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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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grünlichschwarzen Adern durchzogen, von einer
nekrotischen Seuche, die sich in dicken, öligen Bändern aus der Höhle ergoss
und die kolossalen Statuen mit Krankheit erfüllte.
    Um ihre Füße hatten sich Berge
dieser Masse angehäuft, die sich wand und regte, während sie weiter wuchs.
Geschwärzte Beine stützten Leiber, die von feinen Linien aus dunkler Materie
überzogen waren. Sie schluckte alles Licht, das auf sie fiel. Die schlanken
Arme wiesen unendlich viele schwarze Adern auf, die das Übel dieser namenlosen
Verderbtheit weiterbeförderten. Die anmutig geformten Köpfe waren blass und
unberührt, aber noch während Ahriman sie betrachtete, konnte er mit ansehen, wie
sich die vortastenden schwarzen Ranken um die riesigen, in die Oberfläche
eingelassenen Edelsteine legten.
    Ahriman nahm den beharrlichen
Druck des Großen Ozeans wahr, dessen Wellen sich an den Barrieren seiner Selbstkontrolle
brachen.
    Hier war Macht vorhanden, die von
irgendwo tief unten aufstieg.
    Doch was er fühlte, war nur ein
winziger Bruchteil dessen, was dort lauerte, ein Rinnsal, das den Vorboten für
eine Flut bildete, aus der eine Sturmflut werden würde. Ein Damm hatte einen Riss
erlitten, und der unentwegte, unausweichliche Druck sorgte dafür, dass der Damm
früher oder später brach.
    Er sehnte sich danach, von
dieser Macht zu kosten und sie durch seinen Körper strömen zu lassen, doch er
hielt sie von sich fern, wie Magnus es befohlen hatte. Gleichzeitig zwang er
sich, den Blick von den Statuen abzuwenden.
    »Was geschieht mit ihnen?«,
fragte er.
    Magnus sah ihn einen Moment
lang an. »Etwas Böses, Ahzek, etwas, von dem ich fürchte, dass meine
Anwesenheit auf dieser Welt sein Auftreten beschleunigt hat. Eine Balance wurde
gestört, und ich muss das Gleichgewicht wiederherstellen.«
    Yatiri und die Stammesältesten
— Männer, denen es trotz ihres fortgeschrittenen Alters gelungen war, nicht den
Anschluss zu den Astartes zu verlieren — erreichten in diesem Moment den
Talrand und schauten auf die andere Seite.
    »Daiesthai!«, rief Yatiri und
hielt seine Falarica so fest umklammert, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    »Sie kehren zurück!«
    »Was im Namen des Wolfsauges
soll denn das nun bedeuten?«, polterte Skarssen, der zusammen mit Ohthere Wyrdmake
zu Magnus kam. »Was stellen diese Dinger dar?«
    Magnus warf dem Wolfslord einen
finsteren Blick zu, und Ahriman merkte seinem Primarchen deutlich an, wie sehr
der sich darüber ärgerte, ausgerechnet jetzt von einer Bruderlegion begleitet
zu werden. Was hier getan werden musste, wurde am besten dann erledigt, wenn keine
neugierigen Zuschauer zugegen waren.
    »Sie verlangen nach den Toten«,
wandte sich Yatiri an Magnus.
    »Wir müssen ihnen geben, was
sie haben wollen.«
    »Nein«, widersprach er. »Das
ist das Letzte, was Sie tun sollten.«
    Yatiri schüttelte den Kopf, und
Ahriman sah, wie sich in dem Mann Wut regte.
    »Das ist unsere Welt«, erklärte
er.
    »Und wir werden sie vor den
Daiesthai retten, aber nicht Sie.«
    Der Älteste mit der
Spiegelmaske drehte sich um und führte die anderen Stammesangehörigen ins Tal.
Ihr Ziel war der Altar vor dem Höhleneingang.
    »Lord Magnus«, drängte
Skarssen. »Was hat er damit gemeint?«
    »Aberglaube, Lord Skarssen«,
antwortete er. »Weiter nichts.«
    »Das sieht für mich aber nach
mehr aus als nur nach Aberglaube«, widersprach der andere Mann und drückte den
Bolter fest gegen seine Brust. »Sagen Sie mir die Wahrheit, Magnus von den
Thousand Sons. Was geht hier vor sich?«
    »Hel«, sagte Ohthere Wyrdmake,
der mit einer Mischung aus Entsetzen und Faszination die riesigen Konstrukte anschaute.
    »Der Krake aus der Tiefe, der
Hüter der Toten!«
    »Das hält Sie davon ab, den
Wolfskönig im Kampf zu unter-stützen?«, rief Skarssen.
    »Sie machen gemeinsame Sache
mit Hexern?«
    Magnus wirbelte zu dem Space
Wolf herum.
    »Ich dachte, Sie hätten Ihre
Lektion gelernt!«
    Vor der Wut des Primarchen wich
Skarssen sofort zurück, und Ahriman fühlte, wie sich diese Wut der Schockwelle
einer Explosion gleich ausbreitete. Unter ihnen im Tal stellten sich Yatiri und
seine Leute im Kreis um den Altar, während sie ein Mantra sangen, mit dem
nichtexistente Götter beschwichtigt werden sollten. Sie standen paarweise
zusammen und sahen sich an. Als Ahriman bemerkte, dass Yatiri seine Falarica
hochhob, wusste er in dem Moment, bevor es zu spät war, um es noch zu
verhindern, was als Nächstes geschehen würde.
    »Nein!«,

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