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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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ein Schrei in den Kopf
eines jeden Kriegers bohrte, der die Welt erschütterte und aus uraltem Schmerz und
Verlust geboren war, wurde jeder Gedanke ausgelöscht.
     
    Es war das Geräusch, von dem
der Untergang einer Welt begleitet wurde. Es war der Geburtsschrei eines
abscheulichen, schreck-lichen Gottes, es war der Todesschrei eines Ruhms, der
bereits gestorben war, als die menschliche Rasse noch jung war. Ahriman brach
zusammen, da ein nie gekannter Schmerz seinen Körper erfasste, wie ein meisterlicher
Folterspezialist ihn nicht besser hätte hervorrufen können. Ein Schmerz, der
die empfindlichsten Stellen auf Anhieb fand und sich dort gnadenlos festsetzte.
    Seine zerbrechliche
Selbstkontrolle brach unter dieser Attacke zusammen, während Bilder durch
seinen Kopf gingen, die gestürzte Zivilisationen zeigten, Welten, die
verschlungen wurden, und ein Imperium, das die Sterne überspannte und von
seiner eigenen Schwäche in die Knie gezwungen wurde.
    Niemandem blieb die Brutalität
dieses Schreis erspart, nicht den Space Wolves und schon gar nicht den Thousand
Sons, die darunter am schlimmsten leiden mussten. Binnen eines Lidschlags trieb
der Schmerz Ahriman an den Rand des Wahnsinns.
    Dann war es schlagartig
vorüber. Die Echos des Schreis zogen sich zurück, und Ahriman blinzelte, um den
Schmerz zu überwinden, wobei er zu seinem Erstaunen feststellen musste, dass er
flach auf dem Rücken lag.
    »Was im Namen des Großen Wolfs
war denn das?«, fluchte Skarssen, der vor ihm stand, als sei gar nichts
passiert. Wieder einmal war Ahriman von den Space Wolves tief beeindruckt.
    »Ich bin mir nicht sicher«,
antwortete er keuchend. Vor seinen Augen bemerkte er ein paar blinde Punkte,
verursacht durch geplatzte Äderchen im Augapfel.
    »Vermutlich eine Art
psionischer Schrei.«
    »Können Sie so was
blockieren?«, fragte Skarssen und hielt ihm die Hand hin.
    »Nein, es ist zu mächtig.«
    »Das wird auch nicht nötig
sein«, warf Uthizzar ein. Ahriman ließ sich von Skarssen hochhelfen, sein Kopf schmerzte
immer noch von dem Druck, den das unerwartete Kriegsgeheul verursacht hatte.
    Uthizzar nickte ihm zu und
deutete ins Tal.
    Er folgte der angezeigten
Richtung und schaute über weiß-glühende Felsen, hinter denen er und die Space Wolves
Deckung gesucht hatten. Das sengende Feuer aus den Waffen des Giganten hatte
sie in Glas verwandelt, sodass ein Teil des Gesteins nun durchsichtig war.
Scheiben mit rasiermesserscharfen Rändern, so breit wie ein Mann, hatten sich
in das Glas geschnitten, bevor es ausgehärtet war.
    Wieder blinzelte Ahriman,
diesmal, um die Nachbilder zu vertreiben, die der grelle Schein hinterließ. Er
sah ins Tal und bemerkte, dass die längliche Kopfsektion der Kriegsmaschinen
verkohlt war. Die bis dahin undurchdringlichen Rüstungen hatten Risse bekommen,
die mit Edelsteinen besetzten Köpfe waren aufgeplatzt. Ahriman nahm den Geruch
von verbranntem Metall wahr, der die Folge einer unglaublich heftigen
ätherischen Entladung sein musste. Blitze zuckten aus den geborstenen
Panzerungen, und Ahriman verfolgte voller Stolz, wie Magnus der Rote durch den
ihm entgegenwehenden Sturm aus Feuer und Tod unerschrocken auf die titanischen
Maschinen zuging.
    Geisterhaftes Licht waberte
über deren Hülle, Explosionen rissen immer mehr Stücke aus der Keramikhaut. Aus
den Wunden trat eine dickliche schwarze Flüssigkeit aus, die so etwas wie
kochendes Öl zu sein schien.
    »Sehen Sie!«, rief Skarssen.
»Sie bluten!«
    »Das ist nicht annähernd
genug«, meinte Ahriman dazu, »auch wenn Sie noch so viele Harpunen nehmen.«
    »Sehen Sie einfach zu«,
versprach Skarssen ihm und warf sich im gleichen Moment auf den Boden, als eine
kreischende Wand aus Licht mit ihrer Deckung kollidierte. Supraheiße Luft
zischte und verbrauchte mit einem Donnerschlag allen Sauerstoff.
    »Der Sturm lässt nach!«, brüllte
Wyrdmake.
    Magnus stand allein vor den
gigantischen Maschinen, sein Federmantel flatterte hinter ihm im Wind wie die Flügel
eines Adlers. Für einen kurzen Moment schien es so, als könnte er es mit der
Größe der Titanen aufnehmen. Sein offenes Haar war wie eine erstarrte rote
Mähne, elektrisches Licht huschte über seine Gliedmaßen. Der Primarch der
Thousand Sons nahm seinen Arm nach hinten und entfachte einen Strom aus blauem
Feuer, der den Riesen in die Brust traf, der sich näher an ihm befand.
    Der Titan war eine kunstvoll
entwickelte Kriegsmaschine aus einer seit Langem vergessenen Zeit, und

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