Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
Vom Netzwerk:
das
handwerkliche Geschick, mit dem seine Erbauer ans Werk gegangen waren,
verdiente uneingeschränkte Bewunderung. Dennoch konnte er dieser ungeheuren,
Ehrfurcht gebietenden Kraft nichts entgegensetzen. Der Rumpf explodierte, monströse
Rippen unbekannter Machart zerplatzten wie sprödes Porzellan und landeten als
rußgeschwärzte Splitter auf dem Boden. Der Kopf wurde vom Hals abgerissen,
schleuderte durch die Luft und prallte weiter unten gegen die Felswand.
    Dann ging die Maschine nahezu
majestätisch zu Boden und schlug in mehreren Stücken auf dem felsigen
Untergrund auf, wo sie bis vor Kurzem länger Wache gehalten hatte, als ein
Mensch es sich vorstellen konnte. Dichte Staubwolken stiegen auf und nahmen die
Sicht darauf, welches Schicksal den zweiten Giganten ereilt haben mochte.
    Sonderbare Stille legte sich
über das Schlachtfeld, als könnte noch immer niemand glauben, dass die
unglaubliche Kriegsmaschine tatsächlich geschlagen sein sollte. Die Stille
hatte etwas Unheimliches an sich, hielt aber nicht lange an.
    Dann brach triumphierender
Jubel aus, der aus den Kehlen der Space Wolves stammte und mehr dem Heulen eines
Wolfs glich.
    Ahriman konnte sich der Freude
über eine solche Zerstörung nicht anschließen.
    »Es ist schrecklich mit
anzusehen, wie etwas so Großartiges vernichtet wird«, erklärte er.
    »Sie bedauern es?«, fragte
Wyrdmake.
    »Verspürt der Jäger im Moment
des Tötens keine Freude?«
    »Ich verspüre nichts als
Trauer«, machte Ahriman klar.
    Wyrdmake sah ihn zutiefst
verwirrt an, zugleich machte er einen verärgerten Eindruck, dass Ahriman diesen
Moment des Triumphs herunterzuspielen versuchte. »Diese Bestie hat Dutzende
Ihrer Krieger getötet. Allein schon die Rache hat ihren Tod verlangt. Es ist
richtig, den Feind zu ehren, aber seinen Tod zu betrauern, ist schlicht sinnlos.«
    »Das mag sein, aber welche
Geheimnisse und welches Wissen sind durch diese Zerstörung verloren gegangen?«
    »Welche Geheimnisse sollen in
einer solchen Bestie stecken, die es wert wären, der Nachwelt erhalten zu bleiben?«,
wollte Skarssen wissen. »Es ist besser, wenn das Ding zusammen mit seinen
Geheimnissen stirbt, anstatt dass diese Hexerei unbekannter Herkunft erhalten bleibt.«
    Die Rauchwolke, die mit dem Tod
des Giganten einhergegangen war, verzog sich allmählich, und auf einmal war ein
klägliches Heulen mitten aus der Aschewolke zu hören, das Trauer und Wut zu
vermischen schien. Ein gewaltiger Schatten regte sich, und dann kam plötzlich
der überlebende Titan zum Vorschein. Er war verletzt und blutete schwarze
Ströme einer glänzenden Flüssigkeit, aber wie ein in die Enge getriebenes Tier
stellte er noch immer eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar.
    Sein Lanzenarm bewegte sich
nach vorn, der Lauf war genau auf Magnus gerichtet, und Ahriman sah, dass die gewaltigen
Energien, die der Primarch zuvor freigesetzt hatte, ganz erheblich an seinen
Kräften gezehrt hatten. Seine Haut war bleich, der feurige Kupferton war
verblasst, und er war auf ein Knie gesunken, als würde er irgendeinen
streitsüchtigen Kriegsgott anbeten.
    Als der Gigant einen Fuß vor
den anderen setzte, bebte der Untergrund. Dann beugte er sich ein wenig vor, um
genauer die unbedeutende Kreatur zu mustern, die da vor ihm kauerte. Die
Überreste des zerquetschten Arms spuckten Flammen und Rauch, die nutzlose
Schulter brannte mitsamt dem flügelähnlichen Auswuchs, was ihn wie einen
gebrochenen Racheengel erscheinen ließ, der gekommen war, um alles Leben auf
Aghoru auszulöschen.
    Mörderisches Licht sammelte
sich entlang der Waffe, und die Luft kreischte, als die Waffe den Sauerstoff
aufbrauchte — um eine gleißende Säule aus Sonnenfeuer auf Magnus zu richten,
damit der Primarch zu Asche verbrannte.
     
    Ein Aufschrei ging durch die
Reihen der Thousand Sons.
    Die Hitze von einer Million
Sonnen hüllte den Primarchen ein, und auch wenn er einer von nur zwanzig
genveränderten, übermenschlichen Kriegern war, konnte nicht einmal er ein
solches Inferno überleben. Eine Woge aus flüssigem Feuer breitete sich aus und
verwandelte mehr von der Felsoberfläche zu Glas.
    Ahrimans Versuch, sich ganz auf
die Aufzählungen zu kon-zentrieren, war angesichts eines solchen Entsetzens zum
Scheitern verurteilt. Trauer, Wut und Hass bohrten sich wie ein Messer in
seinen Magen. Der Titan goss vernichtendes Feuer über Magnus aus, und Ahriman
wusste, er würde in seinem ganzen Leben nie wieder etwas derart Schreckliches
sehen.
    Neben

Weitere Kostenlose Bücher