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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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folgenden
zwei Versuchen der Fall war.
    Dem Eversor schien das Ganze
gar nichts auszumachen, nicht mal dann, als blaue Funken aus der Brustwunde
zuckten.
    Einen Moment lang verspürte
Iota einen seltenen Anflug echter Angst. Wie viele Schuss hatte der Vindicare
in seinem Magazin? Würde es genügen? Sie ignorierte den Vanus, der ihr
unablässig ins Ohr brüllte, und sah zu, während der Lärm der Schüsse vom Schnee
gedämpft wurde.
    Der Eversor sprang mit einem
Satz auf das Dach, auf dem der Vindicare stand, und holte mit der Klauenhand
nach ihm aus.
    Zwar ließ sein
Gleichgewichtssinn ihn dabei im Stich, da mittlerweile ein Dutzend Pfeile in
seiner Brust steckte. Dennoch hatte er sich noch genügend unter Kontrolle, um
Kell die Waffe aus der Hand zu schlagen, die dabei in zwei Teile zerbrach. Iota
sprang auf und zielte mit dem Animus. Wenn sie jetzt feuerte, würde der
Vindicare vom Nimbus der Psi-Salve mit erfasst werden.
    Aber dann nahm der Vormarsch
des Eversor-Assassinen ein jähes Ende, der Garantine taumelte rückwärts, da die
zahlreichen Treffer endlich ihren Tribut forderten.
    Er versuchte ein letztes Mal,
Kell zu treffen, verfehlte ihn aber und wurde vom Schwung seines eigenen Hiebs
vom Dach getragen.
    Er landete auf dem Innenhof, wo
sich Iota ihm vorsichtig näherte.
    Immerhin war sie noch nicht
davon überzeugt, dass der Eversor tatsächlich besiegt worden war. Hinter ihr
tauchte der Schütze auf, der sich ebenfalls ein Bild vorn Zustand des Garantine
machen wollte.
    »Ist er außer Gefecht gesetzt?«,
hörte sie Tariel fragen.
    »Das will ich doch verdammt
noch mal hoffen«, murmelte Kell.
     
    Daig hielt den Wagen am Fuß des
Hügels an und stellte den Motor ab. »Von hier aus geht es zu Fuß weiter«, sagte
er. Im schwachen Licht vor dem Einsetzen der Morgendämmerung hatte sein Gesicht
etwas Geisterhaftes.
    Yosef musterte ihn. »Und wie
bist du noch gleich auf diese Spur gekommen?«, fragte er. »Und warum hast du
mich noch gleich zu nachtschlafender Zeit aus meinem Bett geholt, einem Bett,
das ich seit Tagen viel zu selten gesehen habe? Und warum verschleppst du mich
auf ein verlassenes Weingut, während der Rest der Stadt noch tief und fest
schläft?«
    »Ich habe es dir erklärt«, gab
Daig zurück, der ungewöhnlich nervös wirkte. »Wegen einer Quelle. Komm schon.
Wir konnten nicht riskieren, in einem Flieger hier aufzutauchen, weil wir Sigg
damit vielleicht vorgewarnt hätten ... vorausgesetzt, er ist überhaupt hier …«
    Yosef folgte ihm nach draußen
in die Kälte und blieb kurz stehen, um das Magazin in seiner Pistole zu
überprüfen.
    Dann sah er den flachen Hügel
hinauf: Auf der anderen Seite des Gittertors fanden sich die Überreste des
ehemaligen Blasko-Weinguts, das sich in einem erbärmlichen Zustand befand. Vor
drei Saisons hatte dort ein Feuer gewütet, und das Anwesen im südlichen
Randbezirk musste erst wieder eröffnet werden. In der feuchten Morgenluft stank
es noch immer nach verkohltem Holz, der Geruch wurde durch die Feuchtigkeit herausgezogen.
    »Wenn du glaubst, dass sich
Sigg hier versteckt halten könnte«, befand Yosef, »hätten wir wenigstens
Verstärkung mitbringen sollen.«
    »Ich weiß es nicht mit
Sicherheit«, erwiderte Daig.
    »Nicht gerade eine zuverlässige
Quelle, würde ich sagen«, konterte Yosef.
    Die Bemerkung brachte ihm einen
betrübten Blick ein.
    »Du weißt genau, was passiert,
wenn ich davon auch nur ein Wort auf dem Revier erwähne. Laimner würde mit
einer ganzen Armee hier einfallen.« Dem konnte er nicht widersprechen, und
falls sich der Tipp als Schlag ins Wasser entpuppen sollte, hätten sie beide
den Ärger am Hals, wenn Laimner einbezogen worden wäre.
    »Gut, aber lass mich nicht
völlig im Unklaren.« Als Daig ihn wieder ansah, hatte er einen fast flehenden
Gesichtsausdruck.
    »Yosef, ich bitte dich sonst
selten um einen Gefallen, aber jetzt tue ich es. Vertrau mir einfach, und stell
keine Fragen, einverstanden?«
    Nach kurzem Zögern nickte er.
»Einverstanden.« Sie betraten das Gelände durch ein Loch im Gitterzaun, dann
folgten sie dem Verlauf der Zufahrt bis zum Hauptgebäude. Kleine Zweige und
Berge von verwehtem trockenem Laub bedeckten den Boden. Yosef schaute nach
rechts und sah am steilen Hang des Hügels eine große, schwarz verbrannte
Fläche. Vor dem Brand hatten dort die Rebstöcke dicht an dicht gestanden, jetzt
waren von ihnen nur noch verkohlte Stümpfe übrig. Lediglich Unkraut hatte in
der Asche Fuß fassen können und

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