch, dass sie diesen Schrecken irgendwie überlebt hatten. Der
Gedanke, sie könnten nicht mehr leben, stimmte ihn traurig, aber wenn er aus
diesem Krieg eine Lehre gezogen hatte, dann die, dass Bedauern sinnlos war. Nur
die Zukunft zählte, und die konnte nur bewahrt werden, indem man Wissen erwarb.
Das Einzige, was er wirklich beklagte, war die Tatsache, dass er niemals die
Gelegenheit bekommen würde, all das zu ersetzten, was auf Prospero zerstört worden
war.
    Ein heulender Wolf sprang ihn
an, aber Ahriman jagte rasch eine Kugel durch den Schädel der Bestie, die tot
vor ihm auf dem Boden landete. Dann wich er entsetzt zurück, als ihm klar
wurde, dass er gar keinen Wolf vor sich hatte, sondern eine monströse Kreatur,
deren Fell partiell mit Teilen einer Rüstung bedeckt war. Das Ganze sah aus, als
hätte sich der Körper eines Kriegers in irgendeine Höllenbestie verwandelt.
    »Was im Namen des Großen Ozeans
ist denn das?«, rief Hathor Maat, der sah, dass weitere Bestien auf sie
zurannten, ebenfalls eine abscheuliche Mischung aus Mensch und Tier.
    Ahriman erinnerte sich an
etwas, das Ohthere Wyrdmake einmal zu ihm gesagt hatte, und beobachtete, wie diese
heulenden Wolfsmenschen zum Sprung auf die Krieger der Thousand Sons ansetzten.
    »Wulfen!«, brüllte er, und im
nächsten Moment pumpte er die angreifende Bestie mit einem Strom aus
Bolter-Geschossen voll.
    »Und uns unterstellt man, dass
wir Monster sind«, gab Hathor Maat zurück.
    Die Wulfen waren einmal
Astartes gewesen, die von einem schrecklichen Fluch heimgesucht worden waren. Ihre
Gesichter waren die von Bestien, aber in den eingesunkenen gelblichen Augen
glimmten noch Reste von Intelligenz. Verfilztes Fell bedeckte Gesicht und
Hände, doch das Maul lief nicht so spitz zu wie bei einem Wolf. Rasiermesserscharfe
Zähne und Krallen waren ihre Waffen, da das Wissen über jegliche Technologie
für diese wilden Mörder keine Bedeutung mehr besaß.
    Man musste sehr genau zielen,
um einen Wulfen zu töten, da selbst solche Wunden bei ihnen keine

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